Links zur Rezension Inhalt:Tagsüber schmiert sie Brote und wischt die Küche, aber in der Nacht schlüpft sie in schwarzes Leder und legt Verbrecher um. Und das mit mindestens ebenso großer Sorgfalt. Weder ihr Mann noch die beiden Kids ahnen etwas vom blutigen Doppelleben der Mama, aber wie lange kann das gutgehen? Und warum fühlt sie sich überhaupt zur eiskalten Rächerin berufen?
Schreibstil & Artwork:Von Garth Ennis erwartet man im Prinzip etwas abgefahren und skurriles und gleich vorweg gesagt, der Mann bedient auch hier seinen Ruf. „Jennifer Blood“ liegt eine spannende Story zu Grunde, die es in sich hat. Dabei erfindet der Plot sicherlich das Rad nicht neu, aber Ennis setzt seine Rache-Geschichte aber subtil geschickt um, und verleiht ihr unglaublichen Esprit. Dabei macht es gerade der Mix zwischen den zwei Identitäten der Protagonistin so interessant, die tagsüber die gute Hausfrau und Mutter mimt und des nachts auf tödliche Jagd gegen ein Verbrecher-Syndikat zieht. Warum das so ist, wird Häppchen für Häppchen aufgedeckt und ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber gerade diese schrittweise Erklärung sorgt für einen enormen Spannungspegel. Ganz im Zeichen von Ennis, gibt es im Verlauf der Story auch ein paar sehr überzogene, ja schon fast, pietätlose Szenen, aber gerade Fans des Autors wird dies Erfreuen und sie passen einfach in das allgemeine Drumherum. Darüber hinaus gibt es viel Blut und Gewalt, auch ein bekanntes Stilmittel des Autors. Ennis fängt seine Leser aber nicht nur mit Sex und Gore, sondern auch mit deiner komplex erzählten Geschichte, bei der gerade die Protagonistin sehr viel Zeichnung erhält, gerade in Bezug auf ihre beiden „Persönlichkeiten“.
Auch optisch kann „Jennifer Blood“ auf ganzer Linie überzeugen. Die einzelnen Panels sind nicht nur sehr dynamisch angelegt, der Stil des Zeichners überzeugt auch mit sehr detailreichen und sauber gezeichneten Illustrationen. Die Kolorierung ist dabei kräftig aber nicht überzogen. Proportionen, Gestiken und auch die Mimik sind stimmig, was gerade in so einem actionreichen Comic sehr wichtig erscheint. Die Artworks sind einfach atemberaubend. Punkt.
Fazit:Jennifer Blood ist ein Action-Thriller-Hit. Eine komplexe, wenn auch nicht ganz neue Story, eine hübsche aber kaltblütige Frau die zwei Identitäten hat und ein Rachefeldzug, das ist alles was Garth Ennis benötigt um daraus eine packende und fesselnde Story zu schustern, die Tiefgang und Unterhaltung zu gleich bietet. Dazu gibt es sehr schicke Artworks, die keine Wünsche übrig lassen und einfach toll zur Story passen. Abgerundet wird das Ganze durch Ennis bekannten schwarzen und bitterbösem Humor und seine gerne überzogene Darstellung von Gewalt und Sex, die gerne mal über die Stränge schlägt und sich oft am Rande des guten Geschmackes bewegt. Angeblich ist dieser Band 1 – zumindest laut Titel – allerdings erscheint die Story schon sehr abgeschlossen, was allerdings schade wäre, denn diese Reihe hätte auf jeden Fall auch weiterhin viel Potenzial. Geheimtipp!!!... aber empfohlen ab 18 Jahren!
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