InhaltIm Winter 1927/28 führten Beamte der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika eine streng geheime Untersuchung in dem alten Hafenstädtchen Innsmouth in Massachusetts durch. Während dieses Einsatzes wurde eine große Anzahl morscher, wurmstichiger Häuser im verlassenen Hafenbezirk niedergebrannt oder sogar gesprengt. Warum dies nötig wurde, davon weiß ein junger Mann zu berichten, der nun endlich sein Schweigen bricht …
Die sechsundsechzigste und siebenundsechzigste Folge des Gruselkabinetts ist diesmal eine Doppelfolge und basiert auf der gleichnamigen Erzählung von H.P. Lovecraft. Dabei beginnt die Geschichte mit der Invasion kleiner Hafenstädtchen durch die Regierung. Der Hörer ist zunächst verwirrt und kann sich darauf keinen Reim machen. Erst nach und nach ergibt sich aus den Erzählungen von Roberts Reisen langsam der Zusammenhang. So gibt es eine ziemlich langsame Entwicklung in der Geschichte, und auch von der Stadt erfährt man erst später, meist gibt es düstere und unheimliche Erzählungen von unterschiedlichen Charakteren, aber Dialoge gibt es nur sporadisch. Daher ergibt sich ein gemächlicher Aufbau, und nach den ersten 60 Minuten ist man noch immer im Dunkeln über die Hintergründe. Zu Beginn des zweiten Teils geht die Szene, mit der die erste CD beendet wurde, nahtlos weiter, und mit ihr erfährt man von dem Alkoholiker Zadok Allen die ganze Geschichte. Auch hier ist es zum größten Teil ein Monolog. Nur vereinzelt unterbricht Robert die Ausführungen und stellt Fragen. Sehr düster umsetzt ist die unheimliche Nacht, die Robert in dem einzigen Hotel der Stadt verbringt. Danach hätte Folge eigentlich schon zu Ende sein können, aber man weiß ja aus der ersten Folge, dass noch etwas passiert. Und so gibt es für den Hörer eine überraschende Wendung, und in einem großartigen Finale wird die ganze Geschichte noch einmal anders präsentiert.
Die Hauptfigur Robert wird von Louis Friedemann Thiele sehr gut gesprochen. Er vermittelt den jungen, neugierigen und abenteuerlustigen Mann sprachlich sehr gut. Im ersten Teil ist es Hans-Jürgen Wolf, der als redseliger Fahrkartenverkäufer einige Informationen bereithält. Im zweiten Teil ist es Peter Weis, der den Alkoholiker Zadok Allen spricht und das sehr gut und prägnant. Außerdem sind dabei Reinhilt Schneider, Dirk Petrick, Jessy Rameik, Peter Weis, Ronald Nitschke, Hans-Jürgen Dittberner, Benjamin Kiesewetter, Peter Reinhardt, Sonja Deutsch und Hasso Zorn.
Neben der sehr guten Sprecherleistungen sind es einmal mehr die akustischen Effekte, die für ein rundum gelungenes Hörerlebnis sorgen. Beide Hörspiele haben eine Spieldauer von knapp über 60 Minuten. Das Titelbild ist von Ertugrul Edirne und gefällt sehr gut.
Fazit:Die Doppelfolge ist atmosphärisch sehr dicht und gelungen umgesetzt.
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