Inhalt

Die unfassbare Wahrheit lautet der Titel des Bandes und auch nur die könnte diese Serie logisch beenden. Gleich auf den ersten Seiten wird diese unfassbare Wahrheit denn auch aufgetischt. Ein gewaltiges Wesen, dessen Macht ausreicht, ganze Welten zu verschlingen, wurde dereinst all seiner Kräfte beraubt und auf Ythaq begraben. Das Wesen heißt Sarkun'hr und wurde mitsamt dem Planeten Ythaq in eine Zwischenwelt verbannt, in jene, in die all die Schiffbrüchigen von Ythaq gelockt und zwangsgestrandet wurden. Man entzog dem Wesen Sarkun'hr die Mächte des Feuers, der Luft, des Wassers und der Erde, also die vier Elemente des Lebens, und zerstreute sie im All um den Planeten. Diese reine elementare Magie nahmen jedoch manche der Schiffbrüchigen auf, während sie hindurch flogen. So konnte die Protagonistin Granit seit ihrer Landung das Feuer beherrschen und viele andere Nebenfiguren kontrollierten andere Elemente. Das ganze hatte System. Sarkun'hr ist zwar bewegungsunfähig, aber manche Kreaturentypen sind anfällig für seine suggestiven Geisteskräfte und so spann er im Laufe der Jahrtausende einen Plan, sich wieder zu befreien. Er ist positiv unsterblich. Nichts kann ihn töten. Deshalb wurde er ja in die Zwischendimension verbannt.

 

Narvarth hat nach acht Bänden alle vier Kräfte in sich aufgenommen und noch gelingt es ihm mit Hilfe seiner Liebe zu Granit, dem mächtigen Geist Sarkun'hrs gelegentlich zu widerstehen. Aber Narvarth kommt Sarkun'hr im Verlauf des Bandes immer näher und die Welt Ythaq selbst gerät in Gefahr. Irgendwas müssen Narvarth und Granit noch finden, das sie gegen diese gewaltige Bestie einsetzen können. Es wird wie so oft in einer Geschichte gegen Ende sehr knapp.

 

Qualität, Stil & Übersetzung

Die Zeichnungen von Adrien Floch sind wie in jedem Ythaq Band mit das Beste, was die Branche hergibt. Farben, Figuren, Stimmungen, alles ist wie aus einem Guss. Toll! Sébastian Lamirand wird stets extra erwähnt für seine Mitarbeit im Bereich Spezialeffekte. Wofür diese auch immer in einem Comicband verantwortlich sind, er macht es gut. Das Ergebnis stimmt. Ebenso die Übersetzerin Tanja Krämling, auch wenn das eigentlich keiner Erwähnung wert ist, so viele tolle Übersetzungen, wie sie bereits für uns abgeliefert hat.

Christophe Arleston hat schon vieles geschrieben, was ich rezensieren durfte und nicht immer war ich mit seinen Geschichten einverstanden. Die Schiffbrüchigen von Ythaq sind aber für meinen Geschmack mit Abstand seine beste Geschichte. Das Ende der Serie mag nicht der beste Band sein, was man sich natürlich wünscht, aber es ist ihm doch recht gut gelungen (fast) alles zu einem Ende zubringen. Sehr vieles passt hier zusammen, wenn auch nicht alles. Ich will hier nicht ins Detail gehen. Viele gute Filme haben logische Fehler und inhaltliche Schwächen und werden dennoch echte Blockbuster. Und genau das schafft Christophe Arleston in jedem Band der Serie bis hin zum Ende. Sehr gut.

 

Fazit:

Danke an alle, die an dieser Serie mitgearbeitet haben. Das hat wirklich Spaß gemacht und die Serie wird immer einen Ehrenplatz in meinem nicht ganz kleinen Comicregal bekommen. Rasante Action, immer wieder ulkiger Humor, interessante Charaktere und ein wirklich schön gestaltetes Umfeld werden in einer originellen Gesamtgeschichte präsentiert. Ein wenig schade finde ich, dass das Spiel, was als Thema viele Bände dominiert hat, in den letzten Bänden komplett unter den Tisch fällt. Hier haben die Autoren es versäumt, die mitunter sehr schillernden Charaktere der Kontrahenten, inhaltlich und logisch bis zum Ende mitzuziehen. Hätten sie das geschafft, würde die Serie als ganzes von mir nahe an die Traumnote 5.0 kommen.

Aber auch andere – ich nenne es mal - Gewaltaktionen am Schluss, damit alles gut ausgeht, sind zwar nachvollziehbar, aber weniger elegant gelöst. So bekommt der letzte Band von mir eine wirklich gute 4.4, denn er ist sowohl als Band der Serie, als auch als Abschluss wirklich gelungen. Doch das letzte i-Tüpfelchen, das diese Serie perfekt gemacht hätte – und ich mir heimlich gewünscht habe – fehlt dann doch. Dennoch, kaufen. Wer das Genre mag, oder die Serie im Schrank hat, der muss den Band haben, keine Frage.

 

Nachtrag

Mit diesem Band 9 geht eine großartige Science-Fiction/Fantasy Reihe mit einer originellen Geschichte zu Ende. Kein einziger Band hat enttäuscht und manche waren wirklich herausragend. Ich nehme mir hier die Freiheit und bewerte die Serie nochmal zusätzlich als Gesamtwerk. Auch da kommt sie bei mir auf sehr gute 4.6 Punkte. Eine der besten Serien, die ich je lesen durfte. Wer das Genre mag und muntere, spannende Unterhaltung schätzt, der sollte unbedingt zugreifen!