Links zur Rezension InhaltSchweißgebadet wacht Peter auf. Wieder hat er einen seltsamen Alptraum gehabt. Er hat geträumt, Vryn zu sein, der gegen seinen Bruder kämpft. Nach dem Aufwachen fühlt sich sein Traum irgendwie noch echt an, und Peter kann nicht mehr einschlafen. Am Morgen fühlt er sich dementsprechend, und nur mühsam schleppt er sich zur Uni, an der er Geschichte studiert. Seit dem Tod seiner Eltern, die bei einem Autounfall ums Leben kamen, lebt er in einer großen Wohnung und von dem Vermögen seiner Familie. Etwas seltsam erscheint es, dass er sich bei der Vorbereitung eines Studentenstreikes und auf der Kundgebung sogar eine Reden halten will. In diesem Zusammenhang lernt er bei einem Interview die Reporterin Nora kennen. Man findet sich sympathisch und verabredet sich privat. Sehr schnell kommt es dann schon zur ersten Übernachtung, und die beiden haben ein schönes Wochenende. Doch Peter lassen die Träume nicht los. Auch seine Psychologin Dr. Wünschler kann ihm nur Tabletten verschreiben, die zwar dafür sorgen, dass er nun nicht mehr träumt und durchschläft, aber er kann die Träume und die Ereignisse in der Traumwelt nicht vergessen. Als auch noch e seltsam gekleidete Frau erscheint und ihn als Vryn anspricht, ist er völlig verwirrt. Wer ist Vryn, was geht auf der Traumwelt vor und welche Rolle spielt er dabei?
Stephan R. Bellems neuer Roman spielt zum größten Teil in der Gegenwart. Die Ereignisse auf der Traumwelt werden immer wieder geschickt eingefügt und erzählen die Geschichte von Vryn, wie er aufwächst, wie sein Bruder von den Soldaten geholt wird und er selbst von seinem Vater zu einem Krieger ausgebildet wird. Sehr geschickt gelingt dem Autor der Wechsel zwischen den Welten und den Erzählebenen. Zwar ahnt man sehr schnell, wohin die Reise gehen wird, und man vermutet, wie alles zusammenhängt. Doch gelingt es dem Autor, die Handlung spannend zu halten. Das liegt zum größten Ereignissen in der Traumwelt. Man will wissen, wie es um sie steht und welche Rolle Vryn darin spielt. Allein der Aufbau der Traumwelt ist sehr schön und bietet eigentlich Stoff für einen ganzen, eigenen Roman. Zielsicher steuert dann die Handlung auf das Finale zu, und doch gelingt es dem Autor, den Leser noch einmal zu überraschen. Auch bleibt am Ende die Möglichkeit für einen weiteren Teil oder eine Geschichte mit einer ähnlichen Ausgangsposition. Schön ist es, dass der Autor seine Geschichte gestrafft erzählt. Die knapp dreihundert Seiten lesen sich fast von selbst, denn die ganze Zeit wird der Leser in den Bann gezogen. Der Autor verzichtet auf große Beschreibungen und langatmige Erklärungen. Jeder Satz hat seinen Sinn und ist für die Handlung notwendig.
Fazit:Portal des Vergessens ist ein sehr guter und kurzweiliger Roman, den man lesen sollte, wenn man sich für Parallelwelten interessiert. Er ist eine gute Mischung, nicht nur für Jugendliche.
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