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Venom In Her Veins
Bewertung:
(3.9)
Von: Markus Busse
Alias: Speren
Am: 19.10.2012
Autor:Tim Pratt
Typ:Roman
Setting:Forgotten Realms
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-59-84-6
Inhalt:310 Seiten, Softcover
Preis:U.S. $7,99
Sprache:Englisch

Bevor wir zur eigentlichen Rezension kommen, mal ein paar Worte zu mir und zu meiner Bewertung von D&D/FR-Romanen:

Ich lese nun seit über 20 Jahren D&D-Romane, seien es Forgotten Realms-, Ravenloft-, Dragonlance-, Planescape-, Dark Sun- oder sonst welche Romane. Mir war und ist immer bewusst, dass diese Romane keine tiefgreifende Literatur darstellen, sondern als Belletristik der einfachsten Art durchgehen. Aber genau das sollen sie auch darstellen und daran werden sie auch von mir gemessen. Denn trotz des vielleicht nicht ganz so hohen Anspruchs an den Leser müssen auch diese Romane einige Kriterien erfüllen, um den Leser nicht zu langweilen oder schlimmer, ihn dazu zu bewegen, seinem ausgegebenem Geld nachzutrauern.

 

Vor mir liegt nun der FR-Roman „Venom in her veins“ von Tim Pratt, der in dem üblichen Softcover-Format mit insgesamt 310 Seiten Inhalt gestaltet wurde. Das Coverbild, das die Hauptfigur Zaltys darstellt, ist gelungen. Technische Mängel wie etwa Bindungsfehler oder ähnliches sind mir nicht aufgefallen.

Inhalt (Vorsicht Spoiler!!!)

Zaltys ist ein Waisenkind, das bei ihrer Ziehfamilie aufwächst. Ihre Ziehfamilie sind die sogenannten „Travelers“, ein Zweig einer größeren Händlerfamilie (die aber auch nicht vor illegalen Geschäften halt macht!), die sich am Rande der Dschungel im südlichen Lluirwood auf eine Expedition wagen, um die für das Familiengeschäft wichtige Terazul-Blume zu ernten (hierbei handelt es sich übrigens um eine Droge…).

Wie es der Zufall will, taucht bei dieser Expedition ein seit 17 Jahren vermisster Wachmann der Handelsfamilie wieder auf. Er ist am selben Tag, an dem Zaltys Familie (angeblich) getötet wurde, im Unterreich verschwunden. Nach den sehr wirren Erzählungen des Wachmanns glaubt Zaltys, dass ihre Familie noch leben könnte und macht sich auf, diese aus der Sklaverei im Unterreich zu befreien. Zusammen mit ihrem Cousin Julen macht sie sich in die Tiefen auf, nur um hinter die Geheimnisse der Derro, der Terazul-Pflanze und ihrer eigenen Vergangenheit zu kommen…

Fazit:

Ich mag den Roman, obwohl er einige große Schwächen aufweist. Die Geschichte um Zaltys, die Charaktere wie ihr Cousin Julen, die Tieflingpsionikerin Glory, ihre Ziehmutter Alaia…es macht Spass, den Geschehnissen zu folgen. Dem fachkundigen Leser wird sicherlich schnell klar, was hinter Zaltys wirklich steckt, aber trotzdem ist ein schöner Spannungsbogen innerhalb der Geschichte gegeben…bis es ins Unterreich geht.

Come on! Das Unterreich? Auftreten totgeglaubter Götter? Eine Derro-Kolonie?

Hier wurde dann leider etwas dick aufgetragen, denn natürlich ist es Blödsinn, von Realismus in einem Fantasy-Roman zu sprechen, aber eine gewisse Logik und auch Glaubwürdigkeit muss auch hier gegeben sein. Natürlich ist es spannend, was die beiden jungen Menschen(?) dort erleben, aber sie feiern Erfolge, die einem Drizzt oder Elminster gut zu Gesicht gestanden hätten. Dementsprechend skeptisch waren dann auch meine Blicke beim Lesen dieser Abschnitte.

 

Trotzdem kann ich das Buch empfehlen. Amazon listet es mit momentan ca. 3,70 € und da kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Definitiv eine gute Bus-/Zuglektüre; nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.