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True Blood 1
Bewertung:
(3.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 18.06.2011
Autor:Autor: Alan Ball, David Tischman, Mariah Huehner, Zeichner: David Messina
Übersetzer:Joachim Körber
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:True Blood
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-067-7
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: True Blood 1-6
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Vampir-Filme und Serien sind zweifelsohne in den letzten Jahren in Mode gekommen, nicht zuletzt wegen des großen Erfolges der Teenie-Schnulze „Twilight“. Dass es auch anders und viel erwachsener geht, zeigt die nicht unblutige Show „True Blood“ mittlerweile schon in der dritten deutschen Staffel (in den USA sind es bereits 4 Seasons). Dabei beruht die Serie auf der Romanreihe Sookie Stackhouse, die aus der Feder von Charlaine Harris stammt.

 

Inhalt:

Ein seltsamer Fremder taucht in Merlottes Bar in Bon Temps auf: Ein indianischer Geist aus längst vergangenen Tagen nimmt Sookie, Sam, Lafayette, Bill, Eric und noch einige andere Gäste im Merlottes als Geiseln und zwingt sie, ihre schlimmsten und beschämendsten Geheimnisse öffentlich preiszugeben. Denn das unheimliche Wesen lebt von Scham und Schuldgefühlen seiner hilflosen Opfer, die es wie Lebensenergie in sich aufsaugt. Was sind die düstersten Geheimnisse der Bewohner von Bon Temps, und können sie sich aus der Gefangenschaft des unheimlichen Fremden befreien und ihr Leben retten?

 

Schreibstil & Artwork:

Die Story des ersten TB-Comic könnte tatsächlich direkt der TV-Serie entspringen und passt recht gut in die Reihe, auch wenn die Episode vollkommen autark für sich steht. Das heißt, man muss die Serie nicht unbedingt kennen, auch wenn es nicht ohne Vorteil ist, wenn man zumindest die Charaktere und ihre Hintergründe kennt. Im Grunde genommen ist dieser Comic eine Ansammlung mehrerer einzelner Geschichten, die jeweils eine der beschämendsten oder schlimmsten Erfahrungen im Leben der einzelnen Hauptcharaktere der Serie zeigt, Szenen, die in der TV-Show bisher nicht gezeigt wurden. Das Ganze wird geschickt von einer Rahmenhandlung gehalten, eben die, bei der der oben genannte „Scham-Dämon“ im Mittelpunkt steht. Die Stories sind gut erzählt und treffen das Flair der Serie sehr gut, bilden so eine echte Ergänzung, die vor allem Fans gefallen dürfte. Das ist aber auch kein Wunder, denn Alan Ball – seines Zeichens Autor, Regisseur und Produzent der TV-Variante – hat sich selbst an diese Comic-Version gemacht und das Storybuch dazu geschrieben. Das gelingt ihm gut und so wird dem Leser eine weitere Sookie-Geschichte präsentiert, die alles hat, was man von TB kennt: Horror, Gewalt, Action, Humor und jede Menge Sex.

 

Gezeichnet wurde der Band von David Messina (Star Trek: Countdown), der eine ordentliche und überzeugende Arbeit abliefert. Seine Artworks passen gut zum Setting, sind aber auch nicht allzu detailreich. Auf jeden Fall kann man die verschiedenen Charaktere ohne Probleme auseinander halten, sie sehen ihren TV-Pendants sichtbar ähnlich. Messina schafft es, das True Blood-Ambiente auch optisch zu transportieren, was nicht zuletzt an der düsteren und eher matten denn kräftigen Koloration liegen mag. Einige Körperhaltungen wirken zwar nicht ganz astrein, aber dafür sind die Panels sehr dynamisch angelegt. Alles in Allem eine gute Arbeit, allerdings auch keine State-of-the-Art Illustrationen.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

„True Blood“ kommt verlagsüblich als Softcover im US-Format und beinhaltet die amerikanischen Ausgaben 1-6, die bei IDW Publishing erschienen sind. Die Qualität der Produktion ist wie immer in allen Belangen hervorragend und auch die Übersetzung macht einen soliden Eindruck, orientiert sich dabei offensichtlich an der deutschen Synchro. Ein Vorwort, ausführliche Infos über das Team, sowie eine kleine Covergalerie runden die Sache ab.

 

Fazit:

True Blood-Fans aufgepasst, hier gibt es neues Material zur TV-Serie. Material, welches in der Show noch nicht behandelt wurde und die Rückblicke, die Ereignisse aus der Vergangenheit der wichtigsten Charaktere der Serie zeigen. Das Ganze ist gut erzählt und trifft sowohl erzählerisch wie auch optisch den Ton der Serie sehr gut. Die Artworks könnten einen Zacken besser sein, aber der Zeichner macht seine Sache an sich wirklich gut. True Blood-Kenner kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Jene, die die Serie nicht kennen, werden zwar auch an dem Comic Gefallen finden können, aber es ist schon hilfreich, wenn man sich ein wenig in der True Blood-Welt auskennt. Ein guter Comic, der zwar kein Meisterwerk ist, die Serie aber wirklich interessant ergänzt.