Links zur Rezension Inhalt:Paris gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Die Britin Kathy Wuthering, ein berühmtes Medium, das von der ganzen Stadt aufgesucht wurde, ist verschwunden. Nur noch zwei blutige Augäpfel der Zwergenwüchsigen finden der Privatermittler Auguste Dupin und sein Auftraggeber Inspector Nimber von der Pariser Polizei. Erst zwei Monate später taucht eine Zwergenleiche auf, die Dupin jedoch schnell als ungeschicktes Täuschungsmanöver entlarven kann, das aber neue Spuren liefert. Während Dupin mit diesem mysteriösen Fall beschäftigt ist, sucht ein junger Mann namens Hugo Beyle ebenfalls seine Hilfe, trifft im Büro jedoch nur auf seine Praktikantin Flora Vernet. Flora nutzt die Chance, auf die sie schon so lange gewartet hat, und spielt sich als Teilhaberin auf, um den Überfall auf Beyle aufzuklären. Nach einigen Komplikationen in beiden Fällen finden Dupin und Vernet jedoch heraus, dass sie es mit ein und demselben Täter zu tun haben. Doch was hat er vor? Und wer sind die Drahtzieher hinter der ganzen Sache?
Schreibstil & Artwork:Der erste Band dieser Kriminalreihe bildet den Auftakt zum ersten Fall der Flora Vernet. Da jeweils zwei Bände dieser Serie einen Fall behandeln sollen, ist die Geschichte nicht abgeschlossen. Trotzdem schafft der Autor Thierry Gloris es zu fesseln und glaubwürdige Charaktere zu erschaffen, die in keiner Beziehung platt wirken. Da ist zum Beispiel Dupin, der sich stets professionell verhält, aber gelegentlich dem unglaublichen Charme Flora Vernets erliegt. Diese wiederum schafft es, emanzipiert zu handeln ohne dabei verkrampft zu wirken oder ihre Weiblichkeit zu verlieren und sichert sich durch ihre Art sofort die Sympathie des Lesers. Gekonnt verwebt Gloris die zwei Handlungsfäden gegen Ende zu einem Einzigen und schafft es dabei, dass die Entwicklungen nie konstruiert wirken. Gezeichnet wurde der Comic von Jacques Lamontagne, bekannt durch „Die Druiden“. Dieser Mann ist ein Meister seines Fachs. Die Emotionen der Charaktere spiegeln sich klar auf ihren Gesichtern wider und Lamontagne schafft es all die wichtigen Dinge in den Vordergrund zu rücken, ohne die Details der Nebensächlichkeiten zu verlieren. Besonders deutlich wird dies auf dem Panel der Marktplatzszene. Flora und Hugo ziehen den Blick des Lesers auf sich, aber man kann Minuten auf das Bild starren, man entdeckt im Hintergrund immer wieder etwas Neues. Auch die Dynamik bringt Lamontagne einwandfrei auf die einzelnen Panels und so kann ich wirklich keine Kritik an ihm üben. Nicht umsonst also wurde er für diesen Comic gleich zweimal für den „Joe Schuster Award“ nominiert.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDer Band kommt im Hardcoveralbumformat (320mm x 230mm), besitzt 48 Seiten und kostet 13,80€. Das Papier, der Druck und die Bindung sind bestens. Extras gibt es leider keine. Die Übersetzung ist gelungen und liest sich flüssig.
Fazit:Der erste Band von Pik As überzeugt auf ganzer Linie. Die Charaktere sind durchweg glaubwürdig, es gibt keine Phasen der Langeweile in der Story und auch wenn, oder gerade weil, einige Fragen nicht geklärt sind, so kann man auf den zweiten Band gespannt sein, der den ersten Fall beenden soll. Die Zeichnungen sind absolute Spitzenklasse und wirken sehr lebendig. Fans von Krimis und Fantasy, die nicht auf jeder Seite Action brauchen, können hier bedenkenlos zugreifen. Da Pik As eine neue Serie ist, ist es sowieso der ideale Zeitpunkt um einzusteigen.
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