Links zur Rezension Inhalt:Das House of Mystery steckt bis unter das Dach voller Geschichten, die gerne bei einem Bierchen zum Besten gegeben werden. Und für einige der Gäste gibt es so etwas wie Sperrstunde nicht, denn sie können das Haus nicht verlassen. Fig und ihre neuen Freunde wollen aber herausfinden warum das so ist. Der weil rotten sich aber auch finstere Mächte zusammen, um das legendäre Gemäuer für sich zu beanspruchen, machen sich Fig und die Anderen daran, den Ursprung des Hauses zu erforschen. Darunter auch Figs seltsamer Vater. Wo kommt das Haus her? Wer hat es erbaut? Und wer oder was hält sie hier gefangen? Die Antwort liegt im "Raum dazwischen" und birgt ein unglaubliches Geheimnis...
Schreibstil & Artwork:Im letzten Band von House of Mystery wurden die Grenzen, die Rahmenbedingungen, abgesteckt. Das bedeutet aber nicht das sich die Insassen mit der Situation abfinden, nein, sie nehmen dies keinesfalls so hin und suchen weiterhin nach einem Ausweg, der sie zwangsläufig in den "Raum dazwischen" führt. Eine gewichtige Rolle in dieser dritten Episode fällt dabei Figs Vater zu, der quasi wie ein weiser Mann oder ein Orakel fungiert und sowohl Protagonisten, wie auch die Leser durch die Rahmenhandlung führt. Ausgefüllt wird diese - ganz im Stile der ersten beiden Bände - dann mit kleinen kurzen Fantasygeschichten, die die verschiedenen Besucher des Hauses zum Besten geben. Das ist nicht verwunderlich, stellen diese Geschichten, doch eine Art Bezahlung in House of Mystery dar. Dabei sind die Geschichten abwechslungsreich und fesselnd zu gleich, führen an skurrile Orte, mit noch skurrileren Kreaturen, machen aber durchweg Laune und sorgen für Kurzweile, was gerade an ihrer Kürze liegen dürfte. Diese Kurzgeschichten erwecken allerdings zunächst auch den Eindruck, das sie einfach da sind um Lücken zu füllen und nicht im Zusammenhang mit der Rahmengeschichte stehen - aber dem ist nicht so, wie man zum Ende des Bandes durchaus verstehen kann, wenn man denn will.
Die Rahmenhandlung, bei der es eben immer noch um das Entkommen aus dem HoM geht, umfasst diese Kurzgeschichten letztendlich und verbindet sie vage. Die Hauptcharaktere um Fig werden auch in diesem Band weiter ausgefeilt, bringen neue Charakterzüge ans Tageslicht, haben eigene Bedürfnisse und Ziele ebenso, wie ganz persönliche Ängste. Außerdem sind sie sich nicht alle untereinander grün, was gerade in diesem Band noch deutlicher wird. So werden die Figuren lebendig und glaubwürdig und man kann sich als Leser sehr gut in die Charaktere versetzen. Was man "dem Raum dazwischen" deutlich anmerkt ist, das die Rahmenhandlung mit größeren und sichereren Schritten vorangetrieben wird. Das wir im zweiten Band nicht wirklich der Fall und so ist es gut , das dies nun geschieht, damit der Grundplot nicht auf der Stelle stehen bleibt. Handlung wie Charaktere bekommen eine Richtung.
Optisch ist Hauptzeichner Luca Rossi wieder für die Rahmenhandlung zuständig und wer die beiden vorigen Bände kennt, der weiß das der Zeichner das House of Mystery hervorragend in Szene setzt. Seine Artworks sind detailliert und schick, passen sehr gut zum Setting und erzeugen ihr ganz eigenes Flair. Rossi schafft es dabei den mysteriösen, chaotischen Zustand und die düstere Fremdartigkeit und Skurrilität der Erzählung in umwerfenden Illustrationen einzufangen. Die Kurzgeschichten wurden hingegen von anderen Künstlern auf das Papier gebracht. Diese liefern nicht weniger schlechte Arbeit ab, sorgen für ein Potpourri an verschiedensten Stilen, die man mag oder eben nicht. Einige sind sehr detailliert und aufwändig, einige weniger und dafür etwas abstrakter. Allesamt passen aber zu den jeweiligen Erzählungen und differenzieren die einzelnen Stories zueinander und auch zur Rahmenhandlung optisch.
Fazit:Erneut geht es in das House of Mystery und auch wenn der vorige zweite Band nicht schlecht war, macht es "Der Raum dazwischen" in vielen Belangen besser. Vor allem aber nimmt die Rahmenhandlung mehr Fahrt auf, als zuvor und der Leser steht am Ende nicht ganz so stark wie der Ochse vor dem Berg, wie es am Ende von Band 2 der Fall war. Trotzdem wird bei weitem nicht alles aufgeklärt und auch neue Mysterien kommen hinzu. Wieder wird die Rahmenhandlung mit tollen Kurzgeschichten verknüpft, die mehr oder weniger in den Hauptplot eingreifen. Darüber hinaus wird viel Wert auf Charakterzeichnung gelegt. Abgerundet wird der durchweg hervorragende Eindruck von den atemberaubenden Artworks, die allesamt verschiedene Stile zeigen. Allein deswegen lohnt sich dieser Band schon, aber es wird halt auch erzählerisch sehr viel geboten. "House of Mystery" ist spannend und humorvoll, mysteriös und bedrohlich, düster und verwirrend... und letztendlich einfach enorm gut!
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