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Die Hard: Year One - Das erste Jahr
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 09.11.2011
Autor:Howard Chaykin, Stephen Thompson, Gabriel Andrade
Übersetzer:Joachim Körber
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:New York in den 70ern
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-070-7
Inhalt:196 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Die Hard Year One 1-8
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Wer kennt ihn nicht. Bruce Willis als harten und kaltschnäuzigen Cop McClane, der sich immer wieder hammerhart gegen die wirklich bösen und schweren Jungs stellt. Begonnen hat alles mit dem 1988er Film „Stirb langsam“ (Die Hard), bei dem John McTiernan Regie geführt hat und der die Umsetzung des Roderick Thorp Romans „Nothing lasts forever“ aus dem Jahr 1979. „Stirb langsam“ war seinerzeit nicht nur ein absoluter finanzieller Erfolg, sondern schlichtweg auch ein Actionfilm der eine neue Ära einleitete und nicht umsonst drei Fortsetzungen nach sich zog – glücklicherweise immer mit Bruce Willis als Hauptdarsteller.

Der vorliegende Comic ist allerdings keine Adaption des ersten Filmes sondern spielt gute 10 Jahre vor „Stirb langsam“ und berichtet von McClanes ersten Tagen als New Yorker Cop..

 

Inhalt:

New York, 4. Juli 1976: Der Milliardär Walden Ford gibt eine rauschende Party an Bord seiner Jacht auf dem Hudson River. Seine aufreizende junge Frau Diana besteht darauf, dass John McClane für die Sicherheit an Bord der Jacht sorgen soll. Derweil plant der Öko-Aktivist Alan Douglas einen großen Anschlag auf die Schönen und Reichen, die sich an Bord der Jacht versammelt haben - und schützt edle Ziele vor, obwohl es ihm in Wahrheit nur um das Geld geht ... und Rache an Walden Ford, mit dem er noch eine alte Rechnung offen hat.

 

Ein Jahr später ist McClane bereits Detective. Zusammen mit seiner Partnerin ermittelt er im Fall mehrerer Raubüberfälle auf New Yorker Massagesalons und Bordelle. Als der Täter, ein durchgedrehter arbeitsloser Schauspieler, sich mit mehreren Huren als Geiseln verschanzt, ist McClane schnell vor Ort. Doch wie hätte er ahnen können, dass eine ganz andere Liga von Verbrechern einen absichtlich herbeigeführten Stromausfall nutzt, um das ganz große Ding durchzuziehen - ein Ding, das für die drei verbrecherischen Brüder eindeutig eine Nummer zu groß ist?!

 

Schreibstil & Artwork:

Der Comic besteht aus zwei Geschichten, die im Abstand von einem Jahr spielen. In der ersten Story ist John ein echter Frischling, der mit seinem fiesen, faulen und fettleibigen Ausbilder auf der Straße zu tun hat. Die Story trifft dabei den Ton des ersten Films recht gut, ist allerdings bei weitem nicht so actionreich und spannend, wie der erste Film. Das mag aber auch am Format liegen und daran, dass man bei „Die Hard“ einfach Bruce Willis und die ohne Zweifel grandiose Filmreihe vor Augen hat, die eben nicht nur story und actiontechnisch, sondern auch von der Inszenierung her absolut überzeugen konnten. Das kann man in einem Comic natürlich schwer genauso rüber bringen und genau da hinkt der Comic (hinsichtlich beider Geschichten) schon deutlich. Es fehlt einfach das Krachbumm. Aber – auch wenn der Comic nicht an die Filmvorlage herankommt – macht er durchaus Spaß, wenn man die Filme mag, denn man bekommt als Leser auf jeden Fall eine Menge McClane-Action und Sprüche. Die Handlung ist dabei linear, hat einige überraschende Wendungen, ist aber auch in vielerlei Hinsicht vorhersehbar. Schön sind die zahlreichen Anekdoten und Anmerkungen an Dinge, die später in den Filmen erwähnt werden oder schon Tatsache sind. Beispielsweise lernt John so nebenbei hier seine spätere Frau Holly kennen, die wohl jeder aus den ersten beiden Filmen kennt.

 

Optisch ist der Comic gut bis sehr gut. Die Illustrationen sind schick, haben einen Stil, der gut zu den 70er Jahren passt, in denen die beiden Geschichten spielen. Dabei sind die Zeichnungen mit klar definierten Linien und Konturen realisiert und zeigen viele Details von denen gerade New York als Setting sehr profitiert. Die Kolorierung ist eher dezent und erinnert mit ihren Pastelltönen ein wenig an Krimi/Action-TV-Serien aus jener Zeit, wie „Die Strassen von San Francisco“ oder „Starsky & Hutch“.

 

Fazit:

“Die Hard – Year One” ist vor allem etwas für Fans der Filmreihe, kommt aber nicht ganz an die Filmvorlage heran, was schlichtweg einfach am Medium liegt. Trotzdem sind beide Stories, die ca 10 Jahre vor dem ersten Kinofilm spielen, ziemlich spannend und interessant, vor allem weil man mitbekommt, wie John McClane als junger Cop ist und wieso er später so ein knallharter Typ ist (und auch warum er so kämpfen kann, was ja auch nicht unbedingt üblich für einen NY Cop). Dabei zeigt auch die Comicfigur McClane denselben Charme wie sein Bildschirm-Pendant. Tatsächlich sieht der Comic-McClane auch so aus wie Mr. Willis in jungen Jahren.

„Year One“ ist spannend, humorvoll, voller cooler Sprüche und Action und macht einfach Spaß. Kommt dabei wie gesagt nicht ganz an die Filme ran, aber das liegt vor allem am visuellen Aspekt. Die Hard-Fans kommen hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten und bekommen neues Hintergrundwissen über den Helden. Sehr gut!