Links zur Rezension InhaltAm Ende der Schlacht um Troja entscheidet unserer Held Idomeneus Decalionid, dass so ein Sieg wenig Ruhm bringt und dass es generell Zeit wird, andere Wege zu beschreiten. Das Angebot ein Quästor zu werden nimmt er mit seinem treuen Schilddiener Aesus Simonides schließlich gerne an. Er arbeitet sich zu einem der gefragtesten Quästoren seiner Zeit hoch, einem Amt, das die Bekämpfung von Verbrechen zum Ziel hat. Als eine Art Detektiv der Antike genießen beide ein Leben mit allen Ausschweifungen und reagieren daher auch wenig stilsicher, als eine edle Unbekannte bei ihnen vorspricht, die eine heikle Aufgabe für sie mitgebracht hat. Ihr aufreizendes Äußeres bringt das Blut der beiden Männer in Wallung, doch auch das Auftreten der fremden Schönen ist ungewöhnlich.
Bei den Vertragsverhandlungen für den Auftrag der Dame wird das Heim von Ido von mystischen Maschinenkrebsen gestört. Diese Ungetüme erreichen leicht die Größe von Elefanten und zerlegen sein ganzes Haus beim Versuch ihn und seine Auftraggeberin in die Scheren zu bekommen. Diese Monstren zu bekämpfen hat wenig Sinn und den Auftrag nun noch abzulehnen kommt auch nicht in Frage. So beginnt eine wilde Reise und diese wird mit der Zeit auch nicht einfacher für Ido und Aesus – im Gegenteil. Als schließlich herauskommt, wer seine Auftraggeber wirklich sind, bleibt keine Zeit mehr sich zu wundern oder gar zu fürchten, beide sind nun mittendrin.
Schreibstil & ArtworkDie Geschichte ist humoristisch aufgebaut, ein typischer Vertreter der Gattung Comic mit allem was dazu gehört. Der Zeichner Nicola Saviori macht so etwas nicht zu ersten Mal, das sieht man sofort. Er unterhält seit Jahren einen Blog, auf dem er zum Beispiel die einzelnen Schritte in der Entwicklung seiner Bilder erläutert. Seine Bilder sind lebhaft und erstklassig. Die Farbgebung von Matteo Bassini unterstreicht die Arbeit von Nicola Saviori dazu gekonnt und macht Lust auf mehr. Sehr gute Arbeit. Die Geschichte selbst wirkt bisweilen etwas aufgesetzt, ist aber flüssig, vermag mitzureißen und gibt den Figuren durchaus Tiefe. Die Figuren in bestem Comic Stil werden mit gekonntem Witz in den Wortgefechten unterstützt und auch die Übersetzung von Monja Reichert weiß zu gefallen.
Der Texter ist Jean-Luc Sala, der anders als seine grafischen Mitarbeiter aus Frankreich kommt. Auch er ist kein unbeschriebenes Blatt und hat schon viele Comics für den Soleil Verlag geschrieben. Die Inhalte gehen dabei kunterbunt durch die Genrewelt und so fühlt sich auch Quästor nicht wie ein klassischer Fantasycomic an. Muss er auch nicht, er spielt im antiken Griechenland mit Mystik, Magie und lustigen Ideen. Gute Arbeit.
Qualität und AusstattungDer Comicband erscheint im gewohnten übergroßen Hardcoverformat. Der Druck ist erstklassig und das Material beispielhaft. Nichts anderes sind wir von Splitter gewohnt. Es gibt keinerlei Extras in dem Comic aber einen schönen Einband und einen interessanten Rücken.
Fazit:Interessant. Quästor ist ein klassischer Comic, der mich ein wenig an Asterix erinnert, und das liegt nicht nur am Namen Quästor. Das ganze Handeln der Charaktere, Mimik, Gestik und Aktionsfolge – die guten alten Gallier wollten nicht mehr aus meinem Kopf. Ob der Vergleich angebracht ist oder nicht, Quästor ist lustig, unterhaltsam und steht ständig unter Dampf. Es geht nach wenigen Seiten einfach los und hört nicht mehr auf. Sehr viele ulkige Situationen der nicht immer ernst zu nehmenden Protagonisten und eine Geschichte, die den Namen auch verdient, bringen am Ende jeden zum Schmunzeln, der mit der griechischen Antike ein wenig vertraut ist und normale Comics im Stil von zum Beispiel Asterix mag. Poseidon, Titanen und Troja sollte man schon mal gehört haben und in etwa einordnen können, dann macht dieser Band sicher Spaß. Meine Wertung 3.7
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