Links zur Rezension Inhalt:Zur Feier der 100. Ausgabe gibt es ein extrafettes Heft mit vielen Fragen und Antworten. Während Sam im Krankenhaus liegt, kommt es zu einer dramatischen Konfrontation zwischen Twitch und dem neuen Spawn. Und auch Detective Rowand bekommt deutlich zu spüren, dass er es nicht mehr mit normalen Verbrechern zu tun hat. Die Hölle auf Erden rückt unaufhaltsam näher!
Schreibstil & Artwork:Große Versprechungen, das viele offene Fragen beantwortet werden gibt es in fortlaufenden Serien immer wieder und gerne werden dafür auch Jubiläumsausgaben genutzt. Nun verhält es sich allerdings so, dass die deutsche Ausgabe 100 nicht gleich der amerikanischen 100 zu setzen ist, sondern vielmehr die US-Hefte 207-209 in diesem Band zu finden sind (was Spawn-Fans sicherlich sowieso wissen dürften). Nichtsdestotrotz werden in der deutschen Jubiläumsausgabe tatsächlich einige essentielle Fragen um den neuen Spawn beantwortet und es wird damit ein wenig Licht ins sprichwörtliche Dunkle gebracht. Doch so viel wie offenbart wird, so viele neue Fragen und Geheimnisse tun sich auf und Spawn wäre nicht Spawn wenn es anders wäre. In diesem Sammelsurium ist vor allem die Begegnung / Konfrontation zwischen Twitch und dem neuen Spawn herausragend bemerkenswert, schon allein weil sie sowieso unvermeidbar war. Durch dieses Aufeinandertreffen ergeben sich ein paar interessante Möglichkeiten für die Zukunft, denn schließlich war Twitch sowas wie ein Freund für den alten Spawn Al Simmons. Darüber hinaus liegt ein weiterer Fokus dieser Episode(n) auf Detective Rowand, der leibhaftig erkennen muss, das übernatürliche Mächte tatsächlich gibt. Rowand entwickelt sich dadurch mehr und mehr zu einem interessanten Aspekt der als Charakter sehr viel Potenzial in sich birgt und von dem man in der nahen Zukunft der Serie hoffentlich noch einiges präsentiert bekommt. Das Storytelling bei Spawn zeigt sich wieder recht dicht und damit spannend, spürbar besser sogar als in den beiden vorigen (deutschen) Heften (siehe Review), was mit Sicherheit eben an der Tatsache liegt, das hier einiges enthüllt wird. Davon einmal abgesehen nimmt der Plot selbst immer mehr an Fahrt auf und auch die verschiedenen Handlungsstränge bringen Pepp in die Sache, allerdings stehe ich auch immer noch dazu, was ich schon in der Review zum vorigen Heft gesagt habe: nämlich das ich mir abseits vom Clown und dem offenkundig zurückgekehrten Malebolgia, gerne ein paar neue coole Gegner für Spawn gewünscht hätte.
Optisch bleibt die Strecke so wie gehabt. Die Artworks sind durchaus schick aber auch sehr skurril und vor allem düster. Im Gegensatz zu den Artworks des vorigen Zeichners, gehen die Illustrationen von Kudranski wieder mehr in Richtung der ursprünglichen Spawn-Optik - zumindest was die Charaktere angeht. Die Hintergründe hingegen sehen hingegen wieder mehr wie die der letzten Bände aus. Mir gefällt die Arbeit von Kudranski deutlich besser, als die des vorigen Zeichners, aber das ist wie so oft auch Geschmackssache.
Im Übrigen gibt es ein paar nette Extras in diesem Heft. Zum Einen ist da ein exklusives und interessantes, weil ausführliches Interview mit Spawn-Schöpfer Todd McFarlane, der unter anderem darüber plaudert, warum ein neuer Spawn her musste - und das klingt dabei durchaus plausibel. Zum Anderen gibt es eine Cover-Galerie, auf der alle 100 deutschen Spawn-Cover zu sehen sind. Nette und lobenswerte Idee, allerdings hätte die Umsetzung besser sein können, denn es wird auf den Seiten zu viel Platz verschwendet und die einzelnen Covers sind dadurch einfach zu klein. Davon ab gesehen wurden zu viele Seiten für eine Preview zu "Haunt" - der noch jungen Comic-Reihe von McFarlane und Kirkman (siehe Reviews) - ausgegeben, die man besser für die Cover-Galerie hätte nutzen können.
Fazit:Die 100. deutsche Ausgabe macht vieles besser, als die letzten Hefte und legt wieder deutlich an Qualität zu und das betrifft nicht nur die Spannung und die Geschwindigkeit des Plots. Nicht zuletzt liegt es daran, dass einige essentielle Elemente in dieser Ausgabe aufgedeckt werden, aber zu dem Preis, das diese Offenbarung eine Menge neuer Fragen aufbringt. Und auch optisch hat sich die Reihe durch einen neuen Zeichner gemacht und geht zumindest teilweise wieder in Richtung der ursprünglichen Spawn-Optik, durch die die meisten Fans Spawn erst lieben gelernt haben.
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