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Dragon Age 1
Bewertung:
(3.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 23.06.2011
Autor:Autor: Orson S. Card, Aaaron Johnston, Zeichner: Mark Robinson, Anthony Tan
Übersetzer:Andreas Kasprzak
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Dragon Age, Ferelden
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-094-3
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Dragon Age 1-6
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

In einer längst vergessenen Zeit herrschten machtvolle Zauberer über Ferelden und übten sich in verbotener Magie. Dabei entfesselten sie eine Macht, die nur als die Dunkle Brut bekannt war und die Lebenden heimsuchte. Seitdem wird die Kunst der Magie nur noch Auserwählten gelehrt, argwöhnisch bewacht von den Templern, die jeden abtrünnigen Magiewirker jagen und zur Strecke bringen.

Den Templern und den Zauberern des Ordens sind Beziehungen untereinander versagt, doch der junge Templer Sabatt und die Hexe Veness verlieben sich ineinander. Nach der ersten gemeinsamen Nacht jedoch plagen Sabatt Schuldgefühle und er schenkt Veness keine Beachtung mehr. Als neun Monate später ein Kind zur Welt kommt, leugnet der Templer seine Beteiligung und tötet Veness schließlich. Doch nicht, bevor diese das Kind in Sicherheit gebracht hat. 17 Jahre später entdeckt die junge Gleam ihre Fähigkeiten und gerät dadurch schnell in Schwierigkeiten. Während Räuber ihre halbe Familie töten, erfahren auch die Templer von der jungen Feuermagierin und wollen sie in den Orden holen…oder töten. Kein geringer als ihr leiblicher Vater bekommt den Auftrag, sie zu fangen…

 

Schreibstil & Artwork:

„Dragon Age“ ist – wie der Name schon vermuten lässt – der Comic zum gleichnamigen Computer-Rollenspiel von der Spieleschmiede Bioware. Allerdings wird hier eine neue Geschichte präsentiert, die nur das Setting mit der Spielevorlage teilt. Die Story ist okay und macht durchaus Spaß, ist aber auch nichts wirklich Besonderes und nichts, was nicht schon einige Male in diversen Fantasystories geschildert wurde. Dennoch kann die Geschichte fesseln, was nicht zuletzt an der recht dynamischen und actionorientierten Erzählweise liegen mag. Dazu gesellt sich eine gute Prise Humor, die die Sache auflockert, aber es gibt auch tragische Seiten in der Geschichte. Leider ist die Charakterzeichnung der Protagonisten nicht allzu tiefgreifend geworden und bis auf Gleam selbst wirken die meisten Figuren recht flach. Das geht auf jeden Fall viel besser. Auch lassen sich die Autoren nicht immer genug Zeit, um ihre Geschichte zu erzählen und hüpfen von einer Szene zur nächsten, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. Dennoch gibt es auch überraschende Wendungen und alles in allem macht der Comic Spaß und sorgt zumindest für ein wenig Kurzweile.

 

Gezeichnet wurde dieser erste Zyklus der Fantasy-Saga von Mark Robinson und Anthony Tan. Ersterer ist für die ersten amerikanischen Hefte verantwortlich gewesen und zeigte eine wirklich umwerfende Optik. Seine Artworks sind schön detailliert und dynamisch, sehen umwerfend gut aus. Leider kann Tan mit den weiteren Heften dann nicht an diese Güte anknüpfen und so gibt es ab der Mitte des deutschen Bandes nicht nur einen sichtbaren Unterschied im Zeichenstil, sondern auch in der Qualität der Illustrationen. Dabei bleibt aber zumindest die kräftige Kolorierung erhalten, die mit satten Farben glänzt.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Verlagsüblich erscheint Dragon Age als Softcover im US-Format. Die Qualität ist rundum gelungen und auch die Übersetzung macht eine gute Figur. Echte Extras gibt es keine, aber zumindest gibt es ein interessantes Vorwort und eine kleine, aber feine Covergalerie.

 

Fazit:

„Dragon Age“ ist ein sehr erfolgreicher Rollenspielhammer, was bei einem Produkt von Bioware sicherlich kaum ein Wunder ist. Verwunderlich ist es da auch nicht, das die Amis zum Spiel eine Comic-Serie herausgebracht haben, schließlich werden heutzutage fast alle halbwegs erfolgreichen Kinofilme, Serien und Spiele in das Medium Comic transportiert. Das muss aber nicht gleich heißen, dass das schlecht wäre. Im Gegenteil, viele dieser Comic-Adaptionen sind richtig gut und auch, wenn der Auftakt von „Dragon Age“ kein ultimatives Fantasy-Meisterwerk ist, so macht der Comic zumindest sehr viel Spaß und ist keineswegs langweilig. Die Story ist nicht wirklich neu und oft auch vorhersehbar, aber sie hat auch überraschende Wendungen und frische Ideen. Dabei passt sie wirklich gut in das Dragon Age Setting. Dazu kommt noch, dass es sich um eine brandneue Geschichte handelt. Die Artworks sind hingegen zweischneidig. Die erste Hälfte sieht unglaublich toll aus, die zweite Hälfte – von einem anderen Zeichnern – ist nur etwas besser als mittelmäßig.

Fans der Spiele werden ganz sicher Gefallen an diesem Comic finden, aber auch Fantasy-Fans an sich kommen hier auf ihre Kosten. Ein überragendes Werk der neunten Kunst sollte man aber nicht erwarten.