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Enterprise - Das höchste Maß an Hingabe
Bewertung:
(3.7)
Von: Carsten Rauber
Alias: Thynar
Am: 24.05.2011
Autor:Michael A. Martin und Andy Mangels
Übersetzer:Bernd Perplies
Typ:Roman
Setting:Star Trek Sommer 2153
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-94649-41-4
Inhalt:332 Seiten, Softcover
Preis:12,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Die Handlung des Romans spielt zwischen zwei Folgen der Serie Enterprise NX01. Es handelt sich bei den beiden Folgen um „Die Xindi“(Staffel 3 Folge 1) und „Die Anomalie“ (Staffel 3 Folge 2).

Für alle, die sich mit der Serie bisher nicht näher befasst haben, ein klitzekleiner Überblick. Die Erde wurde am 22.März 2153 von einer unbekannten Sonde der Xindi angegriffen. Die Sonde beschoss die Erde mit einem Partikelstrahl und brennt eine Schneise der Verwüstung von Florida nach Kuba bis hin zu Venezuela in den blauen Planeten. Dabei werden innerhalb von Sekunden 7 Millionen Menschen verdampft. Die Trümmer der Sonde lassen über einige Umwege das Volk der Xindi als Urheber erkennen. Daraufhin entsendet man die Enterprise in die sogenannte Ausdehnung um der Bedrohung zu begegnen. Bei dieser Ausdehnung handelt es sich um ein Gebiet mir starken Verwerfungen und Anomalien. Da die Erde um jeden Preis einen weiteren Angriff verhindern will und es nur ein Schiff gibt, welches schnell genug ist, verlässt man sich nicht nur auf eine friedliche Lösung des Problems. Um auch militärisch agieren zu können wird zusätzlich zur Bewaffnung des Schiffes auch eine Eliteeingreiftruppe an Bord des Schiffes stationiert: die MACOS.

 

Genau in dieser „Ausdehnung“ findet man sich zu Beginn des Romans wieder. Schon auf den ersten Seiten wird die Enterprise von einer Anomalie getroffen und verschiedene Besatzungsmitglieder werden in eine Art Koma versetzt, unter ihnen auch Trip. Ohne zu viel zu verraten irrt die Enterprise anfangs noch recht planlos durchs All und greift nach jedem Strohhalm.

 

Aufmachung und Lektorat:

Der erste Roman der Star Trek Enterprise Reihe. Das Cover wird von einer Porträtaufnahme Captain Archers und dem Partikelstrahl dominiert. Im Hintergrund erkennt man einen der Xindi. Optisch passt dieses Buch wunderbar zu anderen Star Trek Büchern aus dem Hause Cross Cult. Auch Qualität der verwendeten Pappe und des Papiers sind wie üblich sehr gut und speziell das Cover hält auch schon ein wenig was aus. Lektorat und Übersetzung zeigen die übliche hohe Qualität. Am Ende des Buches findet man wieder ein kleines Essay über den temporalen kalten Krieg sowie den Xindikonflikt allgemein. Hier schadet es der Spannung nicht unbedingt wenn man mit dem Ende des Buches anfängt. Für Nichtkenner der Serie sollte man allerdings nur die ersten 4 Seiten des Essays bis zu Seite 323 lesen.

 

Fazit:

Eines vorweg: Da die Handlung des Romans zwischen zwei Episoden der Serie spielt passiert im großen Rahmen der Handlung nichts wirklich Entscheidendes. Kenner der Serie ist der endgültige Ausgang des Xindikonfliktes natürlich bewusst und ein gewisses Maß an Spannung bleibt auf der Strecke. Aber auch allen andern, die sich nur ein wenig mit der Föderation befasst haben, dürfte klar sein, dass die Erde nicht zerstört wird. Vermutlich fallen gerade aus diesem Grund einige der Hauptakteure der Serie zu Beginn ins Koma. Schließlich weiß man nie was passiert, wenn auf einer Mission nur Rothemden unterwegs sind.

Leider ist der Kommandeur der MACOs sehr platt und stereotyp ausgeführt und fungiert als Antagonist zu Captain Archer. Genau diese Situation hat man schon in X Filmen gesehen und kennt sich mit dem Rangeleien verschiedener Waffengatten schon fast zu gut aus. Auch das typische Anerkennen zum Ende darf nicht fehlen. Hier hätte eine differenzierte Betrachtung gut getan.

An einigen Stellen versuchen die Autoren, den moralischen Zwiespalt der Besatzung bzw. die ewige Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt, zu thematisieren. Aber leider wird auch dieser Zwiespalt recht schnell und zügig abgefrühstückt. Gerade bei diesen beiden Themen wird viel Potential verschenkt.

Nichts desto trotz ist der Schreibstil flüssig und stellenweise auch angenehm spannend. Lässt man die Kritik außen bleibt eine unterhaltsame, mäßig spannende Eingreiftruppenstory übrig. In meinen Augen fehlt das typische Star Trek Gefühl. Es bleibt zu hoffen, dass die nächsten Romane der Serie mehr Freiraum in der Handlung haben und nicht zwingend zwischen zwei Episoden ein geschustert werden.