Inhalt

Die Stadt Ildrecca ist ein gefährliches Pflaster. Rivalisierende Unterweltbanden führen Krieg gegeneinander und schrecken vor keinem Verbrechen zurück. Drothe ist keine große Nummer in diesem harten Spiel. Er handelt mit Informationen, weiß aber auch das Schwert zu gebrauchen.

Um sich durchzulavieren, hat er sich gleichzeitig mehreren Unterweltbossen verpflichtet. Als er in den Besitz einer kaiserlichen Reliquie gelangen will, wird er, ohne es zu ahnen, in einen tödlichen Kampf einer ganz anderen Größenordnung verwickelt - die Suche nach einem Jahrhunderte alten Buch, in dem die Grundlagen der kaiserlichen Magie aufgezeichnet sind.

Wer über dieses Wissen verfügt, kann den Kaiser stürzen und die Macht im Reich an sich reißen. Um dieses Buch in die Hände zu bekommen, legt Drothe sich mit allen an, die ihm bislang den Rücken freigehalten haben. Dabei gerät er zwischen die Fronten zweier mächtiger Parteien, die mit allen Mitteln in den Besitz des magischen Buches gelangen wollen ...

Unter Dieben ist der Auftakt von Douglas Hulicks Trilogie um den edlen Gauner Drothe, wobei die Handlung an sich abgeschlossen ist und es ein vernünftiges Ende gibt, das nur wenige Fragen offen lässt und zu einer neuen Konstellation im Machtgefüge der Diebe sorgt.

Der Roman startet mit der Folterung und wirkt auf den ersten Blick abstoßend. Beinahe ist man ob der Gewalt geneigt, das Buch aus der Hand zu legen, doch das wäre ein Fehler. Es entwickelt sich eine interessante Geschichte, die in der Ich-Perspektive aus Sicht der Hauptfigur geschildert wird. Zusammen mit Drothe zieht man durch die Stadt und beobachtet ihn, wie er als Nase, so der Diebesjargon für seine Tätigkeit als Informationssammler und Auswerter, seine Arbeit verrichtet und seinem Boss Bericht erstattet. Doch irgendetwas braut sich in einem Stadtviertel zusammen, in dem die unterschiedlichen Diebe der verschiedenen Banden aufeinander treffen. Auch versuchen Attentäter Drothe auszuschalten, doch eine scheinbar größere Macht hält seine schützende Hand über den Dieb und verhindert Schlimmeres. Zunächst hat es den Anschein, als ob Drothe zu einem Spielball der unterschiedlichen Machtfiguren innerhalb der Stadt und zwischen diesen zerrieben wird. Doch dann wird er durch die Inbesitznahme des Buches zu einem Mitspieler.

Der Einstieg ist nicht ganz so leicht. Der Autor benutzt unterschiedliche Begriffe, deren Bedeutung sich erst im Laufe der Handlung ergibt. Da wäre ein Glossar recht schön gewesen. Auch ist das Bild der Organisation der Bande erst später ersichtlich. Die meisten Fragen werden aber bis zum Ende geklärt.

Die Kämpfe werden gut und anschaulich beschrieben, und die unterschiedlichen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und heben sich alle von einander ab. Hinzu kommen einige interessante Organisationen wie der Orden der Deganer, die man in weiteren Teilen weiter ausarbeiten könnte.

Fazit:

Unter Dieben ist sehr guter Roman, nicht nur für Freunde von diebischen Charakteren. Da er eigentlich in sich abgeschlossen ist, gefällt er um so mehr.