Links zur Rezension Inhalt:Willkommen in der Morning Glory Academy, der Schule für die Besten der Besten. Als die sechs brillanten, aber reichlich verkorksten Neulinge eintreffen, ahnen sie nicht, was sie erwartet. Denn Morning Glory ist keine normale Schule, und die Lehrer sind wahrlich keine normalen Pauker und die Tatsache, dass alle Schüler am selben Tag geboren sind, entpuppt sich noch als die harmlosestes Komponente. . Schon bald wird der Besuch der Schule zu einem echten Horrortrip für die Jugendlichen, als sie mehr und mehr herausfinden. Als sie versuchen zu entkommen, müssen sie schmerzhaft spüren, das auch das nicht so einfach ist. Doch was wollen die Lehrer und die Institution eigentlich von ihnen?
Schreibstil & Artwork:2010 schlug diese Serie aus der Feder des bis dato eher spärlich erfolgreichen Autors Nick Spencer in den USA ein wie die sprichwörtliche Bombe. Das ist auch wenig verwunderlich, denn was auf den ersten Blick nach einer klassischen, klischeebehafteten Geschichte klingt, entpuppt sich sehr schnell als fesselnd rasanter und komplexer Horror-Thriller, der auf ganzer Linie überzeugen kann. Die Story geht schnell ans Eingemachte, lange Wartezeiten gibt es hier nicht, sehr wohl aber eine kleine Verschnaufpause in der Mitte des Bandes. Dabei zeigt sich die Erzählung sehr facettenreich und birgt offensichtlich eine Menge verborgener Ideen. Allein schon was Grausiges im Keller der Schule wartet, bleibt erst einmal im Dunkeln. Überhaupt werden in diesem ersten Band nicht allzu viele Geheimnisse gelüftet, was in einem hochkarätigen Cliffhanger gipfelt. Auf der anderen Seite wird auch ein wenig zu wenig verraten, denn letztendlich ist man als Leser am Ende des Bandes auch nicht schlauer als zu Beginn, auch wenn der Plot wirklich spannend ist. Nicht zuletzt glänzt die Geschichte auch mit einer detaillierten Charakterzeichnung, denn die verschiedenen Personen haben ihre ganz eigenen Charakterzüge und Motivationen, die sie antreiben. Das wird sehr gut vom Autor rüber gebracht.
Von der künstlerischen Seite her hat der Band mich nicht ganz so überzeugt., auch wenn die Artworks sicherlich nicht schlecht sind. Meinen Geschmack treffen sie nicht ganz, sie sind oft zu spartanisch und flach und in dieser Kombination können sie einfach nicht glänzen. Allerdings machen ein paar interessante stilistische Kniffe, die Sache wieder interessant (bspw. Blutflecken auf der „Kameralinse“, also aus dem Blickwinkel des Leser) und wett. Die Illustrationen erinnern ein wenig an Werke wie „Das Schwert“ von den Luna Brothers oder auch „Freak Angels“ (von Garth Ennis), passen dabei durchaus gut zum Setting. Letztendlich sind Artworks eben auch ein Großteil Geschmacksache und schlecht sind diese hier sicher nicht.
Fazit:Obwohl optisch zumindest für mich nicht auf ganzer Linie überzeugend, hat mich die Story von “Morning Glories” von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann geschlagen. Die Idee ist einfach umwerfend gut, auch wenn es zunächst nach Klischee riecht. Doch der Autor führt den Leser mehrfach vor und an der Nase herum, bietet einige richtig gute Überraschungen und Wendungen und hält damit die Spannungskurve dauerhaft hoch. Einziges wirkliches Manko ist, das man auch am Ende eben noch wie der Ochs vorm Berg steht und eigentlich nicht wirklich weiß worum es bei „Morning Glories“ geht, aber ich bin zuversichtlich das dies im zweiten Band besser wird. Wer rasante, spannende und durchdacht komplexe Comics mag, der sollte sich Morning Glories einmal näher ansehen!
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