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Metro 2033 Universum (1) - Die Reise ins Licht
Bewertung:
(3.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 28.06.2011
Autor:Andrej Djakow
Übersetzer:Olaf Terpitz
Typ:Sci Fi Roman
Setting:Metro 2033 Universum
VerlagKnaur
ISBN/ASIN:978-3-453-52854-3
Inhalt:384 Seiten, Taschenbuch
Preis:14,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Moskau im Jahr 2033. Vor fünfundzwanzig Jahren hat ein Atomkrieg den Großteil der bekannten Welt verwüstet. Nur in den gigantischen U-Bahn-Netzen der Städte konnten die Menschen überleben. So wie der zwölfjährige Waisenjunge Gleb, der sein Dasein im Untergrund der St. Petersburger Metro fristet. Doch plötzlich ändert sich Glebs Leben von Grund auf. Gemeinsam mit einer Gruppe von Stalkern und einem Priester der neuen Religion „Exodus“ begibt sich Gleb auf eine gefährliche Expedition. Ihr Weg führt sie über die verstrahlte und von furchterregenden Mutanten besiedelte Erde nach Kronstadt, wo Erkundungstrupps Lichtsignale registriert haben. Auf dem gefährlichen Weg dorthin wird der Trupp immer wieder von Mutanten und Schlimmeren angegriffen und dabei wissen die Stalker und Gleb nicht einmal, was sie an ihrem Ziel erwartet…

 

Zum Inhalt:

Die Welt von Metro 2033 wurde von dem mittlerweile als kultig geltenden russischen Autor Dimitry Glukhovsky erdacht, der auch die ersten beiden Erfolgsromane „Metro 2033“ und “Metro 2034“ geschrieben hat. Glukhovsky hat anschließend (oder auch derweil) einen durchaus logischen Weg beschritten und ein Projekt ins Leben gerufen, um sein Universum mit mehr Leben und Geschichten zu füllen. Das hat auch recht gut funktioniert, denn im Russischen gibt es mittlerweile ein gutes Dutzend zusätzlicher Metro 2033 Romane von verschiedenen Autoren - „Die Reise ins Licht“ ist der erste Roman des Projekts, der in Deutschland erscheint, ein weiterer folgt im August 2011.

 

Die Geschichte, die Autor Andrej Djakow in seinem Erstlingswerk erzählt, führt den Leser endlich auch an die Oberfläche. Außerdem wird offenbart, dass die Moskauer Metro, in der die beiden oben genannten Ursprungsbände spielen, nicht die einzige Metro ist, in der Menschen die nukleare Katastrophe überlebt haben. Diesmal beginnt die Story in den Tunneln von St. Petersburg, das doch ein paar hundert Kilometer von Moskau entfernt liegt und der Leser wird schnell mit der Handlung konfrontiert. Gleich zu Anfang werden einem zahlreiche, für Westeuropäer seltsam klingende Namen um die Ohren geknallt, von denen man aber einen ganzen Haufen direkt wieder getrost vergessen kann. Ein paar Namen und die dazugehörigen Charaktere bleiben übrig und diese sind dann auch wichtig für die weitere Handlung.

 

Der Plot kommt wie gesagt schnell in Fahrt und schon auf den ersten hundertfünfzig Seiten gibt es massenweise gewalttätige Konfrontationen mit allerlei Kreaturen. Diese Begegnungen sind ziemlich gut beschrieben und der Leser kann sich die Ereignisse lebhaft vorstellen. Auf der anderen Seite fehlt den Protagonisten sichtlich die tiefgehende Charakterzeichnung, was vor allem daran liegt, dass es nur spärliche Hintergrundinfos zu den einzelnen Personen gibt. Das ist schade, denn dadurch geht eine Menge Plastizität verloren, die der Roman ansonsten wohl hätte. Dieses Manko macht er aber durch die gruselige Action und die albtraumhaften Beschreibungen wieder wett, auch wenn der Mittelteil des Romans ein wenig stagniert und man sich als Leser durch gute 100 – 150 Seiten kämpfen muss, die deutlich fader sind als der Anfang. Zum letzten Drittel hin macht der Plot aber wieder einen richtigen Satz nach vorn was die Spannung angeht und es geht in Richtung Finale nochmal richtig zur Sache. Das erinnert übrigens ein wenig an den ersten Roman (Metro 2033), der ähnliche Probleme hatte.

 

Fazit:

“Die Reise ins Licht” ist ein guter und actionreicher Science-Fiction Roman, der das Metro 2033 Setting recht gut vom Ton her trifft. Mir persönlich hatte der Erstlingsband „Metro 2033“ zwar gut, aber nicht überragend gefallen, der zweite Band „Metro 2034“ gefiel mir da schon deutlich besser. Ich würde den vorliegenden Roman irgendwo zwischen den beiden genannten Bücher ansiedeln, auch wenn einige Elemente in „Die Reise ins Licht“ kopiert wirken. Trotzdem ist die Story spannend und rasant, hat horrorartige Splatterelemente und ein paar sehr gute Ideen. Außerdem wird das Metro 2033 Universum mit diesem Band ansprechend erweitert und es tun sich zahlreiche neue Möglichkeiten auf. Man darf also gespannt sein, was da noch kommen wird aus diesem Setting. Der vorliegende Roman ist auf jeden Fall lesenswert, wenn man das Setting bisher mochte. Er hat zwar auch ein paar Schwächen, aber ist dennoch kurzweilig und fesselnd.