Links zur Rezension Inhalt:Tony Chus Leben ändert sich prompt, als ein wichtiges Ereignis seinem Boss die endlich die Möglichkeit gibt, ihn versetzen zu lassen. Von jetzt auf gleich findet sich Tony im Verkehrsdezernat wieder, sein Agenten-Status ist futsch. Doch was sich zunächst als der reinste Horror anhört, stellt sich bald als wahrer Glücksgriff raus, denn Chu blüht in seinem neuen Job so richtig auf. Dann wird seine Tochter Olive entführt und da sein ehemaliger Partner Colby ebenfalls versetzt wurde, kann dieser ihm nicht mal wirklich helfen. Als Tony dann auch noch selber entführt wird, werden einige Dinge klarer. Die Entführer wollen nichts anderes als Tonys außergewöhnliche Gabe der Cibopathie sich zu nutzen zu machen. Dasselbe gilt für seine Tochter, die eine ähnliche Begabung besitzt. Was wollen die Entführer damit bezwecken und kann sich Chu aus dieser Situation befreien?
Schreibstil & Artwork:Ich stelle mir das wirklich schwer vor, sich immer wieder für eine monatlich erscheinende Serie neues Material auszudenken, Material welches zum vorher Erzählten passt und sich gut in den Gesamtkontext einer Serie einfügt, vor allem dann wenn diese von Anfang an ein hohes Niveau besessen hat. John Layman schafft das jedoch locker und erzählt auch im mittlerweile fünften Band von "Chew" eine kurzweilige und gehaltvolle Geschichte, die ganz locker mit den Vorgeschichten mithalten kann. Dabei scheut sich der Autor auch nicht vor Veränderungen. Er ändert den Status Quo seines Protagonisten in dem er ihm den übermächtigen Agentenstatus nimmt und ihn zu einem Verkehrspolizisten "degradiert". Allerdings stellt sich eben heraus, das Chu hier gar nicht so fehl am Platz ist und trotzdem muss er ohne Ende einstecken und kriegt es richtig Dicke. "Erste Liga" hangelt sich dabei eher von Nebengeschichte zu Nebengeschichte, als das die Story einen richtigen dramaturgischen roten Faden besitzen würde. Das macht aber insofern nichts, da dieses episodenähnliche Hangeln enorm witzig und schwarz humorig von statten geht. Gefühlt ist jede einzelne Szene, ja eigentlich jedes einzelne Panel mit Gags und Gimmicks gefüllt, man muss nur manchmal genau hin schauen, um die vielen versteckten Anspielungen zu entdecken. Diese Mühe lohnt sich aber absolut. Dann sind da die Charakterbezogenen Parts. Ein Agent Colby der ebenfalls in eine neue Einheit versetzt wird und sich plötzlich nicht nur Tiere als Partner gefallen lassen, sondern auch noch mit der neuen Chefin älteren Kalibers begnügen muss. Ach und die Sache mit dem Katzenklo ist nicht zu vergessen (ich verrate hier extra nicht mehr). Darüber hinaus fehlen aber auch die üblichen geschmacklosen Anspielungen und bösen Seitenhiebe nicht, die man mittlerweile bei Chew kennen und wohl auch lieben gelernt hat - schließlich machen diese einen Großteil des unglaublichen Charmes der Serie aus.
Optisch sorgt Rob Guillory einmal mehr für die zeichnerische Seite des Comics und einmal mehr liefert er unglaubliche Arbeit ab. Er hat ein Händchen dafür, ein Panel absolut perfekt und dabei sehr detailliert zu inszenieren. Wie oben bereits erwähnt, lohnt es sich die einzelnen Panels genau anzusehen, die kleinen Dinge machen hier enorm viel aus. Aber auch der Rest stimmt und mehr braucht es nicht.
Fazit:Die Macher von Chew trauen sich was. Sie verändern den Status Quo und machen daraus eine aberwitzige Angelgenheit, die einfach zum Schreien komisch ist. Zwar fehlt dem Band ein wenig der echte rote Faden, will heissen der dramturgische Aspekt, aber dafür konzentriert sich die Erzählung auf die einzelnen Charaktere, was dieses kleine Manko locker wieder wett macht. Ansonsten hat Chew 5 wieder all das, was man von Chew erwartet ohne als schlechter Abklatsch oder Nachfolger zu wirken. Geschmacklos aber witzig, eklig aber spannend. Für Chew-Fans ein absolutes Muss und darüber hinaus darf man mehr als gespannt sein, wie es demnächst weitergeht.
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