Links zur Rezension InhaltSasmira ist eine sonderbare Frau im Herrenhaus des frühen 20. Jahrhunderts. Ihr Blick und ihr Wesen nehmen Stan gefangen. Dabei tut sie wenig bis gar nichts, um ihn zu umgarnen, aber er wird von ihr magisch angezogen. Sehr zum Missfallen von Bertille, die Stan gerne ganz für sich allein hätte. Beiden ist klar, dass sie in die Vergangenheit gereist sind und sie suchen nach einer Möglichkeit wieder zurück zu kommen. Die Frau, die das Herrenhaus führt, glaubt ihnen, dass sie aus der Zukunft kommen. Sie glaubt auch an eine bestimmte Form von Magie und will Stan und Bertille in ein paar Geheimnisse einweihen, wenn diese völlig ehrlich zu ihr sind. Bertille hat kein Problem damit aber Stan gibt sich zurückhaltend und so bleibt die Dame des Hauses es auch.
Sasmira ist noch viel rätselhafter, als Stan zu Beginn angenommen hat. Etwas Mystisches und Gefährliches lockt ihn an und wickelt ihn ein. Gleichzeitig bekommt Bertille die Zeit, in der sie nun gefangen scheinen, überhaupt nicht. Sie beginnt spürbar zu altern. Ein Wettlauf um Wissen und Vertrauen beginnt und jeder der Protagonisten scheint irgendwie in Gefahr zu sein. Dann erzählt die Dame des Hauses eine unfassbare Geschichte. Schreibstil & ArtworkIm zweiten Band hilft Claude Pelet Laurent Vicomte mit den Zeichnungen. Da ich keinen Bruch oder eine Änderung des Stils in Band 2 feststellen kann, scheint er gute Arbeit zu leisten. Die Geschichte von Sasmira kommt ohne jede Form von Action aus und muss daher von der Glaubwürdigkeit der Figuren und Hintergründe leben. Die Gespräche der Protagonisten werden vom herrschaftlichen Ambiente des frühen 20. Jahrhunderts umrahmt und auch getragen. Der Autor erschafft glaubhafte Figuren mit gehörig Tiefe und eine Dreiecksbeziehung die auch ohne direkte Intrigen der Beteiligten knistert. Sehr gute Arbeit. Wie bei allen Geschichten dieser Art hat auch diese das Problem, dass immer dann, wenn sich der Leser eine erste Auflösung erhofft, die Geschichte auf eine weitere versteckte Ebene herab gleitet, die erst aufgelöst werden muss, um die davor zu erhellen. So etwas muss man mögen, sonst ist man von dieser Form von Geschichte leicht gelangweilt. Doch Laurent Vicomte macht seine Sache hier sehr gut. Auch die Übersetzung von Tanja Krämling weiß zu überzeugen. Das ist bei einem derart sprachlastigen Werk besonders wichtig, aber auch besonders deutlich. Qualität und AusstattungObwohl der zweite Band gut 10 Seiten mehr Geschichte liefert als der erste, ist der erste Band dicker. Das liegt an fast 20 Seiten Skizzen und Zeichnungen von Laurent Vicomte, die als Bonus dem ersten Band beigefügt wurden. Beide werden im übergroßen Hardcoverformat des Splitterverlages geliefert und bestechen wie gewohnt mit der Qualität von Druck, Material und Einband. Fazit:Sehr interessant nenne ich es mal. Es ist nicht unbedingt mein Genre, aber so gut gemacht, dass ich es loben muss. Für die Fans mystischer Liebesgeschichten, die gerade undurchsichtige Dreiecksgeschichten schätzen, ist das hier sicher ein Leckerbissen. Grafisch wird es sehr hübsch und zum Thema passend in Szene gesetzt und die durchweg stimmigen Charaktere tragen diesen Comic ohne Hänger von Bild zu Bild. Wer mehr auf Action, Kämpfe oder das üblich Gut gegen Böse aus ist, der sollte von diesen Bänden die Finger lassen. Das kommt hier schlicht nicht vor. Meine Wertung von 3.5 können die genannten Fans gern um bis zu einem Punkt erhöhen. Für mich bleibt trotz allen Lobes nur ein wirklich guter Comic mit einer Geschichte, die ich in einem Roman wohl nicht zu Ende lesen würde. Das liegt aber an persönlichen Vorlieben und nicht an der Qualität der Geschichte.
Hinweis: Aus redaktionellen Gründen, musste die gemeinsame Rezension von Band 1 und Band 2 auf zwei Artikel aufgeteilt werden. Da dies erst beim Einpflegen passiert ist, kann es sein, dass an manchen Stellen der Text etwas holpert und natürlich einige Passagen doppelt vorhanden sind! Danke für euer Verständnis. |
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