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Die elfjähirge Tally lebt bei ihrem Vater und ihrer Tante in London im Jahre 1939. Der drohende Krieg ist in der Metropole überall ein Thema, und viele Kinder werden zur Sicherheit bereits aufs Land geschickt, um so den Bombenangriffen zu entkommen.

Als Tallys Vater das Angebot bekommt, seine Tochter mit einem Stipendium in ein Internat zu geben, fällt es ihm schwer, sich von seinem geliebten Kind zu trennen, doch die Sicherheit geht vor, und so gewinnt die Vernunft. So verlässt sie schweren Herzens die Heimat und macht sich auf die Reise.

Sehr schnell gewöhnt sie sich in der neuen Umgebung ein, und schließlich wird sie Teil der Tanzgruppe, die auch noch zu einem internationalen Fest im Königreich Berganien eingeladen wird.

Dort freundet sie sich mit dem Prinzen des Reiches Karil an. Aber auch dort drohen die dunklen Schatten des Krieges, denn der König von Berganien weigert sich, den kriegstreibenden deutschen Truppen den Durchmarsch durch sein Reich zu erlauben.

Bei einer öffentlichen Veranstaltung wird der König Opfer eines Attentates, und ziemlich schnell ist klar, dass auch Karil in Gefahr ist. Es gibt für ihn nur noch eine Chance. Karil wird Teil der Tanzgruppe, und man versucht, ihn so mit in die Heimat zu nehmen.

 

Der Haupterzählungsstrang handelt von Tally und ihren Abenteuern. Die Figur Karil wird über einen eigenen Erzählstrang eingeführt, und schließlich verbinden sich die beiden, als die beiden Figuren in Kontakt treten. Tally ist für ihr Alter schon sehr weiter, was vermutlich an der Tatsache liegt, dass sie ihre Mutter verloren hat. Karil lebt in einem goldenen Käfig und kann die Welt nur aus großer Entfernung betrachten. Selbst zu seinem Vater hat er kaum Kontakt, da dieser zu viel mit den Staatsgeschäften zu tun hat. So bleibt Karil nur sich seinem voll verplanten Leben zu ergeben und muss auf die wenigen Momente zu hoffen, an denen sein Vater Zeit für ihn hat.

 

Neben den beiden gut ausgearbeiteten Figuren gibt es noch eine Fülle von interessanten und sehr schön entwickelten Charakteren. Nach und nach werden von dem ein oder anderen auch die Geheimnisse gelüftet.

Die Bedrohung durch den Krieg wird sehr gut vermittelt, und man hat die ganze Zeit dieses mulmige Gefühl. Als die Gestapo nach Karil sucht, wird dieses noch verstärkt. So wird die Bedrohung der damaligen Zeit sehr gut vermittelt und auch die Angst der Menschen vor dem, was da auf sie zukommt.

 

Vorgelesen wird die gekürzte Lesung von Sandra Schwittau. Die macht es sehr gut ,und schon nach kurzer Zeit gelingt es ihr, den Leser – sicherlich begünstigt durch die interessante Handlung – zu fangen und mitzunehmen nach England. Hinzu kommt, dass sie den unterschiedlichen Charakteren sprachlich eine eigene Note gibt, und so die Handlung noch besser zu verstehen ist.

Das Hörbuch hat eine Spieldauer von zweihundertvierunddreißig Minuten und passt auf drei CDs, die in einer Mehr-CD-Box sind.

 

 

Fazit:

Der Libellensee ist ein interessantes Hörbuch, welches gut vorgetragen wird und das einen ziemlich schnell fesselt.