Links zur Rezension InhaltIn Band eins fand sie ihre Schwester wieder, in Band zwei den Mann, der die Truppen befehligte, die einst ihr Heimatdorf niederbrannten und ihre Familie meuchelten oder verschleppten. Nun kommen wir also zu Band 3. Einer der verschleppten Brüder scheint noch zu leben. Marie und ihr bester Freund, der Söldner William, machen sich auf ihn auszulösen. Ihr Bruder Amaury soll als Leibeigener auf einem Hof arbeiten und man will ihn nur gegen eine nicht geringe Summe ziehen lassen. Beide haben nicht genug Geld und so reisen sie zu den Festspielen des Königs. Schaukämpfe sind ihr Geschäft und auf solch großen Festen bieten sich immer Gelegenheiten zu Geld zu kommen. Doch natürlich kommt alles ganz anders. Am Hofe des Königs befindet sich auch wieder der Hexer Herbeval, der in jedem Band bislang im Hintergrund ein paar düstere Fäden zog und die Kreaturen der Anderswelt - wie er es selbst formuliert - beschwor. Doch für die christlichen Menschen des Mittelalters ist das alles Teufelswerk und die Geschichte klärte bislang auch nie auf, ob das nicht sogar der Wahrheit entspricht. Zu Beginn erfährt der Leser jedoch, dass nicht nur Marie, sondern auch ihre vier Geschwister schon im Kindesalter von Maries Paten einem magischen Test unterzogen wurden. Außer bei Marie schlug der Test auch bei ihrem Bruder Lou heftig aus. Lou steht heute mit dem Hexer Herbeval im Bunde, was Marie jedoch nicht weiß. Die Vorzeichen für das Fest des Königs stehen also auf turbulent und überraschend nicht zuletzt auch für den König selbst, der sich unvermittelt einer öffentlichen Aufforderung zum Duell gegenüber sieht. Seine Gegnerin ist Marie selbst.
Schreibstil & ArtworkDas Autoren Team Ange (Anne & Gerard) hat nicht nur mit den ersten beiden Bänden der Serie gezeigt, dass sie mitreißende Geschichten schreiben können. In Band 3 -„Amaury“ nimmt die ohnehin gute Geschichte sogar noch mal Fahrt auf und gibt ihren Helden auch zusätzlich Persönlichkeit und Format. Dazu führen sie weitere Mitspieler in die Geschichte ein, gerade als andere Mitstreiter entfernt werden. Das ist gut durchdacht und macht Hoffnung auf mehr. Ange leistet hier wirklich gute Arbeit. Der Zeichner Thierry Démarez konnte schon in den ersten Bänden überzeugen und auch im dritten Band wissen seine Bilder zu gefallen. Stimmungen und Handlungen werden gekonnt abgebildet, auch abseits der Figuren. So macht Comic Spaß. Tanja Krämling übersetzte die Texte in gewohnt guter Qualität aus dem Französischen.
Qualität und AusstattungDer Comic kommt im übergroßen Din A4 Hardcover, wie wir es von Splitter gewohnt sind. Die Qualität des Materials ist ebenso klasse, wie der Druck und der Einband - ein Splitter-Comic eben. Extras gibt es in diesem Band keine.
Fazit:Es geschieht nicht oft, dass der dritte Band einer ohnehin guten Serie noch mal deutlich besser wird als die ersten Bände. Bei Maries Drachen ist das aber der Fall. Die Geschichte wird intensiver, die Charaktere erfahren mehr Feinarbeit und der Hintergrundplot wird auch interessanter. Maries Drachen - Amaury macht richtig Spaß und ich kann den Fans der Serie nur empfehlen sich den Comic zu holen. Wer an mittelalterlichen Abenteuern mit einem Hauch Mystik interessiert ist, der sollte trotz des wirklich guten vorliegenden Bandes mit Band 1 beginnen.
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