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Torchwood 2 - Wächter der Grenze
Bewertung:
(4.0)
Von: Daniela Wiedmer
Alias: Robbe
Am: 04.09.2011
Autor:Dan Abnett
Übersetzer:Susanne Döpke
Typ:Roman
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-94124-859-5
Inhalt:ca. 370 Seiten
Preis:12,80 EUR
Sprache:Deutsch

Kleine, wahrscheinlich völlig unnötige Anmerkung

Für alle, die Torchwood (noch) nicht kennen sollten: Es handelt sich dabei, um eine geheime Organisation im Untergrund Cardiffs, die sich anders als Polizei und Regierung nicht mit dem ganz normalen alltäglichen Verbrechen beschäftigt, sondern mit Weevel und Droon und (vermutlich) ausserirdischen Platten, die plötzlich zu blinken beginnen.

 

Inhalt

Captain Jack Harkness und sein Team sind mal wieder vollauf damit beschäftigt, die Menschheit vor dem eindringenden Unmöglichen zu schützen. Dieses Mal ist das Amok im Umlauf, das mit den Menschen ein übles Spiel treibt, bei dem sie zusehends wahnsinnig werden und letztlich sterben. Aber das ist nicht ihr einziges Problem. Davey Morgan findet in seinem Garten ein merkwürdiges Ding, das mit ihm zu sprechen beginnt, in Cardiff treibt sich ein Verkäufer rum, der eine ungewöhnlich hohe Verkaufsquote hat, und die Droon schleimen sich bei den Peeters ein. Und als ob das alles wahrlich noch nicht genug wäre, sind zwei schattenhafte Gestalten plötzlich hinter James her.

 

Bewertung

Ich war zu Beginn zugegebenermaßen skeptisch, ob die Atmosphäre, der unterschwellige, sehr eigenwillige Humor und letztlich auch die „Philosophie“ der TV-Serie in die Romanform übertragbar wäre, aber bereits die ersten Seiten haben diese Bedenken ausgemerzt. Da Abnetts Schreibstil selten in umfangreiche Beschreibungen ausartet, sondern sich auf Personen und Dialoge konzentriert, entsteht das Gefühl, eher ein Drehbuch als einen Roman zu lesen. Dabei kommen auch Zynismus und Witz nicht zu kurz. Die Personen agieren in gewohnter Weise und die einzelnen Geschehnisse, wie im Inhalt geschildert, sind nicht als kurze Episoden zu sehen, sondern geschickt ineinander verwoben und ergeben letztlich ein Gesamtbild, das man so vielleicht gar nicht erwartet hätte (zumindest wenn man die entsprechenden Folgen nicht kennt).

 

Was aber angemerkt werden muss: Der kurze, zum Teil abgehackte Stil und die aufeinander prallenden Dialoge werden denen, die Torchwood nicht als Serie kennen, vielleicht eher übel aufstoßen. Zum Teil fällt es schwer, den Überblick zu behalten, wer gerade spricht, und gerade der trockene Humor ist oftmals nicht einfach zu verstehen, ohne die Mimik und Gestik der Schauspieler. In die Geschichte selbst dürfte man jedoch auch ohne Vorkenntnisse (selbst ohne den Verzehr des ersten Bandes) gut hineinfinden, wenn man sich von eigenartigen Bezeichnungen nicht abschrecken lässt. Eine kurze Erklärung zu Torchwood findet sich auf dem Rücken des Buches und sagt eigentlich alles aus, was man wissen muss.

 

Und wo wir gerade vom Rücken des Buches sprechen, das Cover ist auch sehr ansehnlich und zeigt das gesamte Torchwood-Team plus Großaufnahme von Jack und James (?). Das Taschenbuch selbst ist gut verarbeitet und bis auf kleine Fehler gibt‘s auch am Lektorat nichts zu meckern.

 

Fazit

4 Punkte mögen dem einen oder anderen sehr hoch erscheinen, aber der Roman hat mich wirklich in seinen Bann geschlagen. Er ließ sich leicht und flüssig lesen und die Geschichte wurde einfach nie langweilig. Letztlich spielt natürlich auch eine Rolle, dass ich die Serie einfach gerne mag, und unter diesem Aspekt dürfen die gerne einen halben Punkt abziehen, die sie nicht kennen.

 

Trotzdem Daumen hoch für einen Roman, von dem ich dachte, dass er so kaum möglich wäre, aber wenn wir eines bei Torchwood gelernt haben, dann ist es, dass das Unmögliche nur eine Möglichkeit ist.