Links zur Rezension Inhalt: (Vorsicht Spoiler!!!)Smoke City. Nach sechs Jahren wird eine alte Gruppe von Profikriminellen wieder zusammengerufen, um einen letzten Coup durchzuführen. Es geht darum, eine Mumie aus einem gut bewachten Museum zu stehlen. Nicht alle Teammitglieder sind davon begeistert wieder mit den anderen zusammen zu arbeiten und so besteht die erste Aufgabe von Moe, Cole und Carmen darin, die anderen drei davon zu überzeugen, doch mit zu ziehen. Also wird zunächst Coles Vater Franklin aus der Psychatrie befreit und anschließend Harper aus dem Gefängnis entführt. Da er der Einzige ist, der vom ehemaligen Sextett im Kittchen landete, ist er jedoch nicht besonders begeistert seine ehemaligen Teamkollegen zu sehen. Der Letzte, ein Schwertmeister namens Hideaki, hat sich zur Ruhe gesetzt und führt ein japanisches Restaurant in Chinatown. Aber hier treffen die Fünf auf einen unüberwindlichen Willen. Hideaki ist nicht zu überzeugen ins Team zurückzukehren. Glücklicherweise erklärt sich seine Schülerin bereit, seine Stelle zu übernehmen. Nachdem der Auftraggeber überzeugt wurde, dass die Schülerin einen ausreichenden Ersatz darstellt, geht es an die Planung und Ausführung des Coup. Plan A scheitert in den ersten fünf Sekunden, Plan B ist allerdings äußerst erfolgreich und es gelingt die Mumie aus dem Museum zu schaffen. Jedoch läuft das Sextett durch Verrat mitten in eine Falle der Polizei. Allerdings ist dies nicht ihr größtes Problem.
Schreibstil & Artwork:Mathieu Mariolle erschafft mit Smoke City eine Welt, die auf den ersten Blick der von Sin City nicht nur vom Namen her ähnelt. Blättert man durch das Comic findet man viele Bilder, die an Szenen aus dem Film erinnern. Auch die Erzählweise und die Handlung finden häufig Parallelen, wenn sie auch nicht, wie bei Tarrantino, ungeordnet ist. Dennoch schafft es Mariolle einen eigenen Stil einzubringen und die Charaktere recht einzigartig zu gestalten. Selbst die Nebencharaktere haben eine gewisse Individualität und vor allem Realismus an sich. Benjamin Carré gibt hier sein Debüt und erledigt seinen Teil um die Atmosphäre des Comics perfekt zu machen. Die vorherrschende Farbe in Smoke City ist grau. Und genauso trist ist die Stimmung. Dennoch schafft Carré es, den Charakteren auch äußerlich Einzigartigkeit zu verleihen. Seine Bilder erinnern oft an die Kameraführung in Filmen, so zum Beispiel der Blick aus den zufallenden Augen eines Betäubten oder der klassische Luftschwenk auf das oberste Stockwerk eines Hochhauses. Zusammen schaffen Mariolle und Carré es, eine düstere, aber glaubhafte Welt zu erschaffen, die zwar an Sin City erinnert, aber ihren ganz eigenen, einnehmenden Stil besitzt.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDie Qualität ist sehr gut, wie man es vom Splitter Verlag gewöhnt ist. Extras gibt es leider keine. Die Übersetzung von Tanja Krämling liest sich ebenfalls flüssig. Lediglich ein „Sorry“ fand ich unpassend. Ein „Entschuldigung“ hätte an dieser Stelle deutlich besser gepasst und die Stimmung nicht so zerstört.
Fazit:Mariolle und Carré schaffen es mit Smoke City eine Geschichte zu schreiben, die vom Stil her an Sin City erinnert, aber doch einen ganz eigenen Stil besitzt. Ich muss zugeben, dass ich kein besonders großer Fan von Sin City bin, aber Smoke City erzählt eine interessante Geschichte um ein Sextett von Kriminellen, die von einem lukrativen Coup angelockt werden und ein letztes Mal ein Risiko eingehen. Sie müssen aber feststellen, dass alles nicht so einfach ist. Der erste Teil für sich gibt bereits eine vollständige Geschichte ab, die, ohne die letzte Seite, auch als abgeschlossen zählen könnte. Die letzte Seite baut jedoch noch einen Cliffhanger mit ein, der eine Verbindung zum zweiten Band aufbaut. Wer also sollte sich diesen Band kaufen? Fans von Sin City sollten auf jeden Fall zugreifen. Ebenso sollten Freunde von tristen Geschichten und Dystopien einmal in Smoke City reinschauen. Smoke City gibt eine gute und solide Geschichte ab, die das Zeug hat, erfolgreich zu werden.
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