Inhalt:Eine tödliche Supergrippe hat die USA verheert. Die wenigen Überlebenden ziehen, von Träumen geleitet, nach Boulder, Colorado, wo sie versuchen, nach dem Weltuntergang die menschliche Zivilisation neu aufzubauen und eine neue, bessere Ordnung zu errichten, wobei ihnen Mutter Abagail, eine steinalte Farbige und Verkörperung des Guten, als Leitfigur dient.
Doch während die "Guten" damit beschäftigt sind, Ordnung im Chaos zu schaffen, bleiben auch die "Bösen" nicht untätig und versuchen, das Chaos noch zu vergrößern. Unter Führung von Randall Flagg, dem Furcht erregenden Dunklen Mann, haben sich die Kriminellen, die Außenseiter, die Psychopathen der Gesellschaft in Las Vegas in der Wüste Nevadas versammelt, um dort den Traum von ihrer neuen Welt des Faustrechts zu verwirklichen. Als die neue "Freizone Boulder" Spione ins Lager des Dunklen Mannes schickt, spitzt sich die Lage zu. Doch auch in Boulder geht es heikel her. Harolds Geheimnis wurde aufgedeckt und so steckt Harold in der Klemme. Aber auch Nadine weiß nichts mehr in Boulder anzufangen und zusammen mit Harold folgt sie dem Ruf des schwarzen Mannes und zieht Richtung Las Vegas...
Schreibstil & Artwork:"Niemandsland" knüpft nahtlos an den Vorgänger an und strickt den komplexen und vielschichtigen Plot, um das Ende unserer Zivilisation geschickt und fesselnd weiter. Die Erzählung zeigt sich - wie zuvor - sehr prosahaft, was auch kein Wunder ist, wenn man bedenkt, wer die Story ursprünglich erdacht und niedergeschrieben hat. Allerdings wird der Plot auch zunehmend langatmiger, denn irgendwie wollen die Macher nicht so richtig auf den Punkt kommen und gehen nicht ans Eingemachte. Der Plot wird dabei spürbar künstlich in die Länge gezogen, was schade ist, denn die Story gibt einiges her und wenn man hier und da kürzer und prägnanter treten würde, dann würde das der Spannungskurve durchaus gut tun. Dennoch ist "The Stand" auch weiterhin keine schlechte Comic-Reihe, sie ist immer noch interessant und durchaus fesselnd, aber eben auch etwas langatmig. Allerdings kommt diese "Langatmigkeit" der Charakterzeichnung zu Gute, denn diese erscheint sehr ausgefeilt und tiefgängig. Die einzelnen Protagonisten werden immer weiter detailliert und ausgearbeitet und wirken so sehr plastisch realistisch und emotionell, was der gesamten Geschichte sehr zu Gute kommt, denn dadurch erhält auch diese viel Plastizität. Zum Ende des Bandes hin wird es dann auch deutlich rasanter und es kommt so etwas wie Fahrt auf. Was daraus wird, erfährt der Leser dann aber doch erst im nächsten Band.
Artworktechnisch gibt es nichts zu meckern, denn derselbe Zeichner ist hier wieder am Werk gewesen und somit sieht der Band optisch genauso aus, wie die Episoden zuvor. Das ist gut, denn die Illustrationen sind nicht nur sehr detailliert und aufwändig umgesetzt, sondern sehen dadurch auch noch sehr schick aus. Toll ist dabei auch, das der Künstler sehr geschickt mit Licht und Schatten spielt und damit eine ganz eigene bedrohliche Atmosphäre erzeugt, die in direktem Kontrast zum idyllischen Schein von Boulder steht.
Fazit:Ohne Umschweife geht es im fünften Band weiter und der Autor macht seine Sache eigentlich recht gut. Allerdings dümpelt er sehr um den heißen Brei herum und kommt immer noch nicht so richtig auf den Punkt - zumindest nicht in den ersten zwei Dritteln des Bandes. Zum Ende hin kommt dann doch etwas Pepp auf und der Plot wird ein wenig vorangetrieben. Es bleibt abzuwarten wie es dann weitergeht, aber es sieht viel versprechend aus. Dennoch wirkt diese Episode ein wenig langatmig dadurch und ist nicht ganz so fesselnd wie seine Vorgänger auch wenn die Story immer noch komplex ist und die Artworks immer noch umwerfend schick aussehen.
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