Links zur Rezension Inhalt:Billy Butcher, der Anführer einer Truppe, die Superhelden in ihre Schranken verweist, hätte auch ein ganz anderes Leben führen können. Denn die Liebe einer Frau führte ihn ab vom Pfad der Gewalt, den er bereits in seiner Kindheit eingeschlagen hatte. Dies ist die Geschichte von Butcher und Becky - eine große Liebe und eine große Tragödie.
Schreibstil & Artwork:Endlich gibt es einen großen Einblick in die Vergangenheit von Billy Butcher. Auf diesen Band habe ich schon lange gewartet und er war auch längst überfällig. Viel zu lange haben sich die Macher Ennis und Robertson mit anderen und langwierigen Plots beschäftigt, die in meinen Augen diese anfangs so geniale Serie immer mehr unnötig verzögert und künstlich verlängert haben. Dadurch entstanden doch spürbare Strecken, auch wenn die Reihe durchweg interessant geblieben ist. Mit Band 11 geht es aber auf die Zielgerade - mit 13 ist dann wohl die Serie zu Ende und jetzt fangen die Macher nochmal an aus dem Vollen zu schöpfen. Das gelingt hier sehr gut, denn der Rückblick in Butchers Vergangenheit offenbart Einiges und macht klar, warum Butcher diese brutale und gnadenlose Ambition hat, die Seven zur Strecke zu bringen. Ich möchte dabei nicht zu viel verraten, aber Butchers Leben hätte vollkommen anders laufen können, wären Homelander und Co nicht vorbeigerasselt. Die Story zeigt sich dabei sehr spannend und kurzweilig, hat einmal mehr die nötige Charaktertiefe. Ennis kann einfach erzählen, auch wenn er zuweilen arg über die Stränge schlägt dabei, allerdings hält er sich bei "The Boys" immer noch genug im Zaum (man denke nur an "Crossed", welches eine gänzlich andere Liga an Brutalität und Abartigkeit aufweist). Darüber hinaus gibt es den üblichen bitterbösen Humor, der das gesamte Superhelden-Genre auf die Schippe nimmt. Das war von Anfang an so, und das ist auch etwas das die Serie stark ausmacht. Immer wieder gibt es kleine Seitenhiebe, die einfach zum schiessen sind. Auch für Butchers Hintergrund respektive Vergangenheit haben sich die Macher eine Menge ausgedacht und so fügt sich auch dieser Retro-Plot hervorragend in die gesamte Handlung der Serie ein.
Am Zeichenbrett saß wieder Darrick Robertson, Stammzeichner von The Boys von der ersten Seite an. Die Qualität ist wie gehabt und Robertson ist einfach "the Boys" - nicht mehr und nicht weniger.
Fazit:Toll. Der elfte Band von The Boys ist einfach gut, wenn auch nicht überragend, was aber mehr daran liegt, das die eigentliche Story nicht vorangetrieben wird, sondern der Band in seiner Gesamtheit eher ein Rückblick ist - und zwar in die Vergangenheit von Billy Butcher. Dadurch wird auch endlich die Motivation von Butcher aufgedeckt und das einmal mehr auf sehr geschickte und spannende Weise, die weder den schwarzem Humor, noch die abartige Schamlosigkeit und blutige Brutalität missen lässt, die man von der Reihe gewohnt ist, und wegen der man sie wohl liebgewonnen hat.
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