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Nachtschrei
Bewertung:
(3.0)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 09.01.2011
Autor:Jeffrey Deaver
Übersetzer:Thomas Haufschild
Typ:Roman – Thriller
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:978-3-442-37471-7
Inhalt:512 Seiten, Softcover
Preis:9,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

In einer Polizeistation in Wisconsin geht ein unverständlicher Notruf aus einem einsam gelegenen Ferienhaus am Lake Mondac ein. Die Polizistin Brynn McKenzie geht der Angelegenheit nach und gelangt an den Schauplatz des grausamen Doppelmordes am Ehepaar Feldman. Zu spät bemerkt sie, dass sich außer einer verängstigten Zeugin auch die zwei Täter noch auf dem Grundstück befinden.

 

Kaum, dass sie das Wochenendhaus betritt, eröffnen die Killer das Feuer. Der Polizistin bleibt nichts als die Flucht. Brynn schafft es, zwar noch ihren Wagen zu starten, doch eine Kugel trifft sie an der Wange. Dabei verliert sie die Kontrolle und steuert in den See. Sie kann sich retten, doch mit dem Auto versinkt auch ihre Pistole. Auf ihrem Weg durch den nächtlichen Wald zur Interstate trifft sie auf die rätselhafte Michelle, die versteckt im oberen Stockwerk des Ferienhauses anhören musste, wie ihre Freunde, die Feldmans, kaltblütig erschossen wurden. Erst im Schusswechsel mit Brynn gelang ihr die Flucht in die Dunkelheit des Waldes.

 

Von nun an ist sich Brynn McKenzie sicher: Die Täter werden sie solange jagen, bis sie und Michelle ausgeschaltet sind. Es wird für die beiden ungleichen Frauen eine atemlose Hetzjagd durch die Nacht – ein Albtraum, den sie nur gemeinsam überleben können. Doch Michelle birgt selbst ein düsteres Geheimnis, was Brynn nicht erfahren darf. Welche Rolle spielt sie wirklich?

 

Mittlerweile machen sich Brynns Ehemann Graham und der Sheriff Sorgen. Die Polizistin hätte doch längst vom Lake Mondac zurückkehren sollen. Eine schnelle Recherche ergibt, dass die Anwältin Emma Feldman die finsteren Machenschaften eines Gewerkschaftsbosses ans Licht bringen wollte. Graham vermutet, dass dieser Killer auf die Juristin angesetzt haben könnte. Sie machen sich sofort auf den Weg in den Wald – nur um direkt in die Arme der Mörder zu laufen …

 

Jeffrey Deaver gehört zu den wenigen Autoren, bei denen ich bedenkenlos zuschlage und das Buch kaufe. Bisher wurde ich noch nicht enttäuscht, doch bekanntlich gibt es immer ein erstes Mal.

Der Roman Nachtschrei liest sich flott. Dafür sorgen schon die über einhundert Kapitel auf den etwas mehr als fünfhundert Seiten, d.h. alle fünf Seiten gibt es einen Wechsel. Somit ist das Tempo hoch, aber die Spannung stellt sich nicht ein.

Die beiden Frauen fliehen und treffen dabei immer wieder auf ihre Gegner, obwohl man das Gefühl hat, dass eigentlich genug Raum ist, um glücklich zu entkommen. In dieser eigentlich unendlich scheinenden Weite treffen sie dann auch noch auf weitere Gegner, und dadurch scheint die Weite ganz schön eng zu sein. So kann man die Angst der Frauen zwar nachvollziehen, aber der Funke springt nicht über. Lediglich zum Ende sorgt Deaver wieder für eine Überraschung.

 

 

Fazit:

Der Autor selbst hat mit seinen anderen Büchern die Latte hoch gehängt und muss sich daran messen lassen. Mit Nachtschrei erreicht er das Spannungsniveau der anderen Romane nicht, und im Vergleich zu anderen Thrillern ist Nachtschrei nur durchschnittliche Kost.