InhaltWas bisher geschah: Awin ist ein junger Seher aus dem Clan der Schwarzen Berge, einer Sippe des Nomadenstammes der Hakul. Er ist kein Kind dieses Clans, sondern wurde nach dem Tode seiner Eltern von Curru, dem Seher, adoptiert, der seine eigenen Kinder früh verloren hatte. Doch weder Curru - der auf Awins große Begabung neidisch ist - noch die übrigen Mitglieder der Sippe bringen Awin viel Zuneigung entgegen, was das ohnehin mühselige Leben in der Wüste für den Jungen nicht gerade einfacher macht. Aber als der Hakul, ihr Allerheiligstes - der Stein des Lichts, ein mächtiges Amulett — geraubt wird, kommt für Awin die Gelegenheit, sich zu bewähren. Denn er erhält den Auftrag, das Amulett zurück zu holen - einen Auftrag, der ihn an Orte führen und auf Feinde treffen lassen wird, die er sich in seinen wildesten Träumen nicht hätte vorstellen können...
Die Wüstengöttin Slahan wurde besiegt und vertrieben, aber nicht vernichtet. Nun nimmt sie furchtbare Rache und fällt mit Sturmgewalt über die Lager der Hakul im Staublaud her. Viele Hakuls werden getötet, viele aber auch verschleppt. Der junge Seher Awin macht sich mit einigen Gefährten an die Verfolgung. Mit Hilfe des Lichtsteins will er Xlifara Slahan stellen, vernichten und die Entführten befreien. Allerdings stellen sich ihm dabei unterschiedliche Interessen seiner Mitstreiter und auch ein paar alte Feinde in den Weg. Denn sein eifersüchtiger ehemaliger Meister will Awin benutzen, um seinen Favoriten Eri zum Herrscher aller Hakul zu erheben. Dabei verliert der alte Seher das eigentliche Ziel - die Kettung ihres Volkes — ganz aus den Augen. Nur Awin vergisst nicht, dass Slahan irgendwo auf sie wartet...
Was geschehen wird: Die vier Windskrole, die vernichtet schienen, existieren weiterhin — und sie verfügen immer noch über magische Macht! Doch sie sind sterblich, und die Verbindung zum Göttlichen ist abgeschnitten. Sie manipulieren nun Eri, den jungen Führer der Hakul, versprechen ihm eine gehorsame Armee aus Dämonen und ein Hakul-Großreich, wenn er nur das Skroltor im Land der Kariwa öffnet. Der Seher Awin erfährt davon durch Isparra, die fünfte Windskrole, die nun, ebenfalls sterblich und erheblich schwächer ist als ihre Geschwister, nach Pursu kommt, um dort von der alten Kraft zu zehren. Aber bevor sich Awin mit seinen Gefährten auf den Weg machen kann, um Eri zu stoppen, muss er Mereges Geist von der Schwelle des Todes zurückholen. Denn nur mit ihr hat er Aussicht auf Erfolg. Die gefährliche Reise führt durch Feindesland, in dem ihnen eine fremde Kultur, tödliche Gefahren, unerwartete Freunde und alte Feinde begegnen. Renegat ist der abschließende Teil der „Sohn des Sehers“-Reihe, die wie auch der anderen Zyklus von Torsten Fink „Die Tochter des Magiers“ auf derselben Welt spielt. Doch gab es nur im ersten Band ein kurzes Aufeinandertreffen der beiden Figuren, und seitdem ist das eine eigenständige Saga. Somit muss man nicht den ersten Zyklus kennen, doch sollte man die anderen beiden Bücher der Reihe „Sohn des Sehers“ gelesen haben. Im Mittelpunkt steht Awin, und als Leser hat man seine Entwicklung vom Lehrling seines Meisters Curru miterlebt, und nun tritt er aus seinem Schatten heraus. Langsam entwickelt er sich zum Anführer und sammelt seine Verbündeten um sich. Das alles wird vernünftig und realistisch geschildert. Man merkt dem Autor an, dass er weiß, wie die Geschichte zu Ende gehen soll. Dabei sind einige Dinge vorhersehbar, und doch gelingt es ihm, den Leser immer wieder zu überraschen und Wendungen einzubauen, mit denen man nicht so gerechnet hat. So enden nicht alle Kämpfe gut, und es gibt Opfer zu beklagen. Auch verhalten sich die anderen Figuren nicht so, wie man es bei einer stereotypen Beschreibung erwarten könnte, sondern sie entwickeln sich. Es ist dabei der Spagat gelungen, die Figuren so zu beschreiben, dass sie interessant genug sind für den Leser und doch noch genug Raum für Action und Dialoge bleibt. So hat man als Leser das Gefühl, einige gute Figuren vorgestellt zu bekommen. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich. Am Ende hat man das Gefühl, dass da noch etwas kommen könnte. Also Platz und Ideen sind für einen weiteren Zyklus.
Fazit:Renegat ist ein gelungener Abschluss des Zyklus „Der Sohn des Sehers“, der insgesamt gut war und nur im zweiten Teil etwas durchhing.
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