Inhalt:Als der junge Reporter Matty Roth in der DMZ strandete, hatte er die einzigartige Gelegenheit, aus der belagerten Stadt zu berichten. Doch anstatt neutral zu bleiben, ließ er sich mit Politikern und Opportunisten ein, mit Warlords und Söldnern. Die Entscheidungsschlacht steht kurz bevor und dies könnte seine letzte Chance sein, sich endlich anständig gegenüber den Bewohnern der Stadt zu verhalten.
Schreibstil & Artwork:Einmal mehr führt Autor Brian Wood sein bedrückendes Bürgerkriegsszenario um die DMZ mit sicherer Hand weiter. Matty ist zurück in der DMZ, begnadigt hinsichtlich aller seiner rebellischen Taten, um wieder objektiv Bericht zu erstatten und zwar kurz bevor der finale Angriff auf Manhattan durch die Vereinigten Staaten erfolgt. Dieser soll den Krieg beenden. Doch Matty nutzt seine Möglichkeiten und seine Schutzmechanismen, um den Menschen in der DMZ zu helfen, zumindest einigen davon. Doch dadurch trifft er auch alte Bekannte wieder, die nicht so gut auf ihn zu sprechen sind und Matty muss sich seinem eigenen Spiegelbild stellen. Darüber hinaus gibt es noch ein paar kurze Geschichten mit anderen Bewohnern der DMZ, die schon zuvor aufgetaucht bzw mit Matty zu tun hatten. Beispielsweise ist da die ehemalige Selbstmordattentäterin Amila, die Matty gegen ihren Willen gerettet hat. Heute ist sie eine völlig andere Frau. Erzähltechnisch hat sich bei DMZ kaum was geändert. Warum sollte es auch? Schließlich konnte Wood von Anfang an mit seiner unglaublich dichten und atmosphärischen Bürgerkriegsstory fesseln, was eben nicht zuletzt an seiner sehr geschickt anmutenden Erzählweise liegt. Aber nicht nur das, auch die Charakterzeichnung und die Tiefe der verschiedenen Dramatis Personae ist glaubwürdig, überzeugend und vor allem realistisch. Man kann mit den Menschen in der DMZ mitfühlen, ihr Elend hautnah spüren und sich in sie hinein versetzen und genau das ist es, was die Geschichten um die DMZ letztendlich ausmachen. Das ist bei "Kollektivstrafe" nicht anders, allerdings ist DMZ eine fortlaufende Story und da auch mal was richtiges passieren muss, passiert es nun. Das angestrebte Ende des Krieges durch eine flächendeckende Bombardierung. Aber ist das wirklich das Ende? Das erfährt der Leser in dieser Ausgabe dann nicht mehr und die Frage was von der DMz übrig bleibt, bleibt erst einmal offen. Gut so.
Optisch ist der Band trotz verschiedenster Zeichner gelungen, was daran liegt, das sich immer ein Zeichner um eine Kurzgeschichte gekümmert hat, dabei aber alle Zeichner einen ähnlichen - leicht trashigen - Zeichenstil an den Tag legen. Diese passen gut zum generellen Feeling des Settings und so sieht der Band eben in Sachen Optik auch wirklich gut aus.
Fazit:Wer die DMZ bisher verfolgt hat und die Reihe so lieb gewonnen hat, wie ich, kommt auch im elften Band voll auf seine Kosten. Die Story bzw Stories sind dicht und atmosphärisch und es kommt zu einem großen Showdown, der alles ändert respektive ändern könnte... denn letztendlich bleibt diese Frage offen. Vor allem aber geht es einmal mehr um die Menschen in der DMZ und ihre Not, außerdem natürlich um Matty Roth und die Folgen seiner vorhergegangen Taten. Optisch ist die Sache ebenfalls sehr gelungen und so ergibt sich ein hervorragender Comic.
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