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100 Bullets 13 - Freitag
Bewertung:
(4.2)
Von: Stefan Günster
Alias: Nathan Grey
Am: 03.12.2011
Autor:Brian Azzarello, Eduardo Risso
Übersetzer:Claudia Fliege
Typ:Comic
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-181-0
Inhalt:308 Seiten, Softfaltcover
Preis:29,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Der Band beginnt mit einem Rückblick auf einen nicht genau definierten Zeitraum, nur eins ist klar, Augustus Medici und Agent Graves sind noch junge Männer und im Verlauf dieses Rückblickes wird klar, dass diese beiden zusammen mit Javier Vasco ein Komplott geschmiedet habe, um Javiers Vater zu töten.

Danach springt die Geschichte kurz zu Dizzy und Graves in der Jetztzeit, um dann gleich weiter zu dem Jungen Pippin zu gehen. Dieser wird in einen Bandkrieg in seinem Viertel hineingezogen. Pippin bekommt den Auftrag einen konkurrierenden Drogenkurier zu töten. Diesen Auftrag nimmt er auch an, doch leider geht im Laufe des Bandes einiges schief und er erschießt den Falschen und wird später selbst hingerichtet.

Pippins Geschichte bildet aber nur Zwischensequenzen, welche die eigentliche Hauptgeschichte immer wieder unterbrechen und teilweise auch eine andere Betrachtungsweise auf die Hauptfiguren geben.

 

In der Zwischenzeit wird dem Leser klar, dass die ganze Geschichte um die Minutemen und den Trust eigentlich nur ein groß angelegter Schwindel zwischen Medici, Vasco und Graves ist. Diese drei haben sich verschworen, um den Trust zu übernehmen und so alles in Bewegung gesetzt.

 

Immer wieder springt die Geschichte zu den einzelnen Personen, welche in den bisherigen Bänden eingeführt wurden und enthüllt so das ganze Netz an Intrigen und Misstrauen, welches Graves, Medici und Vasco geknüpft haben. Doch leider machen sich die Puppen selbstständigen und so gipfelt alles in die ultimative Konfrontation, an deren Ende nichts als Schmerz und Trauer stehen.

 

 

Schreibstil & Artwork:

Der Schreibstil geht locker von der Hand und Brian Azzarello bringt das, was er erzählen will, richtig auf den Punkt. Alle Texte sind verständlich geschrieben und gut zu lesen. Das Lettering ist sauber und ordentlich genauso wie die Druckqualität, welche bei Panini immer einen hohen Standard hat. Das Artwork ist großartig und Eduardo Risso versteht es, einem die Welt von 100 Bullets so vor Augen zu führen wie sie ist: dreckig, feige und gemein.

 

Qualität & Übersetzung

Wie üblich macht Panini einen guten Job und ich habe nicht das Gefühl, welches mich bei Serien oder Filmen des öfteren beschleicht, dass ich diesen Comic im Original gelesen haben müsste, da ich sonst etwas verpassen würde. Auch wenn ich sonst nicht immer mit der Veröffentlichungspolitik von Panini konform gehe und mich manchmal wirklich ärgere, kann ich sie wiederum für 100 Bullets nur loben und sagen: “Macht weiter so Panini!“

 

 

Fazit:

Es gelingt Brian Azzarello durch einfache Dinge große Emotionen zu erzeugen, das Ende von Pippin und die Geschichte, die dieser kurz vor seinem Tod erzählt, kann, denke ich, jeder nachvollziehen und umso schwerer wird es, mit der Art seine Todes klar zu kommen. Und es fällt mir persönlich schwer, mit dem Mörder Verständnis zu haben. Die Hauptgeschichte hingegen arbeitet sich konsequent auf das Finale hin und dieser Weg ist grandios erzählt. Es macht einfach Spaß zuzusehen, wie sich alles entfalltet und ein gut geplanter Coup den Bach runter geht. Trotzdem bin ich mir nicht sicher was ich davon halten soll, dass alles von Vasco, Medici und Graves von vorne herein so geplant war. Dieser Ansatz schmälert in meinen Augen fast die ganze Geschichte, da so einiges von Graves bisher gezeigter Persönlichkeit abhanden kommt.

Trotzdem kann ich den Kauf nur empfehlen, denn 100 Bullets ist insgesamt eine großartige Serie und das Finale darf man nicht verpassen.