Links zur Rezension Inhalt:Jahre sind ins Land gegangen, seitdem die Hibernier in Cornwall einmarschiert sind, Mark ist nur noch auf dem Papier König und verkommt immer mehr zum Strohmann von Duncan. Dabei helfen dem König von Irland die eigenen Männer von König Mark, diese balgen sich wie Hunde um die Gunst des Eroberers und seiner Verbündeten der Fee Gloredells. Duncan will Mark endgültig unter seine Knute zwingen, indem er sein Tochter, Isolde, mit dem König von Cornwall vermählt. Doch Isolde ist nicht nur das Patenkind von Gloredell, sondern auch eine verschlagene Person, welche anscheinend ihre eigenen Pläne hat.
In der Zwischenzeit ist aus Tristan, dem Sohn von Rivalen von Lyonesse, ein Partisane geworden, der in den Wäldern von Cornwall lebt und von dort aus gegen die Besatzer kämpft. Er wird im Kampf schwer verwundet, doch von den Geistern der Feen, welche von Gloredell abgeschlachtet wurden, gerettet und zu einem mächtigen Krieger gemacht. Ausgestattet mit dieser Macht geht Tristan zum Hof von König Mark und verlangt, was rechtmäßig ihm gehört.
Schreibstil & Artwork:Sylvain Cordurié erschafft eine dreckige und schmutzige mittelalterliche Welt, in der der Starke den Schwachen unterdrücken will. Es macht Spaß, der Geschichte zu folgen und es ist intressant, diese Vorgeschichte zu der bekannten Tristanerzählung zu lesen. Auch, da Cordurié einige neue und spannende Teile einfügt. Unterstützt wird er vom Zeichner Alessio Lapo, der mit seinen Zeichnungen diese Welt zum Leben erweckt. Dabei gelingt es ihm ohne Probleme, sowohl die erotische Natur der Feen einzufangen, als auch die brutale Gewalt der Schlachten und Krieger opulent aufzuzeigen. Vom Stil her orientiert sich Lapo am üblichen frankobelgischen Zeichenstil. Dafür sind seine übrigen Figuren sehr gut und individuell gezeichnet und man erkennt ohne Probleme ihre Gefühle an den sehr detailreich gezeichneten Gesichtern. Der Hass, welcher den Besatzer und ihren Kollaborateuren entgegenschlägt oder auch die Furcht beim einfachen Volk sich diesen zu widersetzen, wird sehr gut von Lapo dargestellt. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen eigentlichen Verbündeten, da sie sich uneins sind ob sie nun gegen Duncan und seine Männer kämpfen sollen oder nicht. Besonders das Bündnis mit den Fomoriern macht vielen Angst und lässt sie zaudern. Und dies wird sowohl von Lapo als auch von Cordurié sehr schön in Szene gesetzt. Ich denke jeder kann es nachvollziehen wenn gestandene Recken sich weigern in die Schlacht zu ziehen, nur um ihre Familie zu schützen, aber auch die Einstellung der Rebellen welche dieses Zögern als Feigheit ansehen. Denn natürlich sind die Familien erstmal geschützt, doch für wie lange?
Qualität & ÜbersetzungDie Qualität bei diesem Comic ist wie immer bei Splitter von höchster Güte. Sowohl Bindung, als auch Druck und Papier lassen keine Wünsche offen. Auch Monja Reichert liefert eine gute Arbeit ab, die Texte passen sehr gut zu den Bildern und geben die Stimmung der Szenerie gut wieder.
Fazit:Das Patenkind der Feen vollführt einen kleinen Zeitsprung und erzählt so die spannende Geschichte von Tristan weiter und ich kann nur sagen: Sie gefällt mir. Actionreich und aufregend wird der Weg des Helden geschildert. Es werden die Gräueltaten der Besatzer gezeigt und die Feigheit mancher Einheimischen. Doch auch deren Mut und Verzweiflung sich Duncan zu widersetzen. Die Herren von Cornwall 2 ist eine sehr gute Fortsetzung und ich kann diesen Band jedem ans Herz legen, der Fantasy mag. Aber auch denjenigen, welche alte Legenden und Sagen mögen, sei diese Serie ans Herz gelegt. Denn sie nimmt bekannte Gestalten und verändert sie ein wenig, um damit einen neuen Heldenepos zu kreieren.
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