Links zur Rezension Der vorliegende Band enthält drei Geschichten. Zwei davon sind neue Buffy-Abenteuer, die irgendwann in ihrer Sunnydale Highscool Zeit angesiedelt sein dürften. Die dritte Geschichte handelt von Spike und Dru.
Inhalt:Der Feuerring: Buffy und Co bekommen es mit einem Samurai-Dämon zu tun, der von Angel, Spike und Dru wiedererweckt wurde. Doch alleine kommen sie nicht gegen den Dämon an und Giles, der Einzige der ihnen helfen könnte, versinkt in seiner Trauer um seine Liebe Jenny, die erst kürzlich ermordet wurde.
Der Tanz von Staub und Asche: Die Vampirkönigin Lilith kommt nach Sunnydale und hat natürlich nichts Gutes im Sinn. Sie trifft sich mit ihrer ebenso untoten Schwester und zusammen wollen sie ein uraltes Ritual, eine Art Wettkampf, vollführen, der Tod und Zerstörung über die Welt bringen wird. Schon allein der Wettkampf bringt massenhaft Dämonen und Vampire mit sich. Dazu kommt noch, das Giles Nichte zu Besuch ist und sie bringt nicht nur Xander durcheinander, sie ist auch enorm abenteuerlustig, kennt sich aber auf dem Dämonengebiet nicht wirklich aus. Ärger ist vorprogrammiert und Buffy muss in ausbügeln…
Stadt in Blutrot: Nach einem Sonnenbad, dem Dru nur knapp mit dem untoten Leben entgeht, ist das vampirische Liebespaar tief zerstritten. Spike begibt sich in die Türkei und übernimmt dort die Herrschaft über eine ganze Stadt. Natürlich bleibt Dru nicht lange fern, denn sie sinnt nach Rache für das was Spike ihr angetan hat. Deswegen ist sie einen Pakt mit einem mächtigen Zauberer eingegangen, doch dieser agiert bald völlig anders, als Dru erwartet oder es gar gewollt hatte. Spike und Dru müssen erkennen, dass der Zauberer ein enorm zäher Brocken ist, den selbst zwei Vampire nur schwer knacken können.
Schreibstil & Artwork:Die drei Stories sind recht unterschiedlich, kein Wunder, stammen sie doch auch jeweils von einem anderen Autor. Gemeinsam haben sie aber ein Sache: sie sind eigenständige, abgeschlossene Geschichten, die sich irgendwo in die Buffy-Kontinuität einfügen lassen. Dabei kann der Leser Hintergrundwissen haben, muss er aber nicht zwangsläufig, denn die Episoden bieten auch so solide Vampir-Action-Kost und sind auch ohne vorhandenen Background verständlich. Die erste Episode – die gleichzeitig auch die beste Story ist – hat eine gute Mischung aus Action, Witz und Dialogen. Hier kommt das Buffy-Flair tatsächlich am besten rüber, zumeist ein wenig übertrieben, aber nie allzu viel – eben ganz so wie man es aus der TV-Show kennt. Eine tolle Nuance ist auch, dass die Story zu einer Zeit spielt, in der Angel böse ist und sich mit Spike und Dru zusammengetan hat. Die Idee mit dem Samurai-Dämon ist interessant, aber auch nicht gerade umwerfend. Dennoch funktioniert die Geschichte gut und macht Spaß. Das liegt nicht zuletzt auch an den Artworks von Ryan Sook, die von Meisterkolorist Dave Stewart (Hellboy, B.U.A.P.) koloriert wurden. Die Illustrationen erinnern – wahrscheinlich schon allein wegen dieser Kombination – stark an Mignolas-Hellboy. Allerdings sind sie etwas detailreicher als die Artworks von Mignola, aber der Zeichner spielt ebenso gut mit Licht und Schatteneffekten. Das Ganze passt sehr gut zur Geschichte.
Die zweite Episode zeigt hingegen deutlichere Schwächen, denn sie ist sprunghaft und hat ein paar logische Ungereimtheiten. Außerdem gibt es Fehler in den Paneldetails. Die Ansätze und Ideen des Plots sind allerdings wiederrum gut, aber das Potenzial wird leider nicht vollkommen ausgeschöpft. Nervig dabei ist auch die Nichte von Giles, die natürlich in jedes Fettnäpfchen tritt, in das man treten kann. Allerdings muss man dem Zeichner Hector Gomez lassen, das er das Beste aus der Sache rausholt. Sein Zeichenstil ist (im Gegensatz zu Ryan Sook) deutlich aufwändiger und detailreicher. Gomez zeigt dabei ein sehr gutes Händchen für die weiblichen Reize und er geizt auch nicht damit, diese zur Schau zu stellen.
Die dritte Story ist dann was für die Hardcore-Spike-Fans, denn “Stadt in Blutrot“ ist eine Geschichte aus Spikes und Drus gemeinsamer Vergangenheit. Interessanterweise wurde die Story von James Marsters – dem Schauspieler der Spike in der TV-Serie gespielt hat – höchst persönlich erdacht und niedergeschrieben. Und scheinbar kennt Marsters seinen TV-Charakter auch recht gut, denn seine Story funktioniert und macht durchaus Spaß. Gerade die Beziehung zwischen Dru und Spike wird hier gut und mit viel bissigem schwarzem Humor dargestellt. Geschickterweise ist diese Beziehung dann auch der Auslöser für den Verlauf des Plots. Die Erzählung ist dabei recht dialoglastig und verzichtet auch gerne auf Actionsequenzen zu Lasten ausufernder Texte. Optisch gesehen ist die Spike und Dru Geschichte an die erste Episode in diesem Band angelehnt, kein Wunder, denn der Zeichner ist derselbe. Deswegen gilt hier dasselbe, das ich oben bereits gesagt habe.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDer Band kommt im US-Format und im Softcover. Übersetzung und Produktionsqualität lassen keine Wünsche offen. An Extras gibt es nur eine Covergalerie.
Fazit:Auch der vierte Band der “Buffy Chroniken” bietet wieder eine gute Auswahl an älteren Geschichten aus dem Buffy-Universum. Älter in Bezug auf ihr Ansiedlung in der Zeitlinie von Buffy, aber auch hinsichtlich des US-Releases, denn diese Stories sind sind zumeist bereits während der Laufzeit der TV.Show erschienen. Das macht aber nichts, denn die Geschichten sind gerade für Fans eine sinnvolle und spaßige Erweiterung. Aber auch diejenigen die die Serie nicht kennen, können diesen Band durchaus lesen, denn alle Stories sind abgeschlossen und können ohne Kenntnisse der Serie verstanden werden. Die drei Erzählungen treffen den Ton des Settings weitestgehend gut und machen Spaß, sind actionreich, humorvoll und spritzig, ganz so wie man es von Buffy-Geschichten kennt. Grafisch sind sie sogar richtig ordentlich geworden und sehen wirklich gut aus, auch wenn zwei verschiedene Stile im Band vorhanden sind. Also: Buffy-Fans auf jeden Fall zugreifen, ansonsten auch interessant für alle die nicht ganz so ernste aber dafür actionreiche Vampir-Stories mögen. Sehr gut!
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