Links zur Rezension Inhalt:Roland entkommt nur knapp der Schlacht am Jericho Hill - er ist der einzige Überlebende. Als letzter Revolvermann macht er sich auf die Suche nach dem geheimnisumwobenen dunklen Turm, denn nur dort kann er das Unheil abwenden. Er folgt dem Mann in Schwarz, dem Zauberer, vom dem es abhängt, ob Roland den dunklen Turm auch wirklich findet. Auf seiner Reise durch die Wüste muss Roland erkennen, wie sein geliebtes Land in einen immer schlechteren Zustand verfällt. Nichtmenschen bedrohen alles und die normalen Menschen kämpfen um das nackte Überleben. Roland begegnet Geister und Mutanten, aber auch treuen Gefährten wie einen mutigen Billy-Bumbler. In einem Dorf trifft er auf eine Mädchen das aussieht wie Susan und die Erinnerungen in ihn erweckt...
Schreibstil & Artwork:Gleich zwei Dinge sind bei Band 6 des "Dunklen Turm"-Zyklus anders: zum einen erscheint dieser Band erstmalig bei Panini und nicht mehr bei Heyne (gleichwohl erscheint die Deluxe-Sammlerausgabe immer noch parallel bei Splitter), zum Anderen gibt es zum ersten Mal Überschneidungen zum ersten Roman "Schwarz" des ursprünglichen "Der Dunkle Turm"-Zyklus von Stephen King. Die bisherigen Ereignisse die in den Comics behandelt wurden, kamen in den Romanen nicht vor oder wurde maximal nur ganz kurz erwähnt. Sie spielten vor den Geschehnissen in den Romanen. Das aber die Comic-Reihe irgendwann zwangsläufig mit den Romanen kollidieren muss, war eigentlich unvermeidbar und macht letztendlich auch Sinn, insofern das die Reihe auch weitergeführt wird. In diesem Band geht es um die Ereignisse, die nach der Schlacht um Jericho Hill passiert sind und sie werden aus der Sicht von Roland erzählt, der sie nicht nur einem Bauern als Geschichte vorträgt, sondern auch etwas anders erzählt, als sie ursprünglich dargestellt worden sind. Warum das so ist, können wohl nur die Macher beantworten und ein wenig Konsistenz geht dadurch auf jeden Fall verloren. Allerdings wird das Ganze sehr geschickt als Rückblick erzählt und dadurch macht es sehr viel Spaß, ist kurzweilig und wirkt dynamisch. Gerade weil auch Rolands Gefühlswelt in seiner Berichterstattung stark und spürbar mit einfließt. "Die Reise beginnt" macht dabei sogar einiges besser, als seine Vorgänger, die oftmals schon ein wenig zäh waren, weil sie sehr viel um den heißen Brei geredet haben. In diesem Fall geht es schnell und präzise ans Eingemachte, es gibt ein paar heftige Gefechte und die Ereignisse überschlagen sich. Auch die Dramatik kommt nicht zu kurz und auch bei dieser Episode spürt man die epische Tragweite der gesamten Erzählung deutlich. Dazu kommt dann noch, das Roland ja ein Mädchen trifft, das seiner geliebten Susan verwechselnd ähnlich sieht, was ihn kurzzeitig aus der Bahn wirft - vor allem als diese Susan ebenfalls in tödliche Gefahr gerät.
Optisch gibt es nicht neues zu berichten. Die Präsentation des dunklen Turms hat sich nicht geändert und das ist gut so, denn so gibt es eine einheitliche Optik, zumal die Artworks auch einfach umwerfend aussehen und zu den besten Illustrationen gehören, die ich in den letzten Jahren im Comic-Business gesehen habe. Schon allein wegen dieser atemberaubend schönen Inszenierung lohnt sich der gesamte Dunkle Turm-Zyklus zu lesen.
Fazit:Das Prequel zu den Romanen ist offensichtlich mit dem fünften Band endgültig zu Ende gegangen, denn "Die Reise beginnt" ist der erste Band der Comic-Reihe, die Parallelen zum originalen Roman-Zyklus von Stephen King aufweist. Allerdings gibt es einige Abwandlungen, die so nicht ganz verständlich sind. Trotzdem ist diese Episode wieder sehr spannend und dicht erzählt und hat diesen tollen prosaisch epischen Ton, den man schon in der gesamten bisherigen Reihe deutlich spüren konnte. Fesselnd erzählt und optisch einfach atemberaubend schick inszeniert, kann auch "Die Reise beginnt" überzeugen, vor allem da sie keine Strecken hat. Man darf sich auf mehr freuen. Sehr gut!
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