InhaltZu Beginn der dreißiger Jahre werden die Bewohner der Vereinigten Staaten von einer bis dato nicht gekannten Rezession getroffen. Die Arbeitslosigkeit greift um sich und trifft alle Bevölkerungsschichten. Hinzu kommt durch den mangelnden Regen eine Missernte, die zu Hunger führt, und so greift die Depression um sich. Viele Menschen machen sich auf die Suche nach Arbeit und verlassen ihre Heimat. Ganze Dörfer werden zu Geisterstädten, und das allgemeine Motto laut: Richtung Osten in der Hoffnung, dort noch Arbeit zu finden.
Die Hauptfigur des Romans ist aber in der Gegenrichtung unterwegs. Michael Connelly ist auf der Suche nach dem Mörder seiner Tochter. Der geheimnisvolle Mann mit dem Namen Mr Shivers hat sie getötet, und nun will er Rache. So bricht er von Memphis auf, und mit unterschiedlichen Verkehrsmittel macht er sich auf den Weg. Teilweise fährt es als Hobo auf einem Güterwaggon oder versucht es mit anderen Mitfahrgelegenheiten. Schließlich trifft er auch andere Menschen, denen Mr Shivers auch Menschen genommen und somit zerstört hat. Gemeinsam macht man sich auf, Rache zu üben, und bei der Verfolgung hinterlässt Mr Shivers einmal mehr eine Spur der Zerstörung und der Grausamkeit. Doch scheint er nur einige Tage Vorsprung zu haben.
Robert Jackson gelingt es in seinem preisgekrönten Debütroman, schon nach wenigen Seiten die bedrückende Atmosphäre der Depression zu vermitteln. Er schildert die Gefühlswelt der Menschen sehr deutlich und vermittelt so die Hoffnungslosigkeit in der Zeit. Hinzu kommt die Trauer durch den Verlust bei der Hauptfigur und der Wunsch nach Rache. Nach und nach erfährt man immer mehr von Mr Shivers und seinen Taten durch die Geschichte der anderen, die Michael Connelly auf seiner Reise trifft. Dem Autor gelingt es dabei, diesen Figuren in wenigen Sätzen einen Charakter zu geben und ein Bild beim Leser erscheinen zu lassen. Hinzu kommen die Lebensgeschichten, die teilweise sehr kühl und distanziert – aber vermutlich als Schutz - vorgetragen werden. Die Handlung ist dafür recht einfach. Es ist eine Jagd, die immer wieder Wendungen und Kurven hat und in deren Verlauf auch einige Figuren auf der Strecke bleiben. Die Hauptfigur lernt immer neue Menschen kennen, die ihr teilweise helfen und teilweise gegen sie sind. Das Ende kann nicht wirklich überraschen. Ab einem gewissen Punkt ist es absehbar, aber auch der einzige logische Weg.
Fazit:Mr Shivers ist nicht der Horror mit großem blutigen Gemetzel. Klar gibt es Gewalt und Blut, doch vielmehr ist es der psychische Horror, der im Mittelpunkt steht und der den Leser in seinen Bann zieht.
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