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Carte Blanche
Bewertung:
(4.1)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 12.05.2012
Autor:Jeffrey Deaver
Typ:Roman – Thriller
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:978-3-7645-0426-7
Inhalt:544 Seiten, Softcover
Preis:14,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

James Bond genießt einen romantischen Abend mit einer hinreißend schönen Frau. Da erreicht ihn ein dringender Alarm: Ein Lauschposten hat eine verschlüsselte Botschaft abgefangen, die einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag ankündigt. Es wird mit Tausenden von Todesopfern gerechnet. Britische Sicherheitsinteressen sind unmittelbar betroffen. Die höchsten Regierungsstellen wissen, dass nur noch James Bond die drohende Katastrophe abwenden kann. Doch will er diese Mission erfüllen, darf er sich an keine Regel halten. Und so erhält 007 eine Carte Blanche.

 

Carte Blanche ist der neue James Bond Roman aus der Feder Jeffrey Deaver. Der Autor hat in seinem Roman den Agenten in die heutige Zeit versetzt. James Bond ist erst in den Achtzigern geboren und ein Veteran des Afghanistan- bzw. Irak-Krieges. Auch ist sein Auftreten ganz anders als die bisherigen Bonds, die man aus Film und Romanen her kennt. Er ist im 21.Jahrhundert angekommen und hat nicht mehr viel mit dem Frauenheld zu tun. Das sieht man deutlich am Umgang mit einer Kollegin, die sich gerade von ihrem Verlobten getrennt hat und nun mit James zum Essen verabredet ist. Bei James Bond vermutet man, wie es ausgeht, aber so ist es nicht. Stark auf die Gefühle bedacht und seine eigene Worte überlegend, weicht er schließlich dem Abenteuer aus.

Auch die Arbeit hat sich verändert. James Bond arbeitet für eine kleine Einheit und hat im Ausland seine Lizenz zum Töten oder - und das wird gerade auf den ersten Seiten sehr oft angebracht – seine Carte Blance. Doch die hat er nicht im britischen Königreich, und daher darf er nicht einmal eine Waffe tragen, ohne vorher einen entsprechenden Antrag zu stellen. Da die Ermittlungen auch in Britannien stattfinden, ist er auch noch gezwungen, mit anderen Abteilungen zusammenarbeiten, und macht das auch mehr oder weniger selbstverständlich. Zwar zieht er noch seine eigene Aktionen durch, doch ist er viel mehr Teamspieler, als man das so erwartet.

Als man sich als Leser an den neuen Bond gewöhnt hat, gelingt es dem Autor auch, einen guten Gegenspieler aufzubauen. Da kennt man Jeffrey Deaver, der viele Leser mit seinen Lincoln Rhyme Bücher schon fesseln konnte. Er schafft es auch diesmal, einen Bösewicht gut aufzubauen. Dass er dabei in der Abfallwirtschaft arbeitet und einen weltweit operierendes Entsorgungsunternehmen leitet, ist zunächst nicht so spektakulär, doch, nachdem man die Hintergründe kennt, relativiert sich die Ansicht.

Immer wieder gelingt es dem Autor, die Handlung in eine andere Richtung zu wenden und dabei den Leser zu überraschen. Auch als der eigentliche Gegner ausgeschaltet ist, gibt es noch immer einen weiteren Bösewicht, den James Bond ausschalten muss.

 

 

Fazit:

Wer damit leben kann, dass James Bond ein anderer ist, und wer die ganzen Figuren aus den James Bond Filmen wiedertreffen möchte, die aber auch an die heutigen Gegebenheiten angepasst sind, der ist hier richtig, und den erwartet ein spannender Roman.