Links zur Rezension ` Inhalt:Seit ewigen Zeiten kämpfen die Heerscharen des Reiches Aspech gegen die Bedrohung durch die Tarns, um die Rückkehr eines finsteren untoten Ungeheuers zu verhindern. Als sich die Truppen von Aspech bei einem neuen Ansturm unter der Führung von Feldherrn Aracelis siegessicher sind und die Vernichtung des Monsters greifbar nahe, werden sie aus den eigenen Reihen durch den Zauberer Rusin verraten. Und nicht nur das – die komplette Armee wird von einem Heer von Untoten angegriffen und geschlagen.
In der Hauptstadt Taramora bleibt die Kunde dieser Niederlage nicht verborgen, da der Zauberer Grimlion auf magische Art und Weise davon erfahren hat. Er unterrichtet umgehend den Rat und die Herrscherin von Taramora. Doch was soll man nur tun, jetzt wo der größte lebende Kämpfer Taramoras auf dem Schlachtfeld gefallen ist und es eigentlich nicht mehr viele tapfere Männer gibt um ein neues Heer aufzustellen? Nach ausgiebigen Versuchen einen möglichen Nachfolger für Aracelis wird der Plan gefasst die berühmt-berüchtigte Truppe der „Geißeln von Enharma“ anzuheuern – nur sie hätten vielleicht die Kraft und den Mut sich dem Monster entgegenzustellen und einen Einmarsch der untoten Truppen im Land abzuwenden. Hinter dem unheilvollen Namen der Geißeln von Enharma verbergen sich eigentlich Raulnir, genannt die Keule, Lörik Kalte Klinge, Mirolas der Meuchler und die unangreifbare Fanta, doch die Dinge sollten sich anders entwickeln.
Scheinbar ist das Glück der Herrscherin hold und so gelingt es Grimlion (nach einigen Hindernissen und Zwischenfällen) diese Truppe anzuheuern. Doch niemand weiß, das man eigentlich Hochstaplern aufgesessen ist, die sich für die „Geißeln von Enharma“ ausgeben, die sich irgendwo weitab von Taramora aufhalten, um dort mordend und plündernd durchs Land ziehen. So kommen nunmehr Emrod, Velia, Perelund und Forn nach einigem Chaos und leidlich vielen Verwicklungen die große Ehre zuteil, das Volk von Taramora vor der dunklen Bedrohung zu retten, die über diesem Reich liegt. Allerdings haben sich die vier Gestalten mir ihrer neuen Identität etwas übernommen und das vermeintliche „einfache“ Leben als berühmt-berüchtigte Söldner gestaltet sich dann doch etwas komplizierter und gefährlicher als gedacht, zumal auch der üble Zauberer Rusin versucht die Gruppe in Bedrängnis zu bringen, um seine finsteren Pläne umzusetzen.
Schreibstil & Artwork:Sylvain Cordurié wird am 19. Mai 1968 in Neuilly-sur-Seine geboren. Begeistert von den Comics von Franquin, Moore und anderen Szenaristen besucht er die Akademie der schönen Künste von Angers. Er befasst sich intensiv mit Rollenspielen des Verlages Oriflam-Archeon und wurde hierdurch nicht zuletzt auch zu mittelalterliche Themen, wie dem Szenario von „Salem la Noire" inspiriert. Mit seinem Szenario begibt sich Cordurié auf recht dünnes Eis, ist es doch nicht einfach humorvolle Fantasy zu präsentieren, die sich nicht nur in dumpfen Klischees austobt, sondern wirklich zu unterhalten weiß. Hier scheut sich Cordurié nicht davor, alles nur denkbare an Zutaten aufzubieten, was gelungene Fantasy ausmacht: Böse Zauberer, ein grässliches Ungeheuer, durchtriebene Helden, exotische Schauplätze und noch vieles mehr. Was aber jetzt den Reiz ausmacht ist die absolut treffend eingesetzte Situationskomik, abstruse Momente und Erinnerungen an manchen Roman oder Film. Hier wird eine irrwitzige Geschwindigkeit vorgelegt, die mit Humor und treffsicherem Stil nicht nur in ihren Dialogen absolut zu unterhalten weiß.
Stéphane Créty wurde am 14.11.1969 in Charleville-Mézières geboren. Den Autodidakt Créty treibt sei jeher eine innere Leidenschaft für die Welt der bunten Bilder an. So wundert es nicht, das er nach einer ziemlich wechselvollen beruflichen Laufbahn letztlich vier Jahre lang in zwei Zeichentrickstudios arbeitete und später verantwortlich für die Layout-Abteilung der „Talkie-Walkie-Studios“ wurde. Seine erklärten zeichnerischen Vorbilder sind Hermann („Comanche"), Springer („Land der Schatten") und Hitch („Authority"). Gemeinsam mit Sylvain Cordurié und sehr viel Ausdauer setzte er sein erstes Projekt „Salem la Noire" bei Delcourt um und später – ebenfalls mit Sylvain Cordurié – die Reihe „Acriborea".
Die Figuren und Akteure, die Stéphane Créty zeichnet, dürften sich am ehesten im Bereich „semi-funny“ einordnen lassen, da sie niemals ins cartoonhafte abrutschen und zeichnerisch hervorragend gelungen, so das es eine Freude ist, sich in den Details der Zeichnungen zu verlieren. Jede der Figuren – insbesondere der Protagonisten – besitzt ganz eigene Züge und ist auch von der Dynamik in den Bewegungen absolut gut umgesetzt. Natürlich bedarf es bei einer phantastischen Geschichte auch etlicher exotischer und spektakulärer Handlungsorte. Die weiß Créty ebenso gut in Szene zu setzen wie seine Figuren – egal ob es sich um finstere und gefährliche Orte oder aber um einfach nur idyllische Landschaften handelt.
Qualität, Ausstattung & Übersetzung:In Sachen Qualität braucht sich auch dieser Band des Splitter Verlages nicht zu verstecken. Etwas ungewohnt präsentiert sich der Band in matter Optik, da man auf das ansonsten übliche Hochglanzcover verzichtet hat. Der Rest des Bandes überzeugt durch eine gewohnt gute Verarbeitung, ein sauberes Druckbild und die gelungene Übersetzung von Tanja Krämling. In Sachen Ausstattung gibt es zwar keine besonderen Extras, hier sei allerdings die Karte im Vorsatz hervorzuheben, da sie dem Leser doch einige Orientierung bei den zahlreichen Handlungsorten des Szenarios bietet.
Fazit:Das Rezept des Szenarios von Cordurié in Verbindung mit den absolut gelungenen Gestaltung der Panels von Créty geht in diesem Band voll und ganz auf: Eine absolut gelungene, humorvolle Fantasy-Geschichte, die mit ihren vielschichtigen Charakteren und allerlei Unfug überzeugen kann, ohne das man den Eindruck hat, man halte einen Cartoon in Händen. Auch kommen dunkle Bedrohungen und zwangsläufig auch einiges an Brutalität nicht zu kurz. Doch auch hier kann ich das Duo zu seiner ausgewogenen Mischung nur beglückwünschen.
Insgesamt gibt es von mir – wie man wahrscheinlich auch schon unschwer bemerkt hat - nur sehr wenig auszusetzen, da mich seit „Garulfo“ schon lange nicht mehr ein „semi-funny“-Comic auf so gelungene Art und Weise unterhalten hat. Hier warte ich auf jeden Fall schon ungeduldig auf die Fortsetzung, zumal es im ersten Band einen wirklich fiesen Cliff-Hanger gibt.
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