InhaltVor tausend Jahren trat ein Magier zur dunklen Seite über und zerstörte beinahe die Welt. Nur sein Tod stellte das Gleichgewicht wieder her. Seitdem gibt es ein Abkommen, das den Frieden regelt. Die Magier halten sich vom heiligen Berg Hanalea fern und zollen den Clans und den Königinnen Respekt. Doch das Erbe des Magiers lebt weiter. Seine Kräfte sind gefangen in einem machtvollen Amulett, das durch Zufall in die Hände Han Alisters gerät - eines scheinbar einfachen Straßenjungen, der in Wahrheit jedoch der Nachkomme des legendären Dämonenkönigs ist, ausgestattet mit ungeheuren magischen Kräften. Auf der Flucht vor dem Macht hungrigen Hohemagier Lord Bayar, der ihm das Amulett um jeden Preis entwenden will, flieht Han zu den Clans und bittet die Heilerin Willo, die Mutter seines besten Freundes Dancer, um Hilfe. Er schließt einen Pakt: Wenn die Clans ihm die Magierausbildung in Odenford ermöglichen, wird er ihnen im Gegenzug in ihrem Kampf gegen die blutrünstigen Magier beistehen. Zusammen mit Dancer bricht Han nach Odenford auf, wo er in dem geheimnisvollen Crow einen Lehrer und Unterstützer findet – an dessen wahren Absichten er jedoch bald zu zweifeln beginnt. Derweil ist unter falschem Namen auch die junge Königinnentochter Raisa auf der Flucht, um der Zwangshochzeit mit Micah, dem Sohn des Hohemagiers, zu entkommen. Als sie in Odenford Zuflucht sucht, trifft sie dort Han wieder - und ist fasziniert von dem ehemaligen Straßendieb. Sie bietet ihm ihre Unterstützung an, ohne ihm ihre wahre Identität zu enthüllen. Gemeinsam geraten sie in ein eng gewobenes Netz von Intrigen und Ränkespielen, aus dem sie nur noch wahre Freundschaft und Liebe befreien können...
Das Exil der Königin ist der zweite Teil einer Saga der Autorin Cinda Williams Chima, die in „Der Dämonenkönig“ seinen Anfang nahm. Die Autorin nimmt sich viel Zeit, die Figuren und ihren Hintergrund dem Leser nahezubringen. Erst nach und nach erfährt man die Geschichte und erfährt auch, warum das einfache Volk den Amulettbenutzer so skeptisch gegenübersteht. Dabei entwickelt sich die Figur des Han, der langsam sich in seiner neuen Rolle zurechtfindet und die Zusammenhänge der Intrige erkennt. Eine weitere Handlungsebene gehört Raisa, die sich immer mehr Wissen aneignet. Sie hofft so, vor der Beeinflussung des Hochmagiers geschützt zu sein, und doch ist ihr bewusst, dass sie sich nicht für immer verstecken kann.
Die Handlung wird sehr ruhig erzählt, und doch gelingt es der Autorin, eine gewisse Spannung aufzubauen. Dabei helfen die Andeutungen und Hinweise, dass die Vergangenheit auch in der Zukunft eine Rolle haben könnte. Zwar gibt es einige bekannte Pfade, die auch die Autorin benutzt, doch verzichtet sie auf Klischees. Gelungen sind die Beschreibungen der Figuren. Selbst die Nebenfiguren haben ausreichend Raum und werden gut beschrieben. Am Ende - und das war zu erwarten - gibt es viele Fragen, denn es wird noch einen weiteren Band geben, auf den man sich freuen kann.
Etwas störend fand ich, dass auf dem Cover nicht zu erkennen ist, das es sich um den Mittelteil einer Trilogie handelt.
Fazit:Das Exil der Königin ist ein guter zweiter Band, der ruhig die Handlung weiter führt.
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