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Warhammer Fantasy RPG - Spielleiter-Arsenal
Bewertung:
(3.0)
Von: Jörg Deutesfeld
Alias: Debaser
Am: 31.05.2012
Autor:Jay Little, Daniel Lovat Clark, Trent Urness
Übersetzer:Daniel Schumacher, Oliver Hoffmann,
Typ:Spieler-Arsenal
System:Warhammer Fantasy Rollenspiel
Setting:Warhammer Fantasy
VerlagHeidelberger Spieleverlag
ISBN/ASIN:EAN: 4015566018013
Inhalt:Spielkomponenten
Preis:24,95 EUR
Sprache:Deutsch

Der äußere Eindruck

Das Spielleiter-Arsenal präsentiert sich als recht handliche und stabile Papp-Box mit den Maßen 14,5 x 7 x 21,5 cm. Optisch liegt sie in ihrer Gestaltung voll und ganz auf der neuen Produktlinie des Warhammer Fantasy – Rollenspiels. Etwas irritiert war ich allerdings über die Gestaltung des Deckels, den ein mir bislang unbekanntes Wesen ziert. Die ziemlich bestialisch in Szene gesetzte Kreatur, gehört zumindest von ihrer Gestaltung her zu den dunkleren Einwohnern Imperiums. Hier wäre unter Umständen eine etwas „typischere“ Gestaltung angebracht gewesen, die sich mehr auf den Titel dieser Box bezogen hätte.

 

Der Inhalt

Das in der Box enthaltene Material ist von durchgehend guter Qualität und besticht durch sein ansprechendes und stimmungsvolles Grafikdesign. Das für die Karten und auch die anderen zahlreichen Marker und den sonstigen Inhalt verwendete Material macht einen robusten Eindruck und dürfte mit Sicherheit etliche Spielabende ohne größere Verschleißerscheinungen überdauern. Wer dennoch Sorge um seine Karten hat, dem seien entsprechende Hüllen empfohlen.

 

Das Spielleiter-Arsenal enthält eine ganze Reihe von Karten und Komponenten, welche die spieltechnische Abwicklung des Warhammer Fantasy-Rollenspiels nicht nur sinnvoll ergänzt, sondern eigentlich erst richtig spielbar macht. Und so findet man in der Box:

12 Aktionskarten, 70 Wundenkarten, 19 Zauberpatzerkarten, 30 Zustandskarten, 30 Wahnsinnskarten, 24 Schauplatzkarten (je 2 x 12 verschiedene Schauplätze), 1 Gegenstandskarte, 7 NSC- bzw. Kreaturenaufsteller, 11 Erschöpfungs- und Stressmarker, 12 Verderbnismarker, 1 Haltungsmarker, 1 Aktivierungsmarker, 24 Universalmarker, 2 Mittelstücke, 6 Haltungsmarker, 1 Fortschrittsleiste, 24 Plastikbasen, 12 Warhammer-Würfel und ein Blatt mit einer Übersicht über die in der Box enthaltenen Komponenten.

 

Zustandskarten

Charaktere können oft unter bestimmten Zuständen leiden oder aber auch von ihnen profitieren. Entstehen können diese Zunstände unter anderem als Nebenwirkung unterschiedlicher Aktionen wie etwas Zauber, Gebete oder im Kampf. In diesem Fall gibt es nunmehr entsprechende Karten, welche an diesen Zustand „erinnern“, egal ob es sich um vorübergehende, variable oder bleibende Effekte handelt. Das ist für manche Spieler sicherlich sinnvoll, die nur ungerne an kleine Wehwehchen erinnert werden, unter denen ihr Charakter eigentlich leidet. Ich als Spielleiter habe auf jeden Fall meine Freude daran.

 

Wahnsinnskarten

Wer keine Lust haben sollte, mit 1W100 auf der entsprechenden Tabelle im Spielleiter-Handbuch zu würfeln, dem seien die passenden Karten zur Festlegung von Geisteskrankheiten empfohlen. Hier gibt es zwar die gleiche Auswahl, aber man hat zumindest alles auf eine Blick vor sich liegen und in kritischen Situationen genügt ein Blick des Spielleiters auf die Karte, um entsprechende Informationen zu bekommen.

 

Zauberpatzerkarten

Zauberpatzer geschehen meist, wenn ein arkaner Zauberkundiger ein oder mehrer Chaossterne bei einem Kanalisieren- oder Zauberkundewurf erzielt, bei dem er die Winde der Magie nutzt, um einen Zauber zu wirken oder mit Energie zu versorgen. Auch hier gilt nunmehr – Schluss mit den Tabellen und eine einfache Abwicklung über die Karten. Ein weiterer schöner Effekt ist das wirklich zufällige Aufdecken der Karte, die unter Umständen stimmungsvoller und schneller vonstatten geht, als das Auswürfeln in einer Tabelle.

 

NSC- bzw. Kreaturenaufsteller

Es ist immer wieder sinnvoll für größer angelegte Kämpfe auf Miniaturen oder ähnliches zurückgreifen zu können, damit auch jeder Spieler den gleichen Eindruck vom Kampfgeschehen oder brenzligen Situationen hat. Wer das Spieler-Arsenal besitzt, bekommt nunmehr auch die passenden Basen, um seine Pappfiguren aufzustellen.

 

Würfel

Wer sich bislang noch keine Würfel zugelegt hat, bekommt in dieser Box 12 „Warhammer“-spezifische Würfel. Diese teilen sich wie folgt auf: 2 grüne „Vorsichtige Würfel“ und 2 rote „Waghalsige Würfel“, 3 blaue „Wertewürfel“, 1 lilafarbener „Herausforderungswürfel“, 2 weiße „Glückswürfel“, 1 schwarzer „Pechwürfel“ und 1 gelber „Trainingswürfel“. Nach meinem Geschmack sind das leider sehr wenige Würfel (davon kann man sowohl als Spielleiter als auch Spieler wohl nie genug haben), die allerdings für ein normales Spiel mit den Anfangskarrieren ausreichen. Da das neue Warhammer Fantasyrollenspiel mit eigens dafür entworfenen Würfeln auftrumpft, wird man schwerlich auf einen vorhandenen Bestand an anderen Würfeln zurückgreifen können. Wer also seinen knappen Vorrat aufstocken möchte, wird nicht um die eine oder andere Zusatzpackung Würfel vorbeikommen.

 

Erschöpfungs- bzw. Stressmarker

Der mit dem Spieler-Arsenal ausgelieferte Fundus von Stress- und Erschöpfungsmarkern wird mit dem Spielleiter-Arsenal um einige Exemplare in verschiedenen „Stückelungen“ aufgestockt. Das ist absolut sinnvoll, falls eine Runde in einen überaus anstrengenden Kampf oder eine ähnlich bedrohliche Situation gerät und man als gehalten ist, mangels entsprechender Marker zu improvisieren. Da gefallen mir ausreichend vorhandene Marker besser als Lösungen mit Erdnüssen, Centstücken oder Streichhölzern.

 

Warum allerdings die 12 Schauplatzkarten doppelt vorhanden sind, konnte ich mir nicht erklären. Hier hätte es jeweils auch nur eine getan. Ob es drucktechnisch nicht anders zu lösen war oder es eine besondere Bewandtnis hat?

 

Fazit:

Wer sich ernsthaft mit der 3. Edition des Warhammer Fantasyrollenspiels auseinandersetzt und den kompletten Spielmechanismus nutzen möchte, der wird nicht ohne die jeweiligen Arsenale auskommen. Nach dem Spieler-Arsenal gibt es nunmehr das Spielleiter-Arsenal, welches sowohl von der Qualität als auch der optischen Erscheinung kaum einen Grund zur Kritik gibt. Hier bekommt man weitere notwendige Karten, Marker und natürlich endlich einen kleinen Satz an Würfeln, die letztlich den Reiz dieses durchaus innovativen neuen Regelmechanismus ausmachen.

 

In meiner Rezension des Spieler-Arsenals habe ich mich bereits zur Veröffentlichungsstrategie des Lizenzgebers Fantasy Flight Games und der gezwungenermaßen notwendigen Produktion durch den Heidelberger Verlag geäußert. Hier mag sicherlich nicht alles optimal für den deutschen Markt gelaufen sein, doch insgesamt darf man mit dem nun präsentierten Ergebnis wohl zufrieden sein.