Inhalt:Eine Schießerei bei der ein einflussreicher Stadtrat ums Leben kommt, ist für den Ex-Detektiv Dwight Grund zum Anlass, sich wieder mit der Mafia anzulegen. Zusammen mit der tödlichen Prostituierten Miho als sein schützender Schatten macht sich Dwight also auf den Paten von Sin City zur Rede stellen. Doch warum haben die Huren aus der Altstadt überhaupt Interesse an der Sache und was steckt hinter der Sache? Bald wird klar das es nicht um Mafia-Geschäfte geht sondern um simple Rache…
Schreibstil & Artwork:„Familienbande“ knüpft an “Sin City 3 - Das große Sterben“ locker an. Doch im Gegensatz zu den vorigen Sin City Werken macht Miller es hier ein wenig anders. Wo er zuvor gerne schon im Vorfeld klargemacht hat, wohin eine Story hinausläuft, lässt er diesmal den Leser lange Zeit im unklaren. Die Story an sich zeigt sich dabei durchaus linear und kann aufgrund der typischen abstrakten Erzählweise und Präsentation des Autors auf ganzer Linie fesseln. Es gibt einige Überraschungen, Action und einen großen Haufen Noir. All das, was man schon von den vorigen Bänden und Geschichten her kennt. „Familienbande“ ist dabei sicherlich keine frohlockende Erzählung, sondern eine düstere und melancholische Geschichte, die aber viel Platz für Gefühle und Menschlichkeit lässt, auch ein Markenzeichen von Miller. Darüber hinaus ist „Familienbande“ aber auch enorm brutal, vielleicht sogar brutaler als die vorigen Geschichten, was vor allem an den fast schon kunsthaften Tötungsmethoden der kleinen Miho liegt.
Die Artworks sind wie immer minimalistisch und in schwarz/weiß gehalten. Millers Zeichnungen sind nahezu abstrakt, zeugen aber von Ausdrucksstärke, wie sie kaum ein Comic-Künstler mit so wenigen Strichen hinbekommt. In den einzelnen Panels stecken viele Emotionen und der Autor weiß darum, wie man mit Licht und Schatten perfekt spielt. Dabei schreckt Miller natürlich auch nicht vor exzessiver Gewaltdarstellung zurück, aber irgendwie passt es eben zu Sin City.
Fazit:Kurz und knapp, auch der fünfte Sin City Band erzählt wieder ein umwerfend gute Geschichte bei der zwei alte Bekannte im Fokus stehen. Die Story ist spannend und fesselnd und hat einige tolle Wendungen. Sie ist actionreich, brutal und düster bedrohlich, ganz so wie man es von Sin City respektive Frank Miller gewohnt ist – ach ja skurril habe ich noch vergessen. Die Artworks sind ebenso abstrakt wie zuvor, auch das ist der Stil von Sin City. Ergo: wer Sin City bisher mochte, der muss hier reinschauen. Wer Sin City nicht kennt, sollte aber besser weiter vorne beginnen. Zwar ist „Familienbande“ in sich abgeschlossen, aber zum Einen knüpft die Story an die von Band 3 an, zum Anderen wurden die Charaktere zuvor schon näher vorgestellt. Klasse!
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