Links zur Rezension InhaltVon einer Sekunde auf die andere ist nichts mehr, wie es war: Gerade haben die Eltern der 16jährigen Holly noch leidenschaftlich gestritten, dann sorgt ein Unwetter dafür, dass der gemeinsame Rafting-Ausflug in einer Katastrophe endet. Das Boot kentert, ihre Eltern, ihre beste Freundin Tina und der Tourguide ertrinken, nur Holly überlebt als Einzige. Schweren Herzens und in tiefer Trauer um die geliebten Eltern und ihrer Freundin verlässt Holly ihre Heimatstadt San Francisco und zieht zu ihren einzigen noch lebenden Verwandten nach Seattle - zu ihrer Tante Marie-Claire und deren Familie. Kaum dort angekommen, stellt Holly fest, dass merkwürdige Dinge geschehen, die sich nicht so ohne weiteres erklären lassen. Sie wird von Visionen und Träumen heimgesucht, die sie in das Frankreich eines anderen Jahrhunderts fuhren; sie begegnet einem jungen Mann namens Jeraud, zu dem sie sich wie magisch hingezogen fühlt. Und es scheint, als ob alle Wünsche, die sie ihrer Katze zuflüstert, in Erfüllung gehen. Nach und nach erfährt Holly Unglaubliches: Sie entstammt dem uralten französischen Hexengeschlecht der Cahors, und ihre Familie befindet sich mitten in einer jahrhundertealten Fehde mit einem anderen Hexerclan: Die mächtigen Hexer des Deveraux-Geschlechts trachten nach dem Leben jeder Hexe des Cahor- Clans, und das sind Holly, ihre ungleichen Zwillingscousinen Amanda und Nicole und ihre Tante Marie-Claire. Und Jeraud, der Holly auf eigenartige Weise vertraut ist und in den sie sich auf den ersten Blick verliebt, ist ausgerechnet der jüngere Sohn des Oberhauptes der Deveraux. Ganz allmählich begreift Holly, dass der Schlüssel für all diese Merkwürdigkeiten in der Vergangenheit liegt, denn dort hat vor Urzeiten etwas begonnen, dem sie nicht entrinnen kann ...
„Hexenkuss" von Nancy Holder und Debbie Viguie ist der Auftakt der neuen Serie „Witch", in der sich alles um die junge Hexe Holly Cather dreht. Holly wächst als ganz normales Mädchen in San Francisco auf. Erst als ihre Eltern bei einem Unfall sterben, erfährt Holly die Wahrheit. Der Einstieg in den Zyklus gelingt soweit recht gut. Mit der Hauptfigur Holly wird man als Leser recht schnell warm und kann ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Die anderen Figuren in Hollys neuer Familie bleiben ziemlich blass. Dafür sind die Gegenspieler, allen voran das Oberhaupt der Deveraux, sehr gut aus gearbeitet. Die Geschichte folgt in einigen Teilen sehr ausgetretene Pfade. Da ist das Mädchen, das durch einen Schicksalsschlag ihre wahre Herkunft erkennt und sich dann in einer neuen Umgebung zurechtfinden muss. Auch bei den Gegenspielern gibt es da wenige Überraschungen. Gelungen ist die Umsetzung und das Einflechten der vergangenen Geschichte. So erfährt man aus unterschiedlichen Perspektiven, was in der Vergangenheit geschehen ist und somit auch warum die Deveraux die Cahor vernichten wollen. Da Hexenkuss der erste Teil eines Zyklus ist, endet das Buch, ohne dass die Geschichte aufgelöst wird und mit einem leichten Cliffhanger.
Was auffällt, ist die relativ große Schrift und die geringe Anzahl der Seiten. Dafür finde ich den Preis von fünfzehn Euro schon ziemlich happig.
Fazit:Hexenkuss ist ein recht guter Start in den Zyklus. Wenn man keine Lust auf Vampire mehr hat und doch Urban Fantasy lesen möchte, der kann es mit den Hexen versuchen.
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