Inhalt:

Am Ende des letzten Bandes war Guiliano della Rovere endlich Papst und heiratete sogar seinen Liebhaber Aldosi. Kurz darauf setzt der zweite Band die Geschichte fort, Aldosi will als rechtmäßige „Ehefrau“ des Papstes anerkannt werden und holt sich bei einer Hexe einen Zaubertrank, mit welchem er den Papst Julius II. dazu bringen möchte.

Dies gelingt dem jungen Mann auch, doch kurz bevor der Papst diese Ungeheuerlichkeit öffentlich machen kann, ermorden seine eigenen Verwandten, welche um ihren Einfluss und ihr Vermögen fürchten, Aldosi.

 

Voller Zorn vergiftet der Papst alle Schuldigen und entschließt sich, um sich von seiner Trauer abzulenken, Italien unter dem Banner des Vatikans zu vereinen. Dafür greift er zu einigen Listen, denn leider ist der Vatikan militärisch nicht in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen. Er lässt sich einen metallischen Jesus bauen und unterwirft so fast kampflos die Stadt Bologna, da kaum ein Soldat es wagt, den Sohn Gottes anzugreifen. Auch die Stadt Perusa wird von ihm erobert, zwar mit mehr Blutvergiesen aber dennoch erfolgreich.

 

Kurz nach den Schlachten entscheidet Julius II., dass er ein Grabmal bräuchte, welches die Welt immer an ihn erinnert, aus diesem Grund ruft er den jungen Künstler Michelangelo zu sich, damit dieser ihm das schönste und prächtigste Mausoleum aller Zeiten baut. Als Michelangelo dem Papst das erste Mal unter die Augen kommt verliebt dieser sich in den jungen Mann und macht ihn zu seinem Geliebten.

Nachdem aber klar wird, dass Michelangelo das Mausoleum niemals vor dem Tod von Julius II. fertigstellen kann, entschließt dieser sich einen anderen Architekten zu holen und es kommt kurz zu einem Bruch zwischen den beiden. Doch dem Papst gelingt es, Michelangelo dazu zu überreden, die Decke der sixtinischen Kapelle zu bemalen.

In der Zwischenzeit schmiedet der Papst weiter Pläne, Italien unter seine Herrschaft zu zwingen, er verbündet sich mit den Franzosen und den Spaniern, beide miteinander verfeindet, und probiert, diese Mächte gegeneinander auszuspielen und so endet Band 2 um den schrecklichen Papst Julius II.

 

Schreibstil & Artwork:

Jodorowsky liefert ein interessantes Bild der damaligen Zeit ab und es gelingt ihm gut, mit seinen Texten die passende Stimmung zu erzeugen. Dies wird von den hervorragenden Zeichnungen von Theo unterstützt. Auch wenn Theo einen leichten Hang hat, etwas übertriebene Proportionen darzustellen. Dass ein fast siebzigjähriger Papst ein solches Sixpack hat, kann ich einfach nicht glauben.

 

Qualität & Übersetzung

Die Qualität bei diesem Comic ist wie immer bei Splitter von höchster Güte. Sowohl Bindung, als auch Druck und Papier lassen keine Wünsche offen. Auch Tanja Krämling liefert wieder eine sehr gute Arbeit ab, die Texte passen sehr gut zu den Bildern und geben die Stimmung der Szenerie gut wieder.

 

Fazit:

Der schreckliche Papst wirf einen interessanten Blick auf die damalige Zeit, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wie akkurat die geschichtliche Darstellung von Julius II. ist. Denn nachdem ich das Comic gelesen hatte, habe ich ein wenig im Internet recherchiert und dabei aber keine Hinweise auf dessen hier offen dargestellte Homosexualität gefunden. Dafür hatte er drei Töchter aus seiner Zeit als Kardinal.

Insgesamt hat mir der Band gut gefallen und ich kann jedem, der den ersten Band mochte, diesen auch ans Herz legen.