InhaltDas Finale der „8. Staffel“! Das steht ganz oben auf dem Buchrücken von „Einheit“ und das ist es auch, was der Roman enthält. So ziemlich alle noch losen Handlungsfäden werden beendet und am Ende von „Einheit“ bleiben kaum noch Fragen offen. Dementsprechend sollte man besser auch alle anderen zuvor erschienenen Teile des Relaunch gelesen haben, um „Einheit“ wirklich genießen zu können. All denen, die das noch nicht getan haben und Spoiler vermeiden wollen, sei ans Herz gelegt, die Inhaltsangabe zu überspringen, da ich zwar nicht die Handlung von Einheit auflösen, aber zumindest einige Höhepunkte früherer Romane verraten werde.
Layout und Übersetzung Das Cover von „Einheit“ hat mich voll und ganz überzeugt, wie es bei den meisten Cross-Cult-Covern der Fall ist. In der Tat gefällt es mir sogar besser als das englische Originalcover, wobei es dessen Motiven aber treu bleibt. Wir sehen Captain(!) Kira und Captain Sisko vor dem Hintergrund eines Planeten, der von dem Lorbeerkranz des Föderationsembelms umringt wird. Diese Motive spoilern eigentlich schon die halbe Handlung des Buches, aber einige konkreten Details werden nur dem sehr aufmerksamen Betrachter auffallen. Im Inneren findet sich die gewohnte Cross-Cult Qualität, was Papier und Druck angeht. Die Übersetzung ist jedoch an manchen Stellen nicht so schön. Über das ganze Buch verteilt sind es etwa ein Dutzend Stellen und die Hälfte davon dürfte auch nur Lesern auffallen, die auch das Original kennen und deshalb wissen, wie es dort heißt. So wird z.B. aus einer „troop of treasure hunters“ ein „Schwung Schatzsucher“, was für mein Empfinden eine merkwürdige Formulierung ist und teilweise wurde die englische Grammatik zweideutig oder sinnentstellend ins Deutsche übertragen. Wirklich gravierend ist es nur an einer Stelle, an der ein gewisser Jean-Luc Picard im englischen Original etwas völlig anderes sagt als in der Übersetzung. Aber insgesamt trübt das das Gesamtbild nur minimal.
Inhaltsangabe Bevor der eigentliche Roman mit einem Prolog beginnt, wird der Leser mit einer 18-seitigen Darstellung der bisherigen Ereignisse von April bis September 2376 auf den aktuellen Stand der Handlung gebracht. Das ist nützlich, um sich an gegebenenfalls ungelöste Handlungsfäden aus vergangenen Romanen zu erinnern. Anschließend starten wir mit der Rückkehr der Defiant nach Deep Space Nine, wo diese allerdings von einer Staffel cardassianischer Kriegsschiffe empfangen wird. Ich will nicht zu viel verraten, also seien nur kurz die wichtigsten Handlungsstränge genannt: Die Haupthandlung entwickelt sich um die aus der TNG-Episode „Die Verschwörung“ bekannten Parasiten, die sich nach Shakaars Ermordung scheinbar auf ganz Bajor verteilt haben. Hierbei sind die schon aus „Das kleinere Übel“ bekannten Trill Cyl und Gard wieder mit von der Partie. Im Zusammenhang mit ihnen wird viel Stoff aus der bisher leider nicht übersetzten Anthologie „The Lives of Dax“ verarbeitet, da der Dax Symbiont zu beiden Trill eine sehr besondere Beziehung hat. Parallel wird die Handlung um Shar und seine Bündnispartner weitergesponnen und auch Commander Vaughn und seine Tochter Prynn haben einiges zu klären, nachdem der Commander Prynns assimilierte Mutter erschossen hat, um seine Tochter zu schützen. Quark und Ro machen sich noch immer Gedanken, was mit ihnen passieren soll, wenn Bajor der Föderation beitritt und zu guter Letzt steht auch die Geburt des Kindes von Kasidy Yates und Captain Sisko unmittelbar bevor. Für „Einheit“ kehren eine Menge alter Bekannter nach Deep Space Nine zurück. Bei einigen wusste man schon, dass sie unterwegs sind, bei anderen ist es eine große Überraschung. Schließlich kommt es am Ende zu einer ganzen Reihe von (Wieder-)Vereinigungen, auf die man schon seit der Serie gewartet hat.
Fazit:Ein würdiges Finale. Viel mehr braucht man eigentlich zu „Einheit“ nicht zu sagen. Alle Handlungsfäden, von denen man es sich wünscht, werden aufgegriffen und viele zu einem endgültigen Ende gebracht. Gleichzeitig werden schon die Folgeromane vorbereitet, jedoch auf eine Art, die einen nicht mit einem unbefriedigenden Cliffhanger dastehen lässt, sondern eher Vorfreude weckt. Mich persönlich hat die gesamte Parasiten-Handlung überzeugt und vor allem die Bezüge zu „Lives of Dax“ waren ein absolutes Highlight für mich, da das einer meiner liebsten Star Trek-Romane ist. Ein bisschen Raum nach oben wäre - wie immer - noch gewesen, aber außer den kleineren Übersetzungsmängeln, die vom schöneren Cover wieder aufgewogen werden, fällt mir nichts Konkretes ein. Also der für einen DS9-Fan fast perfekte Star Trek Roman: 4,8.
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