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Deep Space Nine 9.01 - Kriegspfad
Bewertung:
(3.0)
Von: Stefan P.
Alias: Idunivor
Am: 18.05.2013
Autor:David Mack
Übersetzer:Christian Humberg
Typ:Roman
Setting:Star Trek Deep Space Nine
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-168-9
Inhalt:345 Seiten, Softcover
Preis:12,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

„Der Start der 9. Staffel“ heißt es ganz oben auf der Rückseite von „Kriegspfad“. Der Roman stammt aus der Feder von David Mack, der eine der Größen der verschiedenen Star Trek Relaunches ist. Mit Kriegspfad knüpft er unmittelbar an „Fall der Götter“ und dessen offenes Ende an und eröffnet damit endgültig die Haupthandlung, die sich durch alle übrigen DS9-Relaunch-Romane ziehen wird.

Wie genau dieser Auftakt aussieht soll diese Rezension klären. Diejenigen, die sich das Ende von „Fall der Götter“ nicht verderben wollen, sollten die Inhaltsangabe besser überspringen, da sich spoiler nicht vermeiden lassen.

 

 

Layout und Übersetzung

Dieses Mal hält Cross Cult sich beim Cover sehr nah an das englische Original. Man sieht ein Jem’Hadar Gesicht, das das gesamte Cover einnimmt um dessen eines Auge ein Fadenkreuz gelegt ist Es sieht nicht schlecht aus, passt aber vom Stil her nicht wirklich zu den gewohnten Cross Cult Covern. Auf dem Buchrücken sieht man dafür wieder die gewohnte Nummerierung und das Cover in Kleinformat, sodass sich das Buch gut im Regal neben den vorherigen Relaunch-Bänden machen dürfte.

An Verarbeitung und Übersetzung gibt es nichts Nennenswertes auszusetzen, aber das hätte auch überrascht, wenn man die bisherigen Standards von Cross Cult betrachtet.

 

 

Inhaltsangabe Vorsicht Spoiler!!

Das erste Kapitel von „Kriegspfad“ spielt auf dem Planenten Harkoum und begleitet eine klingonische Kopfgeldjägerin, die an ihrem cardassianischen Ziel scheitert. Dieser Handlungsstrang taucht im Verlauf immer wieder in Einzelkapiteln auf, ohne dass es einen näheren Bezug zur Resthandlung gibt. Dieser entsteht erst ganz am Ende, wenn die Cardassianerin auf die Sternenflotte trifft.

Die eigentliche Handlung ist ebenfalls in mehrere Stränge aufgeteilt. Im Wesentlichen sind es drei: die Ereignisse auf Deep Space Nine, die auf der Defiant und die auf dem Shuttle Euphrates. Dieses Shuttle und seine Pilotin Prynn Tenmei werden nämlich von Taran’atar nach seiner Attacke auf Ro und Kira entführt. Der Jem’Hadar nimmt die junge Frau als Geisel und setzt Kurs in Richtung des cardassianischen Raums, wobei schon deutlich wird, dass er nicht so recht bei sich ist.

Sobald die Entführung bemerkt wird, nimmt Commander Vaughn mit der Defiant die Verfolgung auf, muss allerdings feststellen, dass der Jem’Hadar ein fähiger Gegner ist, der dank seiner taktischen Befähigungen seinen überlegenen Verfolgern durchaus gewachsen ist.

Auf Deep Space Nine ringt indessen Kira um ihr Leben, da Taran’atar ihr Herz mit seinem Angriff so schwer verletzt hat, dass ihr ein künstliches Organ eingesetzt werden muss. Dabei erlebt der Captain eine Vision der Propheten, die sie auf das Zusammentreffen mit den Aszendenten vorbereiten soll. Dabei bildet die Kurzgeschichte „Horn und Elfenbein“ von Keith R.A. DeCandido die Grundlage der Vision. Kira sieht sich in der Vision erneut als General einer mittelalterlichen Armee und bekommt es mit der Armee von Aszendenten zu tun. Gleichzeitig hat Ro damit zu kämpfen, dass sie vielleicht ihr Leben lang gelähmt bleiben wird, erhält dabei jedoch Unterstützung von etwas unerwarteter Seite.

Schließlich gibt es auch noch einen fünften Handlungsstrang, der in dem aus der Serie bekannten Paralleluniversum spielt, in dem sich die Intendantin für einen Angriff auf die Rebellen rüstet und gleichzeitig noch eine geheime Agenda verfolgt, die irgendwie mit den Ereignissen in „unserem“ Universum zusammenhängen.

 

Fazit:

„Kriegspfad“ ist gerade für die Eröffnung einer Staffel eher schwach. Denn statt mit einem Paukenschlag zu eröffnen, ist der Paukenschlag eigentlich schon in „Fall der Götter“ passiert und jetzt hat man eher das Gefühl, dass man es nur mit einem Übergangsroman zu tun hat. Dazu kommen die vielen Handlungsstränge deren Zusammenhang nur recht lose ist. Erst ganz am Ende hat man für etwa 20 Seiten das Gefühl, dass es endlich vorwärts geht, aber dann steht man auch schon wieder mit einem gewaltigen Cliffhanger da. Das Gefühl wird noch schlimmer, wenn man wie ich, der ich die Relaunch-Reihe auch im englischen Original verfolge, weiß, dass bis heute das Finale der 9. Staffel noch immer aussteht und Pocket Books seine Zeitlinie bereits weiter gedreht hat und schon Romane erschienen sind, die bereits die Ereignisse voraussetzen und indirekt auch auf sie anspielen, ohne dass der Roman, in dem sie stattfinden erschienen ist. Dieses Schicksal wird leider auch den deutschen Lesern bevorstehen, sobald die drei noch fehlenden DS9-Relaunch-Romane erschienen sind.

Das hat natürlich keinen direkten Einfluss auf „Kriegspfad“, aber ein Übergangs-Roman als Anfang einer Staffel funktioniert für mich nicht so richtig, weshalb es eine Wertung von 3.0 gibt. Denn der Übergang ist wenigstens interessant geschildert und es kommt auch in den einzelnen Handlungssträngen durchaus Spannung auf, aber es fehlt der ordentliche Abschluss, der für eine bessere Wertung nötig gewesen wäre.