Inhalt:

Conan hat sich in der Schlacht für das bedrohte Reich Khoraja binnen kürzester Zeit einen Namen gemacht und steht bei Prinzessin Yasmela sowie Söldner-Hauptman Amalric hoch im Kurs. Doch lange läuft die Sache nicht gut, denn zum Einen wird Conan immer rastloser, zum Anderen scheinen seine Taten und Erfolge schnell vergessen, nachdem Prinz Julion aus Muric in die Stadt gekommen ist. Und auch Yasmelas wendet ihre Liebe von ihm ab. Als auch noch das Gewicht seines Wortes als Stratege infrage gestellt wird, hat Conan es satt und sammelt sein Heer um gegen Koth zu ziehen. Ein schwerwiegender Fehler...

Schreibstil & Artwork:

"Die Schlacht am Ilbars-Fluss" knüpft nahtlos an Band 14 der Conan Reihe an und führt damit die Erzählung über Conan den Söldner fort. Timothy Truman macht wieder einmal einen hervorragenden Job und liefert erstklassige Arbeit ab. Der Conan-Kenner trifft den Ton von Conan perfekt und präsentiert eine vielseitige und vielschichtige Geschichte, die einige deftige Überraschungen und viele Facetten aufweist. Dabei bedient sich Truman eines gerade bei Comic-Geschichten gerne genutzten Tricks, und erzählt die Story auf zwei verschiedenen Zeitebenen. In der Gegenwart ist Conans Heer vernichtet und er selbst erwacht in einem Sumpf, dem Tode nahe. Doch der Cimmerier ist bekanntermaßen extrem zäh und schafft es irgendwie in diesem feindlichen Umfeld zu überleben. Immer wieder gibt es Rückblicke, wie es zu dieser Situation gekommen ist, und das hält die Spannungskurve hoch. Irgendwann werden die Ereignisse dann zusammen geführt und die Story wird nur noch in der Gegenwart fortgeführt, in der Conan natürlich nach Rache dürstet. Conan üblich, gibt es in dieser ausschweifenden Story viele blutige Kämpfe und Schlachten, die zumeist ungeschönt gezeigt werden. Die Geschichte ist durchweg spannend und wie die meisten Conan-Comics dieser Reihe enorm tiefgründig und auch die Charakterzeichnung - vor allem hinsichtlich Conan - ist klasse. Das ist kein Wunder, denn Truman kennt sich eben aus und wer die originalen Conan-Stories kennt, der weiß, das Conan niemals nur dieser kriegerische Barbar war, den man aus den 80er Jahre Arnie Filmen kennt, sondern ein vielseitiger Charakter, der obwohl wild und barbarisch, auch enorm klug und strategisch ist. Ganz abgesehen von seinen kämpferischen Fähigkeiten und seinem nahezu unbezwingbaren Willen. Das wird gerade in der vorliegenden Geschichte hervorragend transportiert.

Gezeichnet vorwiegend von Truman und Tom Giorello, sieht der Band auch wieder optisch absolut erstklassig aus, schon allein weil sich beide Künstler die Arbeit logisch teilen. Der Eine sorgt für die Rückblicke, während der andere die Ereignisse in der Gegenwart illustriert hat. So bekommen die beiden Zeitebenen auch optisch eine sichtbare Trennung, denn auch wenn beide Stile wirklich toll und detailliert aussehen, so sind so dennoch sichtbar unterschiedlich. Die Farbgebung ist dabei eher dezent gehalten - auch das geht mit vorigen Bänden der Reihe konform und passt sehr gut zum Setting und zum Flair von Conan. Das die Artworks oft blutig und ungeschönt sind hatte ich schon erwähnt, aber auch das passt einfach.

Fazit:

Mit wenigen Ausnahmen hat eigentlich jeder Band der Conan-Reihe von Panini auf ganzer Linie überzeugen können. Band 16 ist da keine Ausnahme und strickt nicht nur die Story von Band 14 weiter, sondern erzählt auch noch eine neue umwerfende Geschichte über den barbarischen Söldner. Dabei ist Conan dem Tode näher als je zuvor und gerade hier wird gezeigt wie widerstandsfähig und zäh der Barbar dank seines starken Willens sein kann. Auch optisch überzeugt der Band, vor allem aufgrund der mitreissenden Illustrationen von Truman und Giorello, aber auch aufgrund des ersten Teils aus der Feder von Conan-Legende Joe Kubert. Fans der Reihe kommen an diesem Band keineswegs vorbei. Klasse!