Links zur Rezension Inhalt:Am 14. Februar, dem Valentinstag, übergibt der Harlequin sein Herz an Missy, indem er es sprichwörtlich an ihre Türe nagelt. Die Geschichte erzählt Missys Suche nach dem Überbringer des Geschenks und was sie mit dem Herzen anstellt.
Schreibstil & Artwork:Es ist schon immer wieder verwunderlich, wie es Neil Gaiman schafft, aus einem scheinbar banalem Thema eine in allen Belangen rätselhafte und vor allem vielschichtige Story zu erschaffen. Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es bei dieser Geschichte um die Liebe und ihre Vielseitigkeit. Es geht darum, was passiert, wenn man sein Herz verschenkt, ohne dabei aber romantisch kitschig zu werden. Gaiman lässt hier sowieso viel Platz für Interpretationen und eigene Gedanken, denn der Ausnahme-Autor vermeidet geschickterweise definitive Aussagen. Dabei ist die Erzählung sehr skurril und abgedreht, bewegt sich abseits der Normalität und erhält damit den typischen Gaiman-Touch. Dennoch kann die Story nicht wirklich überzeugen und Gaiman hat definitiv schon bessere Werke abgeliefert, denn die oben erwähnte Offenheit ist auch gleichzeitig das große Problem der Erzählung und auch wenn das Nachwort von Gaiman, in dem er einige Elemente erklärt und auf den Harlekin an sich eingeht, ein wenig Licht ins Dunkle bringt, bleibt am Ende doch ein Fragezeichen über irgendwie.
Die Artworks von John Bolton sind gemäldeartig, sehen sicherlich nicht übel aus, aber sie haben mir persönlich überhaupt nicht zugesagt, denn sie sind einfach zu grobschlächtig und haben wenig Aussage. Darüber hinaus fehlt ihnen die Eigenständigkeit. Das ist schade, denn die Artworks könnten die eigentliche Story sehr gut untermauern, was sie aber nicht wirklich tun.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDer Band kommt im Hardcover und ist sehr gut produziert, hat aber nur schlappe 40 Seiten. Großartige Extras gibt es nicht.
Fazit:Von Gaiman erwartet man umwerfende Fantasy-Literatur. Vielleicht ist genau das der Grund, warum dieser Band eher enttäuschend ist. Die Geschichte ist zwar gewohnt skurril, aber selbst für einen Gaiman viel zu offen und vage gehalten. Schade, denn im Grunde hat sie wirklich Potenzial. Außerdem ist der Band auch irgendwie sehr kurz geraten. Die Artworks verbessern die Sache auch nicht, denn auch sie können nicht überzeugen, weil sie viel zu grobschlächtig und uneigenständig sind. So bewegt sich dieser grafische Roman eher im besseren Mittelfeld, als anderswo.
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