Nach dem großen Erfolg der Millennium-Trilogie sowohl in Buch- als auch in Filmform, war es nur eine Frage der Zeit, bis es eine Comicausgabe herauskommt. Genaugenommen gab es sogar zwei. Die amerikanische Variante erschien bei Vertigo und nun veröffentlichte Splitter den ersten einer sechsbändigen Reihe der Trilogie.

Ich muss zugeben, ich kenne nur den schwedischen Film und habe weder das Buch, noch das amerikanische Comic gelesen oder den amerikanischen Film gesehen, allerdings gibt es ja Wikipedia.

 

Inhalt:

Zum Inhalt muss man wohl wenig sagen. Viele werden ihn kennen. Trotzdem hier eine kleine Zusammenfassung:

Der Journalist Mikael Blomkvist wird nach einem ruinösen Prozess von dem reichen Konzernchef Henrik Vanger engagiert, herauszufinden was mit seiner Nichte passiert ist, die vor Jahren verschwand. Da er jedoch den Verantwortlichen in der Familie vermutet, läuft diese Aktion verdeckt ab. Offiziell schreibt Blomkvist an einer Biografie der Familie Vanger. So kann er sich ungestört in der rechts-orientierten Familie umhören.

Zeitgleich kämpft die Hackerin Lisbeth Salander gegen ihren neuen Vormund, der sie sexuell missbraucht.

 

Schreibstil & Artwork:

Der Band ist recht nah an der Originalgeschichte gehalten, zumindest so weit ich es beurteilen kann. Hier wird insbesondere Gewicht auf die Persönlichkeitsentwicklung und die Probleme der Charaktere gelegt. Der Mord- bzw. Entführungsfall bleibt zunächst im Hintergrund.

Der Zeichenstil ist sehr stilistisch, teilweise fast karikaturhaft gehalten. Die dominierenden Farben sind meist an die Stimmung und häufig an die Tageszeit angepasst. Dadurch wirkt der Band in sich stimmig und ist angenehm zu betrachten.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Wie immer bei Splitter ist die Verarbeitung sehr gut. Die Bindung ist sicher, das Papier ausreichend dick und die Farben kräftig. Die Übersetzung von Tanja Krämling aus dem Französischen ist ebenfalls wie immer einwandfrei und flüssig zu lesen.

 

Fazit:

Der erste Band von Verblendung setzt den Fokus auf die Persönlichkeitsentwicklung der Charaktere und führt sowohl Handlung, als auch Charaktere ein. Auch die Schwierigkeiten von Lisbeth Salander werden hier bereits aufgegriffen.

Der Band ist an sich gelungen und wer weder zu Film noch zu Roman gekommen ist, hat nun mit dem Comic ein weiteres Format, das ihm vielleicht passt. Zur Qualität der Handlung muss man wohl nicht mehr viel sagen. Die Millennium-Trilogie ist nicht umsonst so erfolgreich.