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Die Welten von DS9 3 - Trill: Unvereinigt
Bewertung:
(3.8)
Von: Stefan P.
Alias: Idunivor
Am: 27.12.2012
Autor:Andy Mangels, Michael A. Martin
Übersetzer:Christian Humberg
Typ:Roman
Setting:Star Trek Deep Space Nine
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-031-6
Inhalt:230 Seiten, Softcover
Preis:9,90 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Im dritten Band von „Die Welten von Star Trek Deep Space Nine“ führen uns Andy Mangels und Michael A. Martin auf die Heimatwelt der Trill. Mit „Unvereinigt“ klären sich schließlich auch die letzten Fragen, die die Symbionten-Krise, die in „Das kleiner Übel“ und „Einheit“ ihren Lauf genommen hatte, mit sich gebracht hat.

 

Layout und Übersetzung

Eigentlich braucht man hier nicht mehr allzu viel sagen. Die Qualität ist wie gewohnt sehr hoch, sowohl was das Layout als auch die Übersetzung angeht. Dieses Mal ist mir auch keine Stelle aufgefallen, die ich in der Übersetzung als merklich holprig empfand. Das Cover entspricht dem gewohnten Design der Reihe und dieses Mal sehen wir im oberen Teil Ezri Dax und darunter eine idyllisch und zugleich futuristisch anmutende Stadt, bei der es sich vermutlich um Leran Manev, die Hauptstadt von Trill handelt. Dankbarerweise ist Ezri so abgebildet, wie wir sie aus der Serie kennen und nicht in der (in meinen Augen deutlich hässlicheren) Variante der Destiny-Trilogie.

 

Inhaltsangabe

„Unvereinigt“ beginnt in medias res in einem Krankenhaus in der Hauptstadt der Trill-Heimatwelt, in dem Julian Bashir sich mit den Auswirkungen einer von globalen Protesten ausgelösten Welle an Verletzungen stellen muss. Bevor diese Situation allerdings gelöst ist, verlässt man den Doktor wieder und geht im ersten Kapitel eine Woche zurück, um die Ereignisse von Anfang an zu betrachten. Wie auch in den anderen Bänden der Reihe stehen auch in „Unvereinigt“ nur einige wenige ausgewählte Charaktere im Mittelpunkt. Dieses Mal sind es nur zwei und beide sind schon aus der Serie bekannt: Julian Bashir und Ezri Dax.

Angesichts der Entwicklungen der Parasiten-Krise wird auf Trill eine Untersuchung über die genetische Beziehung zwischen den Trill-Symbionten und den Parasiten angestellt. Ezri reist nach Trill, um vor dem Untersuchungsausschuss auszusagen und Julian entscheidet sie zu begleiten. Dort angekommen müssen die beiden aber feststellen, dass der gesamte Planet sich in Aufruhr befindet und die Bevölkerung nach Aufklärung verlangt. Gleichzeitig drohen die Spannungen, die sich durch die gesamte Trill-Gesellschaft ziehen, zu eskalieren. Die gesamte Welt ist allein auf die Symbionten und die Vereinigten ausgerichtet, die auch beinahe alle führenden Positionen innehaben, obwohl sie nur einen Bruchteil der Bevölkerung ausmachen. Dieser Missstand wird von den Unvereinigten angeprangert und die genetische Verbindung zwischen den Parasiten führt zu einer nie gekannten Intensität der Symbiontenfeindlichkeit. In dieser Situation versucht Ezri angesichts gewaltsamer Unruhen, Licht in das Dunkel der Herkunft der Parasiten zu bringen. Um dies zu tun macht sie sich auf zu den Symbiontenbecken und beginnt dort eine Reise weit in die Vergangenheit der Trill, die Schreckliches zu Tage fördert. Dort begegnet uns auch der Beckenwächter Ranul Keru, der vielen Lesern als Sicherheitschef von Rikers USS Titan bekannt sein dürfte. In „Unvereinigt“ wird er auf den Pfad geschickt, der ihn schließlich zurück zur Sternenflotte und zur Titan führen sollte.

Am Ende von „Unvereinigt“ stehen gewaltige Umwälzungen, nicht nur in der Trill-Gesellschaft, sondern auch in der Beziehung zwischen Ezri und Julian.

Fazit:

Auch bei „Unvereinigt“ gilt, was ich für die beiden anderen Bände der Reihe gesagt habe: wer mit Ezri und Julian oder auch der Trill-Spezies nichts anzufangen weiß, wird an der Geschichte nicht allzu viel Freude haben. Davon unabhängig gelingt es Andy Mangels und Michael A. Martin aber gut die Mentalität des Trill-Volkes, die so sehr auf die Symbionten und auf ihre Geheimnisse konzentriert ist in Szene zu setzen. Dabei wirkt die Geschichte stellenweise aber ein wenig abgehoben und vor allem die Erlebnisse, die Ezri in den Symbiontenbecken macht, sind selbst für eine Star Trek-Geschichte recht abgedreht. Auch die Entwicklung, die die Beziehung von Ezri und Julian durchmacht erscheint ein bisschen merkwürdig und ist nicht so richtig nachvollziehbar. Gleichzeitig setzt „Unvereinigt“ an einigen Stellen die Kenntnis mehrerer Kurzgeschichten aus der Anthologie „Lives of Dax“ quasi voraus, wenn man die Zusammenhänge wirklich verstehen will. An und für sich finde ich das begrüßenswert, da „Lives of Dax“ in meinen Augen einige der Besten Star Trek-Geschichten enthält, die es gibt und in jedem Fall lesenswert ist. Allerdings hat man in Deutschland das Problem, dass es nicht übersetzt ist und die Chancen, dass das bald passieren wird sind auch eher gering. Man versteht die Geschichte zwar trotzdem, aber einige der Zusammenhänge bleiben dann doch unklar. Deshalb erhält „Unvereinigt“ von mir auch nicht eine so hohe Wertung wie „Paradigma“, obwohl Ezri und Julian zu meinen Lieblingscharakteren im ganzen Universum gehören. Dementsprechend hat „Unvereinigt“ einen gewissen Bonus, was die Wertung angeht, da ich die Figuren einfach mag. Aber die Schwächen in der Glaubwürdigkeit führen eben zu einer Wertung von „nur“ 3.8.