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Straßenlegenden
Bewertung:
(3.9)
Von: Dirk Schlösser
Alias: Drumlin
Am: 11.06.2012
Autor:Patrick Goodman, Jason M. Hardy, Steven Kenson, James Meiers, Devon Oratz, Steven “Bull” Ratkovich, Scott Schletz, Brandie Tarvin, Malik Toms, Michael Wich, Robert Wieland, Russell Zimmerman, Peer Bieber, Lars Blumenstein, Martin Schmidt
Übersetzer:Manfred Sanders
Typ:Kampagnenweltbeschreibung
System:Shadowrun 4
Setting:Die Sechste Welt
VerlagPegasus Press
ISBN/ASIN:978-3-941976-47-4
Inhalt:207 Seiten, Hardcover
Preis:34,95 EUR
Sprache:Deutsch

Erster Eindruck

Straßenlegenden besitzt das gleiche erdfarbene Rot, in dem auch schon der Almanach der sechsten Welt erschien. Ebenso wie der Almanach wurde auch dieser Band in Vollfarbe gedruckt. Allerdings scheint Pegasus aus der Schlappe mit der Bindung in Zusammenhang mit Hochglanzpapier gelernt zu haben und so haben sie auf normales Papier umgestellt. Das Ergebnis lässt sich sehen. Es sieht ziemlich gut aus, die Illustrationen sind auch nicht schlecht. Lediglich ein, zwei Farbfehler haben sich in meiner Ausgabe eingeschlichen.

Außerdem wurden jede Menge kurze Geschichten zwischen die einzelnen Seiten geklemmt, was ebenfalls sehr angenehm ist. Und das Leseband fehlt natürlich auch nicht.

 

Inhalt

Straßenlegenden ist im Grunde ein Werk, das es sich zum Ziel gesetzt hat, viele der Charaktere vorzustellen und in Spielwerte zu pressen, die in den anderen Bücher immer wieder erwähnt werden und die es in der Sechsten Welt durchaus zu etwas gebracht haben. So finden sich hier Leute wie Rigger X, Thorn, aber auch Brackhaus oder Lofwyr. Jede Figur wird hierbei auf vier bis sechs Seiten vorgestellt und charakterisiert. Dazu gibt es zu jedem Charakter eine schicke Illustration.

Das Inhaltsverzeichnis führt auch praktischerweise keine Kapitel auf, sondern direkt die Seitenzahlen der einzelnen Personen und der kurzen Erzählungen.

 

Trotzdem besitzt der Band natürlich Kapitel. Nach einer kurzen Einleitung folgen drei davon, die ziemlich selbsterklärend sind, nämlich „Runner“, „Schieber & Johnsons“ und „Andere“.

Im Kapitel „Runner“ finden sich logischerweise viele der bekannten Runner aus dem Shadowtalk, wie zum Beispiel Haze, Ma'fan oder auch Puck. Leider sind nicht alle vorhanden, auch nicht FastJack, aber trotzdem ist es ganz nett zu lesen und falls man schon immer das Bedürfnis hatte, einen 500 bis 600 Karma NSC ins Spiel einzubauen, ist das jetzt möglich. Oder eben einen bekannten NSC, den die Spieler bereits aus den Büchern kennen, um ihnen mitzuteilen: Ihr spielt jetzt mit den Großen.

„Schieber & Johnsons“ kümmert sich ebenfalls um einige bekannte, aber auch weniger bekannte – naja – Schieber & Johnsons eben. Am bekanntesten wird hier wohl Hans Brackhaus sein.

„Andere“ schließlich kümmert sich um Personen, die extrem wichtig für die Sechste Welt oder besonders für die Schatten sind. Hier findet man ein paar Drachen, wie Hestaby, Lofwyr, Nebelherr, aber auch „normale“ Menschen wie die Vizepräsidentin der UCAS Nadja Daviar oder der Vampirjäger Martin de Vries. Allerdings ist mir hier bei Lofwyr aufgefallen, dass er etwas sehr amerikazentriert konzipiert wurde.

Am interessantesten fand ich aber wohl die KI Cerberus, die wohl auch ehemals ein Drache war.

Alle Charaktere werden natürlich, wie schon erwähnt, mit Werten versehen und ein Blick auf einige mag wohl selbst Powergamer abschrecken, zum Beispiel Lofwyr. Glaubt mir, niemand will sich mit diesem Drachen anlegen.

Außerdem soll noch erwähnt sein, dass Pegasus mal wieder ein paar Zusatzartikel zu diesem Band geliefert hat, als da wären: Nebelherr, Kaltenstein, Kommando Konwacht und Monika Stüler-Waffenschmidt.

 

Die kurzen Geschichten sind ebenfalls ganz brauchbar, wenn auch nicht unfassbar spannend, so passen sie doch ganz gut in diesen Band und tragen gut zur Stimmung bei.

 

Fazit:

Straßenlegenden bringt viele Charaktere, die man bisher nur als „Fluff“ bewundern durfte in spielbare Charaktere mit Werten und tieferem Hintergrund. Das hat soweit ganz gut geklappt. Die Frage ist, ob man das brauchte. Nun, das muss sicher jeder selbst entscheiden. Aber sicher ist: Spieler brauchen diesen Band in der Regel nicht. Spielleiter eigentlich nur, wenn sie eine dieser Legenden in ihren Abenteuern auftauchen lassen möchten. Für Hintergrundliebhaber ist dieser Band aber eine Fundgrube an „Fluff“ und diese werden ihren Spaß daran haben.