Inhalt:Gute 20 Jahren sind verstrichen, seit Baal den Weltenstein korrumpiert hat und Tyrael, der Erzengel, den Stein zerstören musste. Der junge Jacob wird nun in die Höhlen unter dem Berg Arreat geführt. Dort findet er Tyraels sagenumwobenes Schwert der Gerechtigkeit. Doch eine Seuche macht sich im Land breit und verwandelt die Menschen in grauenvolle Bestien. Als Jacobs Vater, der Constable von Staalbreak, von der Seuche befallen wird, tötet Jacob seinen eigenen Vater und wird dafür aus seiner Heimat verbannt. Jacob flüchtet mit der Zauberin Shanar, der Hüterin des Schwertes, erst einmal vor der Seuche. Doch er will seine Heimat nicht aufgeben und sucht eine Möglichkeit die Seuche zu heilen...
Schreibstil & Artwork:Zum Diablo 3 Release im letzten Jahre gab es ein paar begleitende Veröffentlichungen, darunter Romane, ein Lexikon und eben auch ein Comic. Gleich vorweg, das "Schwert der Gerechtigkeit" ist kein Kracher und wirkt eher wie ein liebloser Tie-in Comic. Das hat gleich verschiedenen Gründe. Die Story wirkt unausgegoren und verkommt gerne in Banalität. Die Erzählung wirkt oft unvollständig und abgehackt, Dialoge und Szenen sind nicht richtig ausgefeilt und gerne werden die interessanten Aspekte plötzlich ausgeblendet, während Kampfszenen oft sehr ausgeschmückt werden. Gut, jetzt kann man sagen, das das beim Computerspiel auch nicht anders ist, aber letztendlich handelt es sich hier um eine Erzählung und kein Actionspiel und das Medium Comic bietet einfach viel mehr Möglichkeiten, als die die hier genutzt werden. Dabei hat das "Schwert der Gerechtigkeit" durchaus Potenzial und könnte eine wirklich spannende Erzählung sein, doch die Macher haben die Quelle an Möglichkeiten keineswegs ausgeschöpft und liefern eine eher lieblose Präsentation, die so ziemlich jedes Fantasy- und Diablo-Klischee bedient ohne wirklichen Tiefgang zu bieten. Es fehlt hier einfach an Plastizität, der Glaubwürdigkeit und vor allem einer Identifikationsfigur, denn der junge Jacob will dies so gar nicht sein oder werden, verliert sich in überflüssigen und banalen Aktionen, bei denen man sich fragt, was ihn zu einem machen soll, der ein Schicksal zu erfüllen hat.
Auch hinsichtlich der Optik kann "Diablo" nicht überzeugen und somit können diese auch nichts retten, wie das manchmal bei schlechter erzählten Comics der Fall ist. Die Zeichnungen sind oft recht konfus und unübersichtlich und es fehlt ihnen gerne auch mal an Details. Letzteres ist nun nicht zwangsläufig ein K.O.-Kriterium - man denke nur an die genialen Artworks eines Mike Mignolas oder eines Frank Millers - aber in diesem Falle sind die Illustrationen einfach zu undurchsichtig und verwirrend, lenken den Leser mehr von der Geschichte ab, als ihn in sie hineinzuziehen. Gerade wenn man bedenkt was "Blizzard Entertainment" in seiner Spielvorlage an Artworks und Grafiken liefert, erwartet man von einem begleitenden Comic einfach sehr viel mehr, was die Optik angeht.
Fazit:Diablo 3 Comic? Klingt interessant. Ist es aber nicht. Hier wird dem Leser ein wirklich schwacher Comic mit einer schwachen Story, einer schwachen Erzählung und schwachen Artworks präsentiert, welches den Eindruck hinterlässt, das man nur auf der Diablo-Welle mitreiten und sich daran ein paar Dollars verdienen will. Die Geschichte ist langweilig und banal, bietet prinzipiell zwar gute Ansätze und Ideen, wird aber lieblos und lahm erzählt. Auch die Charaktere wirken belanglos und unspektakulär und dasselbe gilt auch für die Artworks, die aber immer noch das Beste an diesem Graphic Novel sind. Nur was für echte Diablo-Hardcore-Fans und selbst diese sollten sich das Teil vorher einmal genau ansehen. Schade!
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