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American Vampire 4
Bewertung:
(3.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 17.11.2012
Autor:Scott Snyder, Sean Murphy
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Normale Welt
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-291-6
Inhalt:116 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: American Vampire - Survival of the Fittest 1-5
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Der Überlebenskampf zwischen Menschen und Blutsaugern wird mit allen Mitteln geführt. Auch während des Zweiten Weltkriegs sind Cash und Felicia als Agenten der Vasallen des Morgensterns den Vampiren auf der Spur. Die Aussicht auf ein Heilmittel gegen den Vampirismus führt sie dabei auf eine abgelegene Burg im tiefsten Europa. Dabei stoßen sie auf die geheimnisvolle 77. Brigade der deutschen Wehrmacht, einer Brigade aus skrupellosen Nazi-Vampiren!

 

Schreibstil & Artwork:

Nachdem Band 1 der Serie im Wilden Westen, Band 2 in den Anfängen des 20. Jahrhunderts und die dritte Episode im Pazifik des 2. Weltkrieges spielten, führt der nun mehr vierte Teil der "American Vampire"-Serie wiederrum in die Zeit des 2. Weltkrieges, diesmal allerdings zu den Nazis nach Europa. Schon allein diese Tatsache lässt den Band etwas unspektakulär wirken, erhoffte man sich doch als Leser einen weiteren Sprung in den Epochen und ein weiteres Vorrücken zur Gegenwart. Und dann ist da noch die Sache mit den Nazi-Vampiren, die auf den ersten und auch auf den zweiten Blick schon recht abgedroschen erscheint, weil sie einfach zu oft genutzt und damit ausgenudelt ist. Für Autor Scott Snyder, der bisher mit einer atmosphärisch und erzählerisch sehr dichten Serie glänzen konnte, erscheint diese Wahl wie ein echter Fehlgriff.

Dennoch macht Snyder seinen Job trotz der zweifelhaften thematischen Wahl sehr gut und bis auf ein zwei kleinere Unstimmigkeiten, funktioniert die Story ordentlich, ist dramaturgisch spannend und weiß konstant zu fesseln. Es gibt reichlich Action und genreüblich auch Blut. Das die Nazis dabei ziemlich fies sind, ergibt sich logischerweise von selbst, das sie dabei auch noch Vampire sind, verschlimmert die Sache natürlich noch.

Die Charakterzeichnung der Protagonisten ist hingegen sehr gut gelungen, denn man erfährt einiges über die Hintergründe von Cash und Felicia und das Ganze Tete a Tete endet auch noch recht dramatisch spektakulär.

Leider tauchen aber einige der alten Bekannten der Serie - wie beispielsweise der Vampir Skinner - nur sporadisch oder gar nicht auf.

Man erwartet von Scott Synder mittlerweile einfach mehr als das was er hier abliefert. Er benutzt zu viele Klischees und ruht sich zu sehr auf Begebenheiten aus und das obwohl er zuvor mehrfach bewiesen hat, das er das gar nicht nötig hat. Das ist schade, denn der Autor verschenkt ausgerechnet bei seiner eigenen Serie massiv Potenzial. Auf der anderen Seite kann auch ein Ausnahmeautor mal einen Hänger haben, ist zwar schade, aber wohl nicht zu vermeiden. Letztendlich ist der Band ja auch nicht schlecht, sondern nur im Vergleich mit den vorigen Episoden deutlich lahmer.

 

Das machen die Artworks aber schon fast wett, die Sean Murphy hier abliefert. Ja genau, Sean Murphy und nicht Rafael Albuquerque der bisher der Zeichner der Reihe war. Der Zeichnerwechsel tut der Reihe aber gut, denn Murphy zeigt hier absolut umwerfende Artworks und inszeniert das ganze Geschehen nahezu perfekt, stellt gerade die Nazis schön düster und fies dar. Auch das Drumherum sieht toll aus, gerade weil der Detailgrad sehr hoch ist.

 

Fazit:

Nach drei wirklich hervorragenden Episoden, ist dem Autor der American Vampire Reihe diesmal nicht der storytechnische Glücksgriff gelungen, denn mit Nazivampiren in einem europäischen Schloss in den Bergen bedient er einfach zu viele Klischees und erscheint zu ideenlos. Mal abgesehen davon funktioniert die Story aber recht gut und es gibt viel Blut und Action. Auch erfährt man einiges über die Vergangenheit der beiden Protagonisten, die man schon aus vorhergehenden Episoden kennt. Die Artworks gleichen den storytechnischen Mangel ein wenig aus, denn sie sehen einfach atemberaubend gut aus. Wer die Serie bisher mochte, wird auch hier Gefallen finden, wenn der Band auch nicht ganz so gut ausfällt wie zuvor. Spaß macht er aber alle mal!