InhaltRashen ist ein Oishine. Ein Dämon, der ganz unten in der Nahrungskette der Dämonen steht, das Schlusslicht der Schlusslichter sozusagen: Denn er ist dazu verdammt, den Menschen Wünsche zu erfüllen. Kein besonders lukrativer Job, wenn man bereits neben dem Dämonenfürst Pragaz gefrühstückt hat, der normalerweise Aufträge vergibt, die aus Mord, sexueller Verführung und Ähnlichem bestehen. Aber wer in Ungnade fällt, darf eben von ganz, ganz unten anfangen. Dann wird Rashen auch noch von der vorwitzigen Studentin Claire gebannt: in einen menschlichen, männlichen und nicht gerade unattraktiven Körper. Rashen muss Claire nun zweiundzwanzig Tage und zweiundzwanzig Stunden dienen, so will es die Beschwörungsformel.
Dumm nur, dass der Körper, in den Claire ihn gebannt hat, nicht irgendein x-beliebiger ist, sondern der ihres verstorbenen Verlobten James, dessen Gefühle für Claire anscheinend noch nicht ganz den Weg in den Tartarus angetreten haben. Und dumm, dass Claire ihr Studium durch einen Job als Stripperin finanziert und Rashen ihr nicht wirklich von der Seite weichen darf. Und dann ist da noch Rashens Bruder Chaske, mit dessen Geschwisterliebe ist es nicht ganz so weit hergeholt.
Probleme? Sind definitiv vorprogrammiert!
Rashen erinnert, und das wird schon nach wenigen Zeilen klar, an Bartimäus. Aber das macht nichts und stört auch nicht weiter, denn danach nimmt Rashen einen ganz anderen Verlauf und verlässt auch den Bereich Jugendbuch sehr deutlich, denn seine Beschwörerin ist eine Stripperin, und so gibt es viel nackte Haut zu lesen. Immer wieder gibt es Anspielungen zu dem Thema,und eine richtige Sexszene gibt es auch. Vom Schreibstil wird die Handlung in der Regel in der Ich-Perspektive aus der Sicht des Dämonen geschildert. Zwischenspiele sorgen dann dafür, dass man mehr über die Vergangenheit von Rashen, aber auch von seiner Beschwörerin Claire erfährt. Das Wissen ist auch notwendig, da so einige Dinge zum Ende des Buches erst einen Sinn ergeben. Die beiden Hauptfiguren sind gut ausgearbeitet und gewinnen nach und nach an Profil.
Als Format der Veröffentlichung gibt es nur das Ebook. Das ist zwar für schon recht schön, aber man fragt sich, warum es für die nicht so Technik Begeisterten, die gerne Papier in Händen halten, nicht erreichbar ist. Es gibt wesentlich schlechtere Romane, die es sogar ins Hardcover schaffen. Erst letzte Woche hatte ich so eines in der Hand. Da wünscht man sich für die junge Autorin, dass ihr nächstes Werk auch als richtiges Buch erhältlich ist.
Fazit:Rashen ist ein unterhaltsames Buch, das zum Schmunzeln einlädt, und nicht nur für Freunde der Bartimäus-Reihe gibt es eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.
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