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Immer wieder verschwinden gegen Bezahlung in Pflege gegebene uneheliche Kinder spurlos. Als ein solcher Schicksalsschlag das nähere Umfeld der Bewohner der Baker Street 221 B trifft, zögern Holmes und Watson nicht, in der besorgniserregenden Sache tätig zu werden...

Im sechsten Fall der geheimen Fälle des Meisterdetektivs stimmt die Begründung, die Dr. Watson zu Beginn immer anführt, warum die Erzählung erst jetzt veröffentlicht wurde. Denn der Fall „Spurlos verschwunden“ enthält einige heftige Themen. So geht es um Kindesentführung und Menschenhandel. Da wird mit den Emotionen heftig gespielt. Gleich zu Beginn wird klar, dass es sich um keine einfache Folge handelt. Zwar ist die Täterin von Beginn an bekannt und klar sichtbar, aber der Weg zur Auflösung und das Mitfühlen mit der Auftraggeberin sorgen dafür, dass die Handlung einen fesselt und man gebannt lauscht. Das Ende ist dann sehr intensiv und sogar ein bisschen mit Aktion versehen, was eher untypisch für Sherlock Holmes ist.

Bei den Sprechern sticht Sonja Deutsch heraus, die die Rolle der kaltherzigen Kindesentführerin Amelia Dyer spricht und das sehr gut macht. Zumal es ihr gelingt, ihre Stimme im richtigen Moment den freundlichen, aber vorgespielten Unterton zu geben, um sich bei ihren Opfern einzuschleichen. Einen gelungenen und unterhaltsamen Auftritt hat Anna Griesebach als Fanny Ross, die als aufgedrehte Cousine von Mrs. Hudson (Regina Lemmitz) von den Ereignissen berichtet. Weiterhin sind zu hören: Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt, Philine Peters-Arnolds, Sonja Deutsch, Jessy Rameik, Reinhilt Schneider und Henri Färber.

Das Hörspiel hat eine Spieldauer von fast achtzig Minuten.

Fazit:

Auch der sechste geheime Fall des Meisterdetektivs aus dem Hause Titania Medien ist wieder einmal sehr spannend und gut umgesetzt.